Samstag, 6. November 2010

Das Maerchen von endlosen Highways

Natuerlich denken wir Blogschreiber uns den ganzen Quatsch mit den endlosen Highways und traumhaften Weiten des wilden Westens und seiner einsamen Nachfahren der einstigen Cowboys, heute Trucker in ihren US-Trucks, nur aus. Wir wollen doch schliesslich was zum Schreiben haben und geben deshalb solch ueberparteilichen Bildzeitungsmaessigen Bloedsinn von uns. Wenn ich jetzt auch noch schreibe das unsere Disponenten die wahren Helden der nord amerikanischen Praerien sind, dann werde ich wahrscheinlich gesteiningt aber so ist es nunmal und auch wenn heute nicht der erste April ist, so ist doch immer was wahres und was unwahres an jeder Geschichte. Wie immer liegt es ganz in der Betrachtungsweise des Lesers.
Wir stehen staendig unbezahlt herum und warten auf Ladung.
Zufaelliges Zusammentreffen von Kollegen auf dem Truckstop ausgeschlossen ?
Voellig unerklaerlich wo hier die Tachonadel hin will.
In Canada sind doch alle Trucks auf 100 km/h oder weniger begrenzt.
Wir fahren hier nicht absichtlich langsam um die Kollegen vorbeizulassen.
Nein, wir haben Mitleid mit den alten verotteten Kisten und gehen vom Gas,
damit uns keine losen Gegenstaende treffen.
Mit den Scales gibt es doch gar keinen Stress, Logbucher sind doch schliesslich
zum bemalen da und auch ein Uebergewicht des Trucks ist halb so schlimm.
Wir Fahrer sind doch schliesslich von den besten Trainern gut ausgebildet worden.
Unsere kanadischen Trainer muessen auch nicht ein unnuetzes Trainingsprogramm
mit uns durchziehen, dabei den halben Tag schlafen und am Ende kuendigen weil
sie bei diesen grossen Immigranntenfirmen kein Geld verdienen.

Nun, was diesen Trainer anbelangt, gerade das hat er mir letzte Woche erzaehlt und das war sicher kein Maerchen.
So, nun mal zur Sache. Jeder von uns hat dann und wann mal schlechte Laune und laesst sich genauso dann und wann vom Dispatch aergern, weil der mal wieder zu bloed ist, ueberhaupt irgend etwas richtig zu machen. Leider ist das aber nicht unsere Aufgabe, wir sind wie immer nur die Fahrer.
Und wenn der Fahrer keine Ladung bekommt dann steht er irgendwo und verdient kein Geld. Soweit auch normal.
Wenn wir aber eine Ladung haben und damit auf die Reise gehen, dann bleibt gewiss noch soviel Zeit euch Lesern ein paar Bilder von den unendlichen weiten dieses mehr oder weniger wilden Westens in das Blog einzustellen und nicht zu vergessen, von den Vorteilen gegenueber Deutschland zu schreiben.
Zwischen den Zeilen zu Lesen, das bedeutet auch aufmerksam zu sein. In meinem Eintrag, die bloede Kuh am Strassenrand, war zum Beispiel meine Disponentin gemeint, nachdem sie mich telefonisch mit den Worten maltraetierte: Wenn du mich nicht als Dispatch akzeptierst, bekommst du ueberhaupt keine Ladung mehr !
Also alles nicht so eng sehen und bloede Kuehe einfach stehen lassen, frueher oder spaeter landen die sowieso alle auf dem stinkendem Cattle Train. 
Also dann, bon voyage und lasst euch nicht aergern.

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