Samstag, 24. Juli 2010

Dust in the Wind - Prairie Ride

Mit den zusaetzlichen 24 Stunden konnte ich beim in Saskatoon einen kompletten Reset in mein Logbuch malen. Der Kunde zieht die Trailer dort mit einem ihrer Yard Trecker an die Rampe so das ich bis zum nachsten Morgen durchschlafen konnte.
Der Flying J in Saskatoon ist nicht weit entfernt und so konnte ich da meine Pause machen.

Der folgende Auftrag ging dann im Sattelite ein: Uebernahme einer Ladung Saatgut in Nipawin, Saskatchewan mit der Destinaton Edmonton in Alberta. Dachte ich gerade noch daran endlich wieder richtung Winnipeg fahren zu koennen, so war das mal wieder die andere Richtung. Also gut, nehme ich es wie eine Maus und denke: Ran an den Speck.

Die Grain Muehle in Nipawin liegt etwas ausserhalb der Kleinstadt und der Verlader freute sich schon darauf endlich seine Palletten loszuwerden. Mein Truck war an diesem Tag auch der einzige der dort zum Beladen kam.
Und das ging echt schnell. In unter 3 Minuten waren die Palletten auf dem Trailer.

Eine Loadbar hinter die letzte Pallette geklemmt und die Ladung war ausreichend gesichert.

Viel wichtiger ist es mir das es Krimminelle nicht so einfach haben an meine Ladung zu gelangen. Deshalb wird der Trailer entsprechend gegen Diebe und ungebetene Gaeste gesichert.
Dieses Schloss hat sich bereits auf meinen zahlreichen England Trips bewaehrt und ist auch mit einem Boldcutter nicht zu knacken.
Eigentlich war ich ja gerade in Alberta und wollte nach Hause fahren. In Coutts, Alberta machte ich das Border Crossing und bog dann in Swift Current auf den Highway 4 richtung Rosetown ab. Diese Strecke nach Saskatoon ist kuerzer und man kommt hier am Saskatoon Landing Province Park vorbei.
Was hier aussieht wie eine Gravel Road war nur eine Baustelle. Trotzdem wuerde ich hier nicht gerne hinter einem Truck fahren wollen.

Meine Destination lag in der Nachbarschaft des Flying J in Sherwood Park. Am Horizont kann man hier bereits Edmonton sehen.
Nach vollendeter Entladung konnte ich also wieder auf dem Truckstop parken und sendete sofort die aktuellen Proof of Delivery`s in unser Buero nach Winnipeg.
Dort stand fuer diesen Tag keine weitere Ladung fuer mich auf dem Programm. Deshalb beorderte man mich als Trainer mit meinem Truck in unser Buero nach Edmonton wo bereits ein neuer Fahrer auf seinen Road Test wartete.
Der Mann hatte eine sehr gute Ausbildung bei den Canadian Forces erhalten und war dort 20 Jahre im Dienste ihrer Majestaet der Queen mit allen Fahrzeugen im Einsatz die man dort so antreffen kann. Das Gesetz sieht hier in Canada aber nunmal vor, das jeder neue Fahrer vor seiner Einstellung einen Road Test absolviert. Also hab ich mir mal angeschaut wie er im Stadtverkehr von Edmonton mit einem 53 Fuss Trailer auf dem Truck zurecht kommt. Ungefaehr eine Stunde spaeter gab es dann die Entscheidung: Road Test passed.

Er hat dann noch am gleichen Tag in Edmonton einen unserer Trucks uebernommen und konnte damit seinen ersten Trip starten. Das mit den Trainern macht vielleicht Sinn, fuer mich ist es aber Unsinn. Denn seit der Sache mit Bison Transport ist voellig klar: Ist der Trainer ein Luegner, dann faellt der Trainee durch den Test !

Ich bekam dann am naechsten Morgen auch endlich meine neue Ladung.
Die Fracht bestand aus Auto-Batterien die hier als Gefahrgut (HAZ MAT) mit der UN Nummer 2794 auf den Placards auf allen vier Seiten am Trailer gekennzeichnet werden. Beim Kunden sollte man auf jeden Fall mindestens ein extra Placard mitnehmen. Es sieht eben auch dumm aus, wenn man auf einer Scale steht und die die Healfte der Placards fehlt. Ich bin schon einmal in einen Thunderstorm geraten, der mir gleich zwei Placards aus den Halterungen riss. Wenn dann kein Ersatz da ist, kann das eine Violation bedeuten. Auch auf den Truckstops gibt es nicht immer alle Placards auf Vorrat und orange farbene Warntafeln wie in Europa haben wir hier sowieso nicht.
Letztendlich war dieser Trip durch die Prairien mehr oder weniger mal wieder eine Erholungsfahrt die mich am Ende auf dem Trans Canada Highway 1 sicher nach Winnipeg zurueck fuehrte und mir weitere schoene Erlebnisse und Erfahrungen bescherte.
Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Ruecken; sie beleuchtet stets nur das Stueck Weg, das wir bereits hinter uns haben.
(Konfuzius)