Montag, 27. Juli 2009

Washington State und seine Policecars

Als ich an der Stadt Seattle im U.S. Bundesstaat Washington vorbei kam, dachte ich noch so bei mir, das ist wohl eine Gegend, durch die unsere Kollegen aus Ost-Canada wohl nur selten kommen.
Auf der Interstate 5 ist fuer Trucks ein speedlimit von 60 mls erlaubt, kleinere Fahrzeuge duerfen hier schneller fahren.
Uebertreiben sollte man es mit seiner Geschwindigkeit aber auch nicht. Ich habe so einige Cops auf dem Mittelstreifen mit der Laserpistole gesehen. Die wiederum erinnerten mich an Officer Juergen, zumal ich gerade in der Naehe von Shelton war, was etwas nord-westlich der Stadt Olympia liegt.

Wer aber ist Officer Juergen ?
Juergen ist der owner eines alten Chevrolet Caprice 9C1 Policecars. Dieser Wagen tat damals seinen Dienst in Shelton, WA, bei der Shelton Police. Juergen hat diesen Wagen irgendwann mal gekauft und arbeitet seither daran den Streifenwagen so originalgetreu wie moeglich zu erhalten. In seiner Heimatstadt Mettingen (Kreis Steinfurt) ist Juergen schon bekannt wie ein bunter Hund, verstaendlich wie ich finde, so ein Wagen faellt in Deutschland ja auch auf mit einer Code3 Bar auf dem Dach und der passenden Sirene, welche natuerlich nur auf den Treffen funktioniert, die er mit seiner Crew anfaehrt.
Kabel1 hat ihn damals auch ins TV gebracht. In diesem Video ist er und ein paar andere US-Car Begeisterte zu sehen.


Sonntag, 26. Juli 2009

Mountain Driving

Letzte Woche bekam ich eine schoene Tour mit einer Reeferload nach Washington State in die USA, also quer durch die Rocky Mountains in British Columbia (Canada) richtung Vancouver, immer den Trans-Canada-Highway 1 entlang.

Hier machte sich meine Erfahrung im Downhill Driving der europaeischen Alpen bezahlt, die ich noch in Zeiten ohne Retarder und ohne Motorbremse mit einem alten Scania 112 sammeln konnte.

In Nord America gibt es in den Trucks groesstenteils nur Trommelbremsen und eine Jakebrake (Motorbremse), entsprechend faehrt man hier die Berge runter. Kommt man mit seinem Truck auf der naechsten Scale (Wiegestation) mit heissen Bremsen an, ist wohl erstmal ein Ticket faellig. Das gleiche blueht einem natuerlich auch, wenn man an den Brake-Check Plaetzen einfach vorbei rauscht, weil man meint, mit seinen Bremsen wird schon alles ok sein. Also immer schoen raus zum Bremsen checken und dann mit eingeschalteten 4-way-flashers (Warnblinker) slowdown den Berg runter, damit niemand auf einer Runaway-Lane enden muss oder sich gar voellig ungebremst ins Unglueck stuerzt, nur weil das Gewicht eurer Ladung der Anziehungskraft der Erde folgt.


















































Freitag, 17. Juli 2009

What´s Up Now - Can Drive ?

Aber sicher, seit nunmehr zwei Wochen kann ich wieder mit dem Truck auf die nordamerikanischen Highways. Letzte Woche habe ich eine "Assigned Unit" bekommen, was soviel bedeutet wie ein festes mir zugeteiltes Fahrzeug, welches von niemand anderem als mir gefahren wird. Der International Eagle wird von einem 6 Cyl. Caterpillar Motor angetrieben während seine Leistung (430hp) über ein 13 speed Getriebe von Eaton/Fuller, natürlich unsyncronisiert, an die Hinterachsen transportiert wird.
Die Cabine wirkt vorne etwas kleiner als beim Bison-Volvo dafür ist der Sleeper entschieden grösser. Das Obere Bett hat in etwa die Masse des heutigen Actros jedoch ist die Matratze bei dem nicht so dick wie im International. Mein unteres Bett ist noch grösser, genau wie der Kühlschrank in dem Truck, da kommen auch die Freightliner nicht ran, die ich bei Bison fuhr.
Meine erste Tour fuer Winnipeg Motor Express fuhr ich sofort ganz alleine. Mir wurden die Schluessel in die Hand gedrueckt und dann hiess es nur: Du bist aus Europa, dann kannst du sowas. Von Bison hab ich das anders in Erinnerung aber egal, los ging es. Kein In-Cab-Trainer, der mir sagt was er alles besser weiss - was für eine Wohltat. Die letzte Tour war nicht wirklich aufregend, mal eben nach Iowa und in Nebraska eine Ladung zurück für Saskatchewan. Bordercrossing ging aber auch via Emerson, also erst mal nach Winnipeg zurück und eine Nacht zu Hause schlafen. Im Norden von Saskatchewan kam ich dann mal in den Genuss 30km Gravelroad fahren zu müssen.

Da oben ist schon eine ziemlich einsame Gegend, nur Felder und Wiesen so weit das Auge reicht.
Wenn man jedoch Glück hat, zieht mal einer um und nimmt sein Haus gleich mit. Dann heisst es rauf auf den Seitenstreifen und das Haus vorbeilassen.
In Saskatchewan ist übrigens seit dem 1. Juni 2003 ein Speedlimit von 110 km/h erlaubt, falls nicht anders ausgeschildert.
Hier der Link !
Somit war das meine dritte von mir befahrene canadische Provinz, in der es Rückladung nach Winnipeg gab wo ich jetzt meinen Reset mache.
Nächste Woche kommen weitere Provinzen hinzu, hier gibts noch viel zu entdecken. Am Sonntag gehts mit einem Reefer-Trailer raus in den US-Bundesstaat Washington wo ich eine Tiefkühlladung liefere. Die Border werde ich wahrscheinlich in Vancouver, British Columbia crossen, allein das sind "2 days to go".

Schöne Grüsse aus Canada von einem Fernfahrer, der sich gerade richtig wohlfuehlt.

Samstag, 11. Juli 2009

Somewhere in North America

Jeden Tag haben wir mehr das Gefühl, das unsere Auswanderung die richtige Entscheidung war, auch wenn das mit meinem ersten Job ein Reinfall war.
Diese Woche war wiedermal sehr Erlebnisreich und vorallem sehr nützlich.
"Travel the Country" ist hier etwas, das kann richtig Spass machen. Wir haben uns am Dienstag auf den Weg in die USA gemacht und gleich das angenehme mit dem nützlichen verbunden. Im Texas Road House http://www.texasroadhouse.com/
schmecken die Steaks einfach traumhaft. Ganz passend dazu sind wir im Texas Truck angereist.

In Grand Forks (North Dakota) lachten wir uns ausserdem einen neuen Familyplan mit 2 neuen Cellphones an. Das bedeutet jetzt 1.400 Freiminuten für einen niedrigen monatlichen Grundpreis.
Damit bin ich dann auch nicht mehr auf die Telefone im Truckstop angewiesen, wenn ich mal den Broker oder in der Company anzurufen habe.

Auf dem Rückweg nach Winnipeg habe ich dank des Nominee-Programms anstandslos ein neues Workpermit bekommen. Wer hier erst in Canada sein PNP beantragt hat im Fall einer Entlassung damit schon schlechtere Karten, da häufig der Name des ersten Employers auf dem Letter of Approval vermerkt ist und man damit normalerweise kein WP für eine andere Company bekommt, es sei denn er hat das Glück und findet eine Company mit LMO. Ich habe nun einen Job bekommen, wenn auch nicht unbedingt einen Traumjob aber immerhin einen Job.
Leider ist es nicht erlaubt, an der Border Fotos zu machen aber es gibt ja auch noch das Manitoba Welcome Center, was ja auch einen schönen Hintergrund abgibt.
Genauso verhält sich das natürlich mit dem Pony Corral in Winnipeg.
Dort gibt es fahrbares Blech aus allen Jahrgängen zu sehen, welches sich kurz vor Anbrechen der Dunkelheit auf den Weg in die Innenstadt macht, um dort am allwöchentlichen Sunday Night Cruising teilzunehmen.
Wir waren bereits ein paarmal dort und haben festgestellt das ein Platz an der Portage Avenue die beste Location bietet, um genüsslich auf dem Tailgate des Pick up´s sitzend seinen Kaffee von Tim Hortons zu geniessen.
http://www.timhortons.com/

Selbst Liebhaber von deutschen Fahrzeugen können hier auf ihre Kosten kommen. Dieser gelbe VW Bus mit Westfalia Ausbau wurde in den 70ern in unserer alten Heimat ausgebaut. Die Westfalia Werke gibt es noch heute in Rheda Wiedenbrück.
Für die heutige Zeit ist das schon ein sehenswertes Fahrzeug somewhere in north America.
by the way: Gestern Abend habe ich einen Trailer in Pine Falls, MB übernommen, mit dem ich am Sonntag schon wieder in die USA starte. Nur mal am Rande: Cat Motor, Fuller 13 speed Getriebe und das alles im roten Truck.

Mittwoch, 1. Juli 2009

Happy Birthday Canada

Heute ist Canada-Day !

O Canada !
Our home and native land !
True patriot love in all thy sons command.
With glowing hearts we see thee rise, the true north strong and free !
From far and wide, O Canada, we stand on guard for thee.
God keep our land glorious and free !
O Canada, we stand on guard for thee. O Canada, we stand on guard for thee !

http://www.pch.gc.ca/pgm/ceem-cced/symbl/MP3/O-Canada-eng.MP3

So wird am heutigen 1. Juli hier in Canada überall die Hymne gesungen. Canada wird heute 142 Jahre alt. Dieser Feiertag erinnert daran, wie Canada durch den British Nord America Act zum 1. Juli 1867 als Bundesstaat des britischen Commonwealth gebildet wurde. 1879 wurde der 1. Juli offiziell zum Feiertag erklärt und Dominion Day genannt. Der Name des Feiertags wurde am 27. Oktober 1982 in Canada-Day geändert und dieser wurde ab 1983 dann jedes Jahr unter seinem neuen Namen gefeiert.
Heute wird der Canada-Day in allen Provinzen gefeiert und als arbeitsfreier Tag von fast allen Arbeitgebern unterstützt, nur einige Fernfahrer sind froh, wenn sie an diesem Tag ihre Feiertagszulage kassieren dürfen und gehen lieber "on the road".

In der Provinz Quebec (französisch) gibt es an diesem 1. Juli sogar noch ein Ereignis mehr. Die meisten Mietverträge dort laufen an diesem Tag aus und deshalb kommt es dazu, das der Grossteil der Bürger in Quebec am gleichen Tag umzieht. Für einige soll das so eine Art Volkssport geworden sein, denn die ziehen jedes Jahr woanders hin.

Auch hier in Winnipeg wird heute ausgibig gefeiert. Genau wie in allen grösseren Städten gibt es Live-Music und haufenweise Menschen auf den Strassen, welche in Rot-Weiss gehüllt an den Feierlichkeiten teilnehmen. Flaggen und Fähnchen gibt es überall in der Stadt zu sehen. Deutschland im Fussballfieber ? Das ist garnichts dagegen. So eine Euphorie und Staatstreue gibt es in Deutschland doch garnicht. Hier ist man dabei, egal ob auf der Strasse oder zu Hause in aller Stille. Jeder gedenkt hier dem Land in dem er lebt und das ist gut so.

Herzlichen Glückwunsch Canada !