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Mittwoch, 29. Juni 2011

Montana - Roadworks and Camper Saison

Die Urlaubszeit ist doch immer die schoenste Zeit des Jahres. Nur gut, das mein Job eigentlich wie Urlaub ist und ich auch noch fuer diese Sightseeing Trips bezahlt werde.
Aber jede Sache hat auch so ihre Haken, ihr kennt das ja von Europa. Rauf auf die Piste und rein in die Baustelle. Ach herje sowas geht an die Substanz, wer wuenscht sich da nicht in den USA ueber die endlosen Highways gleiten zu koennen waehrend die amerikanischen Baustellen den Eindruck erwecken als seien sie zum Anschauen da.

Montana kann um diese Jahreszeit sehr vielseitig sein. Nicht nur Reperaturarbeiten an den Interstates sondern auch Ueberschwemmungen an den Fluessen oder schier unendlich lange Staus von bis zu 1km Laenge kommen vor.
Der Amerikaner ist geduldig und nimmt es hin waeehrend ich meine Selbstportraits am Lenkrad schiesse.



Da hoere ich sie wieder, die Stimmen der Bueffelbude, sie sprechen von mir, dem unsicheren Fahrer. Nur mit einer Hand lenken, geht ja auch nicht. Zum schalten nehme ich deshalb wohl besser einen Beifahrer mit damit ich wieder beide Haende am Steeringwheel habe.
So mancher Urlauber koennte sich doch an den Buffalo Rules ein Beispiel nehmen, denn immerhin haben die mit denen was gemeinsam, viele unqualifizierte Leute.


Es gibt aber sicher auch andere unter den Campern. Da sind die Classic Cars genauso vertreten wie Big Daddy, der seinen Truck zum Camper umgebaut hat. Classics gibt es hier sehr viele zu sehen und die Amerikaner sind stolz auf ihr altes Blech.
Die kleineren Campertrailer werden hier mit Pick Up's zu den Dealern gefahren. Schliesslich sind auch diese Fahrzeuge richtige Trucks, was das deutsche Finanzamt natuerlich nie verstehen wird.
Auf einem Rastplatz habe ich dann meinen Kollegen Fred getroffen. Fred faehrt den gleichen Truck wie ich nur seiner ist weiss. Auf dem Parkplatz fanden wie Warnhinweisschilder ueber Klapperschlangen vor und auch ein Schild mit den Erklaerungen der Rinderbrandzeichen. Na dann weiss ich ja jetzt was ein Dogie ist.
Fred erzaehlte mir, er habe eine Trip nach Los Angeles und so zogen wir noch eine Weile zusammen durch die Huegel von Monatana bevor sich unsere Wege in Butte trennten. Mein Ziel hiess Portland in Oregon, also weiter westbound durch Missoula, dann die Berge von Idaho und im Anschluss rein nach Spokane im Bundesstaat Washington.
Meine Urlaubslaune lass ich mir auch nicht von der leeren Kaffeekanne auf dem Flying J vermiesen, nebenan gibt es McDonnalds und auch so ein Fruehstueck mit EggMcMuffich ist auch voellig ok.



Montag, 20. Juni 2011

Northern Run for the Early Bird



In den endlos weiten Praerien Canadas gibt es sie, die Sonnenuntergaenge mit ihren spektakulaeren Farben. Manchmal bleiben da nur Sekunden um ein Foto zu schiessen, schon der naechste Moment kann das ganze Bild veraendern. Hier bin ich gerade auf dem Flying J in Headingley/Manitoba.
Den letzten Trip gerade beendet, und bereits eine neue Ladeanweisung auf dem QualComm, noch schnell eine Dusche, ein Menu von der Karte in Denny's Restaurant, dann das abendliche Telefonat mit meiner Zoe in China und ab ins Bett. Die Nacht ist kurz.

Um 8 Uhr am naechsten Morgen hatte ich bereits mein naechstes Lade Appointment in der Pampa am Lake Winnipeg, ungefaehr 230 km noerdlich von Winnipeg entfernt.
Das letzte Stueck war dann Gravelroad angesagt, was soviel wie Schotterpiste bedeutet. Mitunter musste ich kurz stoppen um die Gravel Trucks vorbeizulassen, die Staubwolke hinter ihnen war einfach zu gross.
Circa 50 km hinter Riverton bekam ich meine Ladung Peat Moss und fuhr damit die gleiche Strecke zurueck.
Auf unserem Trailer Yard in Winnipeg traf ich meinen ehemaligen Ausbilder von Bison Transport und wir hielten noch ein kurzes Plaeuschchen waehrend er seinen Turnpike startklar machte. Der Motor seines Internationals ist ein Cummins mit 425 horsepower, was fuer einen Turnpike schon etwas untermotorisiert ist, denn er wird sogar dann auf gerader Strecke langsamer wenn beide Trailer leer sind und starker Wind von vorne blaest. Aber immerhin stimmt nun sein Verdienst und der Job ist auch in Ordnung.
Ich wiederum verweilte noch ein wenig und wartete auf die Freigabe meiner Ladung fuer das Bordercrossing durch den Broker.
Zwischenzeitlich behob ich ein paar kleine Maengel an meinem Truck und unterzog meinem Reefer Trailer einen ausfuehrlichen Bremsencheck bevor ich wieder die endlosen Highways enterte.
Fly like an Eagle, oder besser International Eagle und das nur fliegen schoener ist, das verdanke ich meinem gelben CAT C13 Motor und dem Zustand, nur einen Trailer ziehen zu muessen auf dem 45.000 lbs Peat Moss darauf warten in Oregon anzukommen.

Donnerstag, 17. März 2011

Red Mountain Utah - Rolling North

Wie bereits berichtet waehlte ich auf dem Trip von Juarez nach Vancouver den Weg ueber New Mexico, Colorado und Utah. Zunaechst fuhr ich nach Norden bis Albuquerque wo ich dann westlich die I40 bis nach Gallup nahm. Ab hier ging es northbound ueber die US.491 welche eine der schoensten Strecken der USA ist.
Durch die Indianerstadt Shiprock fuhr ich nach Cortez in Colorado, dessen Port of Entry nicht gerade zu den Sehenswuerdigkeiten dieses Staates zaehlt, trotzdem sollte man das als Trucker nicht verpassen denn die Jungs von der DOT sind immer freundlich und nett solange man sich an die Regeln haelt. Dann weiter ueber die Stateline nach Utah wo die US.191 durch die Wueste
Moab mit den schoensten aller roten Berge in diesem Bundesstaat fuehrt und weiter noerdlich auf die I70 trifft.

Nach ungefaehr 25 Meilen I70 westbound kommt man an die Ausfahrt auf die US.6 welche einen dann auch wieder durch viele Berge nach Salt Lake City bringt.
Auf der ganzen Strecke halten Trucker aus allen Bundesstaaten um wenigstens etwas dieser naturgewaltigen Bergformationen fotografisch festzuhalten und doch ist es garnicht moeglich das gewaltige Landschaftbild so wiederzugeben wie es wirklich ist.
In New Mexico zieht die Santa Fee seine endlos langen Zuege ueber die Gleise und man hat den Eindruck das neben der unbeschreiblichen Natur und den Trucks auf den amerikanischen Highways auch die riesigen Gueterzuege mit ihren doppelt gestockt verladenen Containern einfach zum Landschaftsbild dazu gehoeren.
Die eigentlich grossen Fahrzeuge wie Pick Up`s erinnern verglichen mit den gewaltigen Felsformationen schon eher an Matchbox Autos aus dem Supermarkt. Manchmal stellt man sich schon die Frage wie das alles entstanden sein koennte. Geologen aus aller Welt gruebeln noch heute ob vielleicht eine Eiszeit diese Berge in derartige Gebilde verwandelte oder waren es gar Vulcane aus denen diese Broken ueberblieben ?
Einige Indianerstaemme sind bis heute davon ueberzeugt das die Geister der Berge fuer ihre Bauten verantwortlich sind.
Nun spielt aber in dieser nur schwach strukturierten Gegend auch der Tourismus eine grosse Rolle und so erscheint es auch nicht weiter verwunderlich das sich besonders attraktive Berge als Touristenmagnete auch besonders gut eignen. Die Werbung steht dann in grossen weissen Lettern auf den Berg gepinselt und erfuellt seinen Zweck.

Mir brachte die Benutzung dieser Route wieder neue Eindruecke und es scheint ich werde dessen nicht muede denn es gibt immer wieder was neues zu entdecken.
Suedlich von Salt Lake City bog ich dann wieder auf die Interstate 15 in noerdliche Richtung ab. Nach einer Uebernachtung in Utah folgte ich der I84 nach Westen und durchquerte dabei die Staaten Idaho, Oregon und schliesslich Washington State.
Die Border crosste ich in Pacific Highway, BC. Eigentlich ist das ja ein eher ungewoehnlicher Name fuer einen Grenzuebergang wenn man sich ueberlegt das die meissten nach der Grenzstadt benannt wurden.
Dort wurden mir innerhalb weniger Sekunden die ueblichen Fragen zur Grenzabfertigung gestellt: "Bist du alleine im Truck ? Wo wohnst du ? Wie lange warst du aus Canada raus ? Hast du mehr als $10.000 dabei und ist das, was auf den Papieren angegeben ist, alles was du zu deklarieren hast ?"
Wer jetzt nur Bahnhof versteht der muss sich nicht wundern das er an der Border auch schonmal etwas laenger aufgehalten wird. Hier sind gute Englischkenntnisse eine Grundvorraussetzung fuer ein schnelles Weiterkommen. Somit stempelte die nette Dame den roten Customs Stamp auch auf meine Commercial Invoice und ich war wieder in Canada.
Probleme sind ja eigentlich dazu da, diese zu loesen doch an diesem Tag gab es keine und nach einer weiteren halben Stunde hatte ich meinen Kunden in Vancouver erreicht bei dem ich mich zur Ruhe begab, abgeladen wurde am naechsten Morgen.
Die naechste Ladung stand noch nicht bereit, ich war zu frueh, aber immerhin konnte ich schon meinen naechsten Trip Richtung Winnipeg planen.
Ein Extra Day Off tut mir nicht weh denn ich weiss das in Winnipeg schon wieder eine neue Ladung wartet. Mal abgesehen von den taeglichen Problemen laeuft es ja eigentlich Recht gut und doch koennen unverhoffte Aufenthalte manchmal Langweilig sein.
Als ich dann in Vancouver beladen war und meine 2400km lange Reise richtung Osten antrat, dachte ich noch so darueber nach das ich ja eigentlich immer Glueck mit meinem Truck hatte und der mich noch nie im Stich liess.
Ich haette wohl etwas leiser denken sollen denn hinter Hope in den Rockys streikte auf einmal meine Bordelektronik und der Computer schaltete den Motor waehrend der Fahrt aus. Das auch noch bei Schneefall auf der linken Spur hinter einer Kurve, ich ueberholte gerade einen anderen Truck als mich dieser Breakdown ereilte.
Ein Tow Truck war schnell zur Stelle und zog mich auf den Berg an eine sichere Stelle am Highway.
Der Truck war wie tot, nichts ging mehr, so endschied ich mich fuer einen Shop in Chilliwack, zu dem ein anderer Tow Truck meinen Bobtail abschleppte.
Der Tag war gelaufen und ich checkte im naechsten Hotel ein, an der Bar gabs guten Canadian Bourbon und deren Zimmer haben TV und Wireless inclusive. Allen Unkenrufen zum Trotz, BC ist bekanntlich nicht sehr Preiswert, die Hotelrechnung hielt sich aber dennoch in Grenzen.
Am naechsten Morgen war mein Truck fertig und ich war nicht sonderlich ueberrascht, das es nur eine korridierte Leitung war, die meine Bordelektrik lahm legte.
Mir gingen zwar Zeit und vielleicht ein paar Meilen verloren, aber das, was ich hier taeglich erlebe, ist mit Geld sowieso nicht zu bezahlen. Naja und richtig verloren gehen mir die Meilen auch nicht, ich seh das einfach so das sie sich nur in den naechsten Monat verlagern denn die Trips bleiben ja gleich lang.
Die sind eben wie Utah: Life Elevated !
Und so ist eigentlich alles was ich hier erlebe. Es geht rauf und es geht runter, nicht nur in den Rockys.
Ernest Miller Hemingway hat einmal gesagt das man zwei Jahre zum Sprechen lernen braucht und Fuenfzig um zu schweigen. Mir bringt das die Gewissheit das ich euch auch noch in den naechsten vier Jahren von Nord Amerika berichten werde, auch wenn mir so einiges auf diesem Kontinent fuer immer Unerklaerlich bleiben wird. Doch vielleicht ist gearde das, ich zitiere ihn weiter, der Fluch angeborener Intelligenz: Mit Vier Jahren Wunderkind - mit vierzig wunderlich.
Also wundert euch nicht und lasst euch nichts gefallen.
Nach meinem Glauben gibt es sowieso nur einen dort oben der das wirklich wichtigste Buch des Lebens schreiben liess und das hier alles gebaut hat. Ich bin nur der Typ, der mit seiner Digital Camera Bilder macht und seinen eigenen Senf dazu gibt.
Waehrend ich diese Zeilen schreibe mache ich gerade einen Reset in Michigan. Morgen nehme ich dann die naechte Ladung auf.
Wohin die Reise geht ?
Somewhere in North America !















Samstag, 6. November 2010

Das Maerchen von endlosen Highways

Natuerlich denken wir Blogschreiber uns den ganzen Quatsch mit den endlosen Highways und traumhaften Weiten des wilden Westens und seiner einsamen Nachfahren der einstigen Cowboys, heute Trucker in ihren US-Trucks, nur aus. Wir wollen doch schliesslich was zum Schreiben haben und geben deshalb solch ueberparteilichen Bildzeitungsmaessigen Bloedsinn von uns. Wenn ich jetzt auch noch schreibe das unsere Disponenten die wahren Helden der nord amerikanischen Praerien sind, dann werde ich wahrscheinlich gesteiningt aber so ist es nunmal und auch wenn heute nicht der erste April ist, so ist doch immer was wahres und was unwahres an jeder Geschichte. Wie immer liegt es ganz in der Betrachtungsweise des Lesers.
Wir stehen staendig unbezahlt herum und warten auf Ladung.
Zufaelliges Zusammentreffen von Kollegen auf dem Truckstop ausgeschlossen ?
Voellig unerklaerlich wo hier die Tachonadel hin will.
In Canada sind doch alle Trucks auf 100 km/h oder weniger begrenzt.
Wir fahren hier nicht absichtlich langsam um die Kollegen vorbeizulassen.
Nein, wir haben Mitleid mit den alten verotteten Kisten und gehen vom Gas,
damit uns keine losen Gegenstaende treffen.
Mit den Scales gibt es doch gar keinen Stress, Logbucher sind doch schliesslich
zum bemalen da und auch ein Uebergewicht des Trucks ist halb so schlimm.
Wir Fahrer sind doch schliesslich von den besten Trainern gut ausgebildet worden.
Unsere kanadischen Trainer muessen auch nicht ein unnuetzes Trainingsprogramm
mit uns durchziehen, dabei den halben Tag schlafen und am Ende kuendigen weil
sie bei diesen grossen Immigranntenfirmen kein Geld verdienen.

Nun, was diesen Trainer anbelangt, gerade das hat er mir letzte Woche erzaehlt und das war sicher kein Maerchen.
So, nun mal zur Sache. Jeder von uns hat dann und wann mal schlechte Laune und laesst sich genauso dann und wann vom Dispatch aergern, weil der mal wieder zu bloed ist, ueberhaupt irgend etwas richtig zu machen. Leider ist das aber nicht unsere Aufgabe, wir sind wie immer nur die Fahrer.
Und wenn der Fahrer keine Ladung bekommt dann steht er irgendwo und verdient kein Geld. Soweit auch normal.
Wenn wir aber eine Ladung haben und damit auf die Reise gehen, dann bleibt gewiss noch soviel Zeit euch Lesern ein paar Bilder von den unendlichen weiten dieses mehr oder weniger wilden Westens in das Blog einzustellen und nicht zu vergessen, von den Vorteilen gegenueber Deutschland zu schreiben.
Zwischen den Zeilen zu Lesen, das bedeutet auch aufmerksam zu sein. In meinem Eintrag, die bloede Kuh am Strassenrand, war zum Beispiel meine Disponentin gemeint, nachdem sie mich telefonisch mit den Worten maltraetierte: Wenn du mich nicht als Dispatch akzeptierst, bekommst du ueberhaupt keine Ladung mehr !
Also alles nicht so eng sehen und bloede Kuehe einfach stehen lassen, frueher oder spaeter landen die sowieso alle auf dem stinkendem Cattle Train. 
Also dann, bon voyage und lasst euch nicht aergern.