Wissenswertes über mich




Trucking in Nord Amerika, dort wo ich immer hinwollte.


Im Februar 1967 erblickte ich als Sohn eines Fernfahrers in einer westfälischen Kleinstadt das Licht dieser Welt und wuchs in einer mehr oder weniger bekannten Lebkuchenstadt in Nordrhein Westfalen auf, in der ich auch die Schule besuchte. Dort hatte ich, außer Blödsinn zu machen, oft nur die US-Trucks im Kopf, welche ich anstelle von Zahlen oder Buchstaben als Kritzeleien und Zeichnungen zu Papier brachte. Das war wohl eine Schlussfolge aus dem USA Urlaub meines Daddy's, der sichtlich zufrieden mit den Worten dort gleich wieder hin zu wollen, nach Deutschland zurückkehrte. In den Schulferien konnte ich meine ersten Erfahrungen im internationalen Fernverkehr machen, zu dieser Zeit leider nur als Beifahrer mit Daddy am Lenkrad seines Mercedes-Benz 2232 Kühlzuges. Nach meiner Schulzeit arbeitete ich noch etwas als Lagerist und Staplerfahrer, bevor ich dann im Alter von 19 Jahren zum Grundwehrdienst eingezogen wurde.

Die Bundeswehr hielt sich leider nicht an ihre Vorhersage, mich den Führerschein der Klasse BCE, (in zivil Klasse 2), machen zu lassen. Stattdessen gab's einen Job als Richt- und Ladeschütze im Kampfpanzer Leopard 1 A4, obwohl schon während meiner Musterung festgestellt wurde, ich sei auf jeden Fall zu groß um überhaupt in einen Panzer hinein zu dürfen. Es folgten merkwürdige Anordnungen vom Spieß, der mich ohne die vorgeschriebene Wachausbildung als Kasernenwache einsetzte. Nun, es heißt ja bereits in der Bibel: "Sie kleideten sich in seltsame Gewänder und liefen planlos umher." Am Ende war ich derjenige, der sie einkleidete, denn man bot mir zusammen mit einem Zivilangestellten den ruhigsten Job der ganzen Kaserne in der Bekleidungskammer an. 15 Monate diente ich dem deutschen Staat als Marionette in Oliv-Grün und wurde als Obergefreiter in das Erwachsenenleben zurückgeschickt.
Als ich die Fahrerlaubnis für die großen LKW bestand, das Schulungs- und Prüfungsfahrzeug war damals ein MAN 16.192 mit Kofferaufbau ohne Anhänger, heute würde ich diesen LKW Straight Truck nennen, konnte es endlich losgehen.  

Hier startet nun also mein Tuckerleben.  
Bis zum zweiten Lebensjahr ließ man mich noch nicht so weit rausschwimmen.

15 Monate Bundeswehr mit israelischer Uzi

Im Alter von 21 sammelte ich meine erste Erfahrung mit der teilweise großkotzigen Kundschaft der Transportbranche. Ich glaube, gerade die billigen Lagerarbeiter halten sich bis heute für etwas ganz besonderes und lieben es, dem Fahrer so richtig zu zeigen, wer in ihrem scheiß Laden der Boss ist.  
Ich lernte aber auch großartige Leute unter ihnen kennen und schätzte meine Kollegen und Kolleginnen.
Im Nahverkehr begann meine erste Erfahrung mit Anhängerzügen, (das Wort Gliederzug sollte wohl noch erfunden werden), worauf das Fahren eines Sattelzuges wirklich einfach war. Sieben Jahre Selbstständigkeit im Kraftfahrergewerbe brachten mir neue Aufträge und einen großen Kundenkreis, in dem ich bis Afrika und in den mittleren Osten fuhr. Leider hat auch hier wieder der deutsche Staat seine, mehr oder weniger, wichtigen Verwaltungsmarionetten ein Machtwort sprechen lassen und mein Gewerbe fiel unter anderen den Hürden der Scheinselbstständigkeit zum Opfer. Es wurde auf Paragraphen herumgeritten, für die es eigentlich keine Paragraphen gab. Typisch deutsch ! Der Abstieg kam, wie sollte es auch anders sein,  mit dem Aufstieg des Ostens (rechtlich richtig Mitteldeutschland), oder sagen wir mal, mit dem Ausstieg der Bürger aus ihrer DDR.
Aber es war auch ein neuer Anfang für beide Länder, welche laut Bundesregierung nun ein wiedervereinigtes Deutschland sein sollten und so arbeitete ich mich langsam wieder auf ein normales Level.
Der Aufbau der ehemaligen DDR wurde merklich von West-Europäischen Firmen dazu genutzt, die eigenen Taschen zu füllen und die ahnungslosen, (mitteldeutschen) "Ost"-Bürger übers Ohr zu hauen.
An Hand der Frachten konnte ich schon damals erkennen das die fälschlich genannten Ossis eigentlich alles kauften, was der Westbürger schon längst entsorgt hatte. Doch solange ich den alten Dreck fahren durfte, gab es mir wenigstens das gute Gefühl, auch etwas am Aufbau "Ost", (Mitteldeutschland) beigetragen zu haben. Vom Solidaritätszuschlag redet ja eh keiner mehr, der gehört scheinbar einfach dorthin wo er ist und dank der sich von der Treuhandverwaltung BRD übers Ohr hauen lassenden Trantüten bleibt er auch da, wo die ihn gerne haben wollen.  
Am härtesten getroffen hat es mich, als ich eine Zeit lang einen LKW fuhr, der mit "ostdeutschen", (mitteldeutschen), Kennzeichen ausgerüstet war, welche schon das Format der BRD-Kennzeichen hatten, aber mit der alten Nummernfolge der DDR bedruckt waren.  Einige westliche Betriebe meldeten ihre Laster damals aus Gründen der Kosteneinsparung im sogenannten Osten an. Von den eigenen Kollegen wurde ich als blöder Ossi beschimpft. Was außenpolitisch noch nach Aufschwung aussah, war also im eigenen Land die reinste Katastrophe. Die Zeit der gutbezahlten Touren war letztendlich auch vorbei und die fetten Jahre dahingerafft von einem Bundeskanzler des Volkes ?
Immerhin haben die armen DDR-Bürger ihn für 100 West-Mark Begrüßungsgeld geliebt. Nein, ich schimpfe hier nicht auf die Zonies, wer lesen kann ist klar im Vorteil und weiß um was es geht. (Volksverkohlung!)
Mein Vater kam übrigens auch aus der DDR nach West-Deutschland, allerdings noch vor dem Bau der Mauer. Er hatte die Gefahr erkannt (Maschendrahtzaun!) und setzte sich kurzerhand auf sein Fahrrad mit dem er von Thüringen nach Frankfurt/Main in Hessen radelte. Im Westen startete er seine Berufskarriere als Lastkraftwagen-Fahrer was er mir wohl irgendwie vererbt haben muss.

Die internationalen Fernverkehre haben mich so richtig auf die europäischen Fernstraßen rausgebracht. Wer die deutsche Fernsehserie "Auf Achse" noch kennt, der kann sich in etwa vorstellen was ich alles zu sehen bekam, denn diese Serie kommt meiner beruflichen Erfahrung, ausgenommen der Schlägereien, am Nächsten.
Im Anfang waren Touren nach Italien noch richtig schön und ich hatte, allein durch die Verzollungen in den italienischen Zollhöfen, sehr viel Zeit. Da wurde noch auf Zollhöfen gegrillt und nächtelang mit Kollegen zusammen gehockt und wir grillten und aßen und erzählten, in sämtlichen Reihenfolgen.
Leider änderte sich das später mit der Erweiterung europäischer Länder in das Schengen Abkommen. War es zu Beginn Holland und Belgien, traten später die Italiener und dann auch die Österreicher, (im Volksmund Schluchtis), der Gemeinschaft bei und der ganze Frachtverkehr sparte Zeit für den Zoll was für meine Kollegen und mich mehr Stress, aber auch schnellere Touren bedeutete. Die Spediteure nutzten diese Zeitersparnis rigorous aus und der Fahrer bekam zeitweise automatisch das Scheiß-Egal-Syndrom, wobei ihm viele, eigentlich wichtige Dinge, gleichgültig wurden.
Durch die schnelleren Touren wurden auch die Nachtfahrten mehr, so das manche Kollegen am Tag und in der Nacht unterwegs waren und nur mal eben zwischendurch eine "Mütze voll Schlaf" zu sich nahmen. Viele werden den alten Spruch der Kollegen noch kennen: "Die Tachoscheibe ist ja rund, da passen 24 Stunden drauf und wenn man Zeit für eine kleine Pause hat, dann kommt eine neue Scheibe in den Fahrtenschreiber."
Auf meinen Touren nach Italien nahmen auch die Fahrten mit der Eisenbahn zu, ROLA oder rollende Landstraße genannt. Ich habe es nicht gerade gemocht, aber auf Grund fehlender Durchfahrtsgenehmigungen für Österreich oder der Schweiz musste es manchmal sein. Schön ist eben auch was anderes, denn schlafen kann man doch am besten zu Hause im eigenen Bett.
Spanientouren wurden schnell ruhiger nachdem Frankreich die Strafen für Lenkzeitüberschreitungen anhob. Fährverbindungen nach Tunesien dauerten etwa zwei Tage. Der LKW stand auch schon mal auf einem Frachtschiff, während der Fahrer auf einem Passagierschiff mitfuhr. Somit waren auch ein paar Tage Hotelaufenthalt drin. Eben ganz so wie das der Günter Willers und der Franz Mersdonk aus der Fernseh-Serie "Auf Achse" erlebten. 



Mit 13 zum ersten Mal hinterm Steuer eines 38 Tonners.

 Vor meiner Auswanderung nach Canada war ich in Dänemark beschäftigt und erntete oft fragende Blicke der Kollegen, warum ich denn diesen billigen Job überhaupt noch machen würde. Ich fuhr regelmäßig zwischen Schweden, England und Italien auf und ab und stellte auch Ladungen in US-Einrichtungen zu. In ganz Europa auf Achse für einen Dumpinglohn. Doch genau da liegt der Punkt, Geld ist eben auch nicht alles und immerhin ist es ein Job und dieser Job hat, wenn auch nicht immer, Spaß gemacht. Sicherlich wird überall Geld gespart und gekürzt. Für den einst so gutbezahlten dänischen Raum bedeutete dies, die firmeneigenen Fahrzeuge mit deutschen Fahrern zu besetzen, ihnen deutsche Arbeitsverträge auszuhändigen und den Trucks eine deutsche Zulassung zu verpassen. Somit war schon mal das dänische Arbeitsschutzgesetz umgangen worden und wir deutschen wurden mit Peanuts abgespeist. Es folgten Fahrer aus Polen und den baltischen Ländern, welche den Einsparungen noch eins on top gaben.
Quadding in Bella Italia.

Es wird aber wohl immer Leute geben, die haben etwas zu Motzen. Egal, ob man als Fernfahrer monatlich 5.800 EUR verdient oder eben nur, wie heute üblich, 2.800 EUR oder ist es schon weniger ?  Was mir an Deutschland stinkt ist diese Großkotzigkeit. Der kleinste Pimpf will was zu sagen haben und die Fahrer hauen sich gegenseitig in die Pfanne, ganz so, wie es die Geschäftsleitung der meisten Firmen gerne sieht. Ich bin immer noch dafür, dass gute Arbeit auch gut entlohnt werden soll, in der Realität ist das jedoch längst Schnee von Gestern.


Heute bin ich froh wieder einen Neuanfang gestartet zu haben. Auch hier in Canada ist es schwer ganz von vorne anzufangen aber das Schwierigste sind auch hier wieder die deutschen Landsleute. "Hüte dich vor Sturm und Wind..., (den Spruch kannte ich schon seit der böse Wolf das Haus umpustete), ...und deutschen die im Ausland sind". Aber gerade das mit den deutschen im Ausland ist gar zu real. Auch hier in Canada gibt es Kriminelle unter diesen deutschen. Ich habe bereits mit einigen bittere Erfahrungen machen müssen. Vom Heiratsschwindler über den Zuhälter zum Versicherungsbetrüger war schon alles dabei. Mit denen wollte ich in Deutschland nichts zu tun haben und auch in Canada ekeln sie mich hochgradig an. Doch leider erkennt man den Übeltäter erst als solchen, wenn schon etwas passiert ist.
Bis zu einem bestimmten Level lasse ich mir schon was gefallen doch irgendwann ist es Zeit die Bremse durchzutreten und beim Lösen und die Luft aus den Federspeichern zu drücken. Und wenn ich erst einmal den Anker werfe, dann mache ich das so, wie ich es für richtig halte. Ergo: Weg mit dem Dreck, denn nur in einer sauberen Stube fühlt man sich wohl und wer mich kennt, weiß wovon ich rede. Doch leider kennen sich sehr häufig nur wenige Menschen.

Nicht einmal meine eigene Frau hat mich wirklich gekannt. Vielleicht wollte sie nicht ? Hat sie doch allen Ernstes geglaubt sie könne mich jederzeit nach Herzenslust betrügen und hintergehen, Hauptsache der Alte bezahlt ! Pustekuchen, als ich Wind davon bekam, zerstörte sie mit allen Mitteln den Rest einer noch halbwegs intakten Familie, und damit wahrscheinlich nun auch sich selbst.
Ihr aktueller Lebensgefährte, "Freddy Pant-Shitter. jun", (Name geändert um die gleichnamige Stadt bei Bremen nicht zu beleidigen!), hat bis 2007 noch in der Eiffel gehaust, passt ziemlich genau in dieses Schema. Dieser boshafte Typ zerstörte seine eigene Familie. Er verließ seine drei Kinder und seine Frau, die heute im kanadischen Osten als single mom zurechtkommen muss. 
Dass den Kleinsten das ganze am meisten weh tut ist wohl ganz klar, jedoch werden auch diese Kinder älter und somit kommt auch irgendwann die ganze Wahrheit ans Licht. Ich kenne das aus eigener Erfahrung und weiß einigermaßen, was Kinder in solchen Situationen durchmachen. Auch wenn man es den Kleinen nicht ansehen mag, sie vergessen nichts.
Zitat aus der Bibel: Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts fehlen. 
Warum auch ? Des Hirten Schafe kommen alle von ganz allein zurück, es braucht nur etwas mehr Zeit als die Herde mit dem Hund zusammenzutreiben. Schafe sind Herdentiere. Wir Menschen sind auch nicht gerne allein. So ergibt der biblische Vergleich mit der Schafherde einen durchaus positiven Effekt. Der da oben wird das Schiff schon schaukeln.
Ich bin schon gespannt auf die Zukunft, die, wie es scheint, noch so einige positive Überraschungen auf Lager hat.

Mein Traum vom Leben in Nord Amerika ist jedenfalls wahr geworden und ich arbeite gerne hart an einer Fortsetzung.  Also bleibe ich in der rechten Spur, Cruise-Control rein,  und genieße jeden Tag, an dem der Herr die Sonne aufs neue über's Land scheinen lässt, was ich hier zu sehen bekomme und füge mich in seinen Plan. Und genau den hat er ja ausführlich in seinem Nachschlagewerk verewigen lassen. Der Mensch wird demnach bis ans Ende seiner Tage hart arbeiten dürfen, dafür bleibt ihm aber auch seine Entscheidungsfreiheit und die wird ihm nichts und niemand nehmen können. 

Nachdem dieses Blog bei den meisten meiner Leser durchaus guten Anklang findet, bedanke ich mich an dieser Stelle auch ganz herzlich für die regelmäßigen Zuschriften mit Fragen und Anregungen per Email. Ich werde seriöse Anfragen an meine Adresse amperebear@gmail.com auch weiterhin beantworten, es könnte allerdings manchmal etwas länger dauern, schließlich arbeite ich hier in Canada täglich ein paar Stunden mehr als zuvor in Europa.
Das Blog wird zudem auch in Zukunft absolut werbefrei bleiben, jedenfalls soweit es meine Möglichkeiten betrifft. Ob Google und/oder Blogger  sich da noch etwas anderes einfallen lassen, das kann ich dann leider auch nicht ändern. Jedenfalls erspare ich euch lästige Pop up's. Private Verlinkungen stelle ich ausschließlich kostenlos in das Blog, schließlich verdiene ich ehrliches Geld mit Trucking und nicht mit Ad Sense.


Update Mai 2020:
Seit 2012 bin ich, von kurzen Unterbrechungen mal abgesehen, wieder zurück in Deutschland und kämpfe,wie alle hier im Land, ums blanke Überleben.
Trotz des von mir pünktlich gezahlten Kindesunterhalts für Nathalie hab ich nie wieder etwas von meiner Tochter gehört. Es war wohl noch nicht traurig genug, dass Immigration Canada wegen der damaligen Trennung meiner Ex-Frau und der daraus entstandenen Ungültigkeit unseres gemeinsamen PNP, (Provincial Nominee Program), meine Arbeitserlaubnis nicht verlängerte und ich deshalb Canada verlassen musste, vielmehr wurde mir auch noch nachgesagt, was für ein schlechter Vater ich sei, der keinen Unterhalt für seine Tochter bezahlt. Meine Kontoauszüge sprechen da allerdings eine andere Sprache und so bete ich jeden Tag, dass dieses miese Subjekt von "Freddy Pant-Shitter jun", (Name geändert um die gleichnamige Stadt bei Bremen nicht zu beleidigen!), eines Tages für jede seiner über mich im Internet verbreiteten Lügen ganz gewaltig auf die Fresse fliegt !
18yo
Nathalie (18) in New Brunswick, Kanada

Ende November 2019 ist Nathalie 18 Jahre alt geworden. Ich hätte mich über eine Antwort auf meinen Brief zu ihrem Geburtstag sehr gefreut aber die jahrelange Gehirnwäsche durch Fred und Ricarda sind offenbar nicht ohne Folgen geblieben. 
Take care Nathalie, daddy loves you !