Donnerstag, 17. März 2011

Red Mountain Utah - Rolling North

Wie bereits berichtet waehlte ich auf dem Trip von Juarez nach Vancouver den Weg ueber New Mexico, Colorado und Utah. Zunaechst fuhr ich nach Norden bis Albuquerque wo ich dann westlich die I40 bis nach Gallup nahm. Ab hier ging es northbound ueber die US.491 welche eine der schoensten Strecken der USA ist.
Durch die Indianerstadt Shiprock fuhr ich nach Cortez in Colorado, dessen Port of Entry nicht gerade zu den Sehenswuerdigkeiten dieses Staates zaehlt, trotzdem sollte man das als Trucker nicht verpassen denn die Jungs von der DOT sind immer freundlich und nett solange man sich an die Regeln haelt. Dann weiter ueber die Stateline nach Utah wo die US.191 durch die Wueste
Moab mit den schoensten aller roten Berge in diesem Bundesstaat fuehrt und weiter noerdlich auf die I70 trifft.

Nach ungefaehr 25 Meilen I70 westbound kommt man an die Ausfahrt auf die US.6 welche einen dann auch wieder durch viele Berge nach Salt Lake City bringt.
Auf der ganzen Strecke halten Trucker aus allen Bundesstaaten um wenigstens etwas dieser naturgewaltigen Bergformationen fotografisch festzuhalten und doch ist es garnicht moeglich das gewaltige Landschaftbild so wiederzugeben wie es wirklich ist.
In New Mexico zieht die Santa Fee seine endlos langen Zuege ueber die Gleise und man hat den Eindruck das neben der unbeschreiblichen Natur und den Trucks auf den amerikanischen Highways auch die riesigen Gueterzuege mit ihren doppelt gestockt verladenen Containern einfach zum Landschaftsbild dazu gehoeren.
Die eigentlich grossen Fahrzeuge wie Pick Up`s erinnern verglichen mit den gewaltigen Felsformationen schon eher an Matchbox Autos aus dem Supermarkt. Manchmal stellt man sich schon die Frage wie das alles entstanden sein koennte. Geologen aus aller Welt gruebeln noch heute ob vielleicht eine Eiszeit diese Berge in derartige Gebilde verwandelte oder waren es gar Vulcane aus denen diese Broken ueberblieben ?
Einige Indianerstaemme sind bis heute davon ueberzeugt das die Geister der Berge fuer ihre Bauten verantwortlich sind.
Nun spielt aber in dieser nur schwach strukturierten Gegend auch der Tourismus eine grosse Rolle und so erscheint es auch nicht weiter verwunderlich das sich besonders attraktive Berge als Touristenmagnete auch besonders gut eignen. Die Werbung steht dann in grossen weissen Lettern auf den Berg gepinselt und erfuellt seinen Zweck.

Mir brachte die Benutzung dieser Route wieder neue Eindruecke und es scheint ich werde dessen nicht muede denn es gibt immer wieder was neues zu entdecken.
Suedlich von Salt Lake City bog ich dann wieder auf die Interstate 15 in noerdliche Richtung ab. Nach einer Uebernachtung in Utah folgte ich der I84 nach Westen und durchquerte dabei die Staaten Idaho, Oregon und schliesslich Washington State.
Die Border crosste ich in Pacific Highway, BC. Eigentlich ist das ja ein eher ungewoehnlicher Name fuer einen Grenzuebergang wenn man sich ueberlegt das die meissten nach der Grenzstadt benannt wurden.
Dort wurden mir innerhalb weniger Sekunden die ueblichen Fragen zur Grenzabfertigung gestellt: "Bist du alleine im Truck ? Wo wohnst du ? Wie lange warst du aus Canada raus ? Hast du mehr als $10.000 dabei und ist das, was auf den Papieren angegeben ist, alles was du zu deklarieren hast ?"
Wer jetzt nur Bahnhof versteht der muss sich nicht wundern das er an der Border auch schonmal etwas laenger aufgehalten wird. Hier sind gute Englischkenntnisse eine Grundvorraussetzung fuer ein schnelles Weiterkommen. Somit stempelte die nette Dame den roten Customs Stamp auch auf meine Commercial Invoice und ich war wieder in Canada.
Probleme sind ja eigentlich dazu da, diese zu loesen doch an diesem Tag gab es keine und nach einer weiteren halben Stunde hatte ich meinen Kunden in Vancouver erreicht bei dem ich mich zur Ruhe begab, abgeladen wurde am naechsten Morgen.
Die naechste Ladung stand noch nicht bereit, ich war zu frueh, aber immerhin konnte ich schon meinen naechsten Trip Richtung Winnipeg planen.
Ein Extra Day Off tut mir nicht weh denn ich weiss das in Winnipeg schon wieder eine neue Ladung wartet. Mal abgesehen von den taeglichen Problemen laeuft es ja eigentlich Recht gut und doch koennen unverhoffte Aufenthalte manchmal Langweilig sein.
Als ich dann in Vancouver beladen war und meine 2400km lange Reise richtung Osten antrat, dachte ich noch so darueber nach das ich ja eigentlich immer Glueck mit meinem Truck hatte und der mich noch nie im Stich liess.
Ich haette wohl etwas leiser denken sollen denn hinter Hope in den Rockys streikte auf einmal meine Bordelektronik und der Computer schaltete den Motor waehrend der Fahrt aus. Das auch noch bei Schneefall auf der linken Spur hinter einer Kurve, ich ueberholte gerade einen anderen Truck als mich dieser Breakdown ereilte.
Ein Tow Truck war schnell zur Stelle und zog mich auf den Berg an eine sichere Stelle am Highway.
Der Truck war wie tot, nichts ging mehr, so endschied ich mich fuer einen Shop in Chilliwack, zu dem ein anderer Tow Truck meinen Bobtail abschleppte.
Der Tag war gelaufen und ich checkte im naechsten Hotel ein, an der Bar gabs guten Canadian Bourbon und deren Zimmer haben TV und Wireless inclusive. Allen Unkenrufen zum Trotz, BC ist bekanntlich nicht sehr Preiswert, die Hotelrechnung hielt sich aber dennoch in Grenzen.
Am naechsten Morgen war mein Truck fertig und ich war nicht sonderlich ueberrascht, das es nur eine korridierte Leitung war, die meine Bordelektrik lahm legte.
Mir gingen zwar Zeit und vielleicht ein paar Meilen verloren, aber das, was ich hier taeglich erlebe, ist mit Geld sowieso nicht zu bezahlen. Naja und richtig verloren gehen mir die Meilen auch nicht, ich seh das einfach so das sie sich nur in den naechsten Monat verlagern denn die Trips bleiben ja gleich lang.
Die sind eben wie Utah: Life Elevated !
Und so ist eigentlich alles was ich hier erlebe. Es geht rauf und es geht runter, nicht nur in den Rockys.
Ernest Miller Hemingway hat einmal gesagt das man zwei Jahre zum Sprechen lernen braucht und Fuenfzig um zu schweigen. Mir bringt das die Gewissheit das ich euch auch noch in den naechsten vier Jahren von Nord Amerika berichten werde, auch wenn mir so einiges auf diesem Kontinent fuer immer Unerklaerlich bleiben wird. Doch vielleicht ist gearde das, ich zitiere ihn weiter, der Fluch angeborener Intelligenz: Mit Vier Jahren Wunderkind - mit vierzig wunderlich.
Also wundert euch nicht und lasst euch nichts gefallen.
Nach meinem Glauben gibt es sowieso nur einen dort oben der das wirklich wichtigste Buch des Lebens schreiben liess und das hier alles gebaut hat. Ich bin nur der Typ, der mit seiner Digital Camera Bilder macht und seinen eigenen Senf dazu gibt.
Waehrend ich diese Zeilen schreibe mache ich gerade einen Reset in Michigan. Morgen nehme ich dann die naechte Ladung auf.
Wohin die Reise geht ?
Somewhere in North America !















Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen