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Montag, 20. Juni 2011

Northern Run for the Early Bird



In den endlos weiten Praerien Canadas gibt es sie, die Sonnenuntergaenge mit ihren spektakulaeren Farben. Manchmal bleiben da nur Sekunden um ein Foto zu schiessen, schon der naechste Moment kann das ganze Bild veraendern. Hier bin ich gerade auf dem Flying J in Headingley/Manitoba.
Den letzten Trip gerade beendet, und bereits eine neue Ladeanweisung auf dem QualComm, noch schnell eine Dusche, ein Menu von der Karte in Denny's Restaurant, dann das abendliche Telefonat mit meiner Zoe in China und ab ins Bett. Die Nacht ist kurz.

Um 8 Uhr am naechsten Morgen hatte ich bereits mein naechstes Lade Appointment in der Pampa am Lake Winnipeg, ungefaehr 230 km noerdlich von Winnipeg entfernt.
Das letzte Stueck war dann Gravelroad angesagt, was soviel wie Schotterpiste bedeutet. Mitunter musste ich kurz stoppen um die Gravel Trucks vorbeizulassen, die Staubwolke hinter ihnen war einfach zu gross.
Circa 50 km hinter Riverton bekam ich meine Ladung Peat Moss und fuhr damit die gleiche Strecke zurueck.
Auf unserem Trailer Yard in Winnipeg traf ich meinen ehemaligen Ausbilder von Bison Transport und wir hielten noch ein kurzes Plaeuschchen waehrend er seinen Turnpike startklar machte. Der Motor seines Internationals ist ein Cummins mit 425 horsepower, was fuer einen Turnpike schon etwas untermotorisiert ist, denn er wird sogar dann auf gerader Strecke langsamer wenn beide Trailer leer sind und starker Wind von vorne blaest. Aber immerhin stimmt nun sein Verdienst und der Job ist auch in Ordnung.
Ich wiederum verweilte noch ein wenig und wartete auf die Freigabe meiner Ladung fuer das Bordercrossing durch den Broker.
Zwischenzeitlich behob ich ein paar kleine Maengel an meinem Truck und unterzog meinem Reefer Trailer einen ausfuehrlichen Bremsencheck bevor ich wieder die endlosen Highways enterte.
Fly like an Eagle, oder besser International Eagle und das nur fliegen schoener ist, das verdanke ich meinem gelben CAT C13 Motor und dem Zustand, nur einen Trailer ziehen zu muessen auf dem 45.000 lbs Peat Moss darauf warten in Oregon anzukommen.

Sonntag, 12. Juni 2011

Rocky Mountain High - Der Trip durch das Kraehen Nest

Einer meiner letzten Trips fuehrte mich mit einer Ladung Getraenke auf dem Trailer von Walla Walla in Washington State nach Edmonton in Alberta. Mein CAT hatte mit einem Ladegewicht von knapp 20 Tonnen oder in Pfund 44.000 lbs harte Arbeit zu leisten, denn auf diesem Trip zog er den schweren Trailer wie geplant ueber den Crowsnest Pass durch British Columbia nach Alberta. Die Grenze nach Canada ueberquerte ich in Kingsgate BC, was in suedliche Richtung der Uebergang nach Eastport in Idaho ist.

Nun ist natuerlich auch dieser Pass nichts gegen die Schweizer Alpen aber ich will euch auch mal etwas Spannung bieten. Doch letztendlich sind auch die Rockys wunderschoene Bergregionen, welche im Vergleich mit den Praerien von Saskatchewan oder Manitoba hoch hinaus ragen.




Der Kraehennest Pass erinnert mich ein wenig an das deutsche Sauerland, was gerade bei diesem regnerischen Wetter der westfaelischen Ausflugsregion sehr aehnlich ist. Auch hier sind immernoch die Zeichen der Zeit vorhanden, eine Bergbau Region eben.





Natuerlich ist das ganze Gebiet in Canada Flaechenmaessig viel groesser und auch die Einwohnerzahlen fallen sehr minimal aus. Entsprechend leer sind deshalb auch die Highways und so verwundert es auch niemanden das man hier trotz der Berge schneller zum Ziel gelangt als bei Fahrten durch das Sauerland.
Sparwood in British Columbia und ihrem Bergbau benutzt, wie es sich fuer ein Land gehoert in dem alles etwas groesser ist, auch die groessten Trucks zum Transport der Gesteinsmassen.
In Edmonton Alberta auf dem Truckstop traf ich ein paar Fahrer aus der franzoesisch sprachigen Provinz Quebec, welche untereinander ueber ihre Autotransporter fachsimpelten. Mir fiel die begrenzte Sicht dieser Fahrer direkt auf als ich sah wie tief die Fahrzeuge oben nach vorne ueber die Haube haengen.
Am nachsten Tag erledigte ich meinen Job und brachte die Ladung zum Empfaenger. Ich war mal wieder viel zu frueh aber wurde dennoch ohne Probleme sofort entladen worauf ich mich zu meiner naechsten Ladestelle bewegte. Dort war die Haelfte der Ladung noch nicht fertig wegen Mitarbeitermangel. Ich fackelte nicht lange und bot der netten Dame vom Office meine Dienste als Verlader an worauf sie mir im Anschluss mit einer Einladung zum Essen im Red Lobster entgegenkam. Dort ging es scheinbar heiss her, denn auf dem Parkplatz stand schon ein anderer Truck. Kein Grund zur Sorge, alles falscher Alarm, das einzige Feuer war in der Kueche des Hauses vorhanden und der Koch zauberte uns ein atemberaubendes Menu.
Hit the Road hiess es dann wieder und der Highway war wie leergefegt.
Die Praerie fordert ihren Preis, da hilf es auch nicht wenn hier die Farmen lachen, wenn der Shop nichts taugt bleiben die Fahrzeuge liegen und fallen oft fuer Stunden aus.
Es wundert mich natuerlich immer wieder das die angeblich besten Flotten mit ihren Breakdowns an erster Stelle stehn aber so ist es nunmal.
Mich hat das Schicksal bisher vor groesseren Pannen verschont. Mal ein Reifenplatzer auf dem Trailer, solche Sachen passieren eben. Das zeigt aber auch wie wichtig in dem Job die Tire Checks sind.
In diesem Sinne, allzeit Pannenfreie und sichere Fahrt.

Dienstag, 17. Mai 2011

Westbound Hollyday Run

Nach einer spannenden Woche ging es nahtlos in die Zweite, denn Winnipeg Motor Express haelt uns auf Trab und so kommen viele Meilen auf den Tacho. Der Spass kommt nie zu kurz und zu erleben gab es reichlich.
Trotz dieses riesigen Kontinents auf dem die hiesigen Trucker ueberall unterwegs sind, trifft man die Kollegen immer wieder.




Volker und JP, die inzwischen beide fuer eine Company in Steinbach, Manitoba einen Flatbed Truck lenken, erwarteten uns bereits in Regina, Saskatchewan, zum Abendessen. Bei Salat, Fisch, Fleisch und reichlich Pepsi hatten wir uns viel zu erzaehlen und wie immer wurde es ein lustiger Abend. JP war gerade aus Kansas zurueck und Volker kam aus New Brunswick nach Regina. Wir meisterten den Great Lake Rounder von Toronto bis nach Calgary, da liegt Regina natuerlich als Drehkreuz der Trucker passend am Trans Canada Highway und die oertlichen Truckstops bieten die Gelegenheit zum wohlverdienten Feierabend.
Dirk konnte ausserdem Eindruecke ueber die Trucker Nord America's sammeln und stellte fest, das es auch hier gute sowie weniger gute Fahrer gibt woraufhin ich aeusserte das auch in diesem Teil der Welt nur mit Wasser gekocht wird.
Der einzige Unterschied ist eigendlich das die es hier in einer anderen Sprache tun. In Canada und den USA stoesst man auf reichlich lustige Truckdriver und Dirk steht denen in nichts nach, denn allein bei der Groesse nord amerikanischer Fahrerkabinen ist ueber europaeische Fahrzeughersteller ganz schnell mal ein Witz gerissen.
Das es aber auch Unterschiede bei der Akzeptanz der grossen Boliden gibt, kann man schon auf den Schildern am Strassenrand erkennen.

Donnerstag, 20. Januar 2011

Winter Wonder Land

Genauso extrem wie das Wetter hier in Canada sein kann, so schoen ist es auch. Natuerlich hat dazu jeder eine verschiedene Meinung. Der Eine findet es grausam bei Temperaturen um -30 Grad ueberhaupt vor die Tuer zu gehen, dem anderen macht es Spass im Extrem-Winter unterwegs sein zu duerfen. Zu den letztgenannten Personen zaehle ich mich selbst und so kommt es auch, das kanadische Truckdriver die Trips nach Nord Manitoba wegen den extremen Wetterverhaeltnissen wie Glatteis ablehnen, welche ich dann gerne mit der Begruendung uebernehme, das sei doch Spass pur.
So weit so gut, Trailer Trucking im Manitoba-Winter bedeutet dann doch warm anziehen weil man ja oefter aussteigen muss. Dann gibt es aber immernoch die Rush Hour in Winnipeg wo es sowieso etwas laenger dauert das nutze ich auch gerne als Aufwaermphase bis zum naechsten Switch (Trailertausch).
Meine Lieblingsflaggen am Inkster Boulevard in der Stadt wehen im kalten Wind bei blauem Himmel ....

.... waehrend es weiter noerdlich in Manitoba, den Himmel grau gefaerbt, immer wieder schneit.


Die Kundschaft in dieser Region besteht hauptsaechlich aus Peat Moss Plants. Dieser Torf oder ich denke man kann auch Blumenerde dazu sagen, die Kenner der Branche sagen auch Dirt (Dreck), wird hauptsaechlich in die USA transportiert.
Die Sicherheit darf natuerlich trotz Spass am Winter nicht auf der Strecke bleiben und so ist bei Eis und Schnee eben doch slowdown angesagt, vorallem wenn der Trailer leer und kein Gewicht auf den Achsen ist. Schliesslich will ich ja am Ziel ankommen und nicht etwa in der Ditch enden. Richtig gefaehrlich wird es aber eigentlich erst dann, wenn in den groesseren Gaengen beim Gas geben noch immer die Raeder durchdrehen.
Pures Eis unter dem Schnee und Kilometerweit geradeaus.
Hier oben in der Provinz ist es echt einsam. So hab ich den Highway meisstens fuer mich allein und ich konnte auch mal ganz ausfuehrlich das Bremsverhalten meines Ami Trucks bei glatter Fahrbahn testen. Am erstaunlichsten war eigentlich, das sich gerade die Bremse, welche in allen Fahrschulen und Safety Managements als am gefaehrlichsten gilt, am effektifsten erwies und das ist meine Jake Brake !
Waehrend das nord amerikansche ABS System meines Internationals gaenzlich ungeeignet fuer diese Wetterverhaeltnisse ist und den Truck unbeladen bei durchtreten des Bremspedals uber das Eis gleiten laesst wie ein Boot ueber das Wasser, haelt die Jake Brake (Motorbremse) den Truck mit viel mehr Traktion gerade in der Spur. Natuerlich muss man immer darauf achten das hier die Traktion nicht verloren geht. Deshalb schalte ich die JB immer manuell und nicht mit dem Gaspedal. Was auch immer die Gelehrten hier von sich geben, es ist wie ueberall auf der Welt: Sesselpuper bleiben eben Sesselpuper.
Zwischenzeitlich erhielt ich dann eine Order ueber den Highway 16 nach Neepawa zu trucken. Dort wartete ein mit Frischfleisch beladener Reefer Trailer auf die Abholung und Weiterfahrt nach Saskatchewan.
Viele Meilen sind mit solch einem Trip sicherlich nicht zu machen. Dazu kommt, das ich bereits am Sonntag in Neepawa den Trailer abholte um ihn Termingerecht am Montag frueh um 6 Uhr zustellen zu koennen. Die Nacht ist schliesslich zum schlafen da.
In Yorkton halte ich meisstens am Superstore um meine woechentlichen Einkaeufe zu erledigen. Dank des grossen Parkplatzes kann man hier immer gut stehenbleiben und bekommt alles zu kaufen was man gebrauchen kann. Bislang habe ich in den kanadischen Supermaerkten generell nichts vermisst und doch muss ich zugeben das allein wegen dem Preisunterschied der Einkauf in den USA mehr Fun bedeutet.
Auch die Kollegen mit ihren Super-B`s nutzen den grossen Parkplatz.
Direkt nebenan gibts dann ja auch noch diverse Lokalitaeten um auch das abendliche Dinner zu geniessen. Ich hatte mich dieses Mal fuer Boston Pizza entschieden und sowas auflaufmaessiges mit Tortellini bestellt wonach ich mich richtig vollgefuttert zur Ruhe begab.
Gaehnende Leere dagegen am naechsten Tag auf dem Highway 16. Die Zeit scheint hier stehengeblieben zu sein. Es ist Montag Leute aufwachen - nichts zu machen, kaum jemand da. Aber eigentlich war das ja auch ein Grund Deutschland den Ruecken zu kehren. Ich fuehlte mich dort der vielen Menschen wegen einfach nicht mehr wohl.

Damit sich die Autofahrer auf dem Trans Canada Highway wohlfuehlen raeumt ein Snowplow noch die Ueberreste des letzten Schneefalls auf. Die ziehen ja manchmal weisse Wolken hinter sich her, das kann gefaehrlich werden. In Montana ist es mir schonmal passiert das ich ploetzlich eine weisse Wand aus Schnee vor mir hatte in der wirklich nichts anderes mehr zu sehen war. Da konnte ich tatsaechlich erst ueberholen als der Fahrer des Snowplows kurz stoppte um mich und ein paar Andere vorbeizulassen.
Kurz vor der Rueckkehr nach Winnipeg noch schnell einen Blick auf die Scale in Headingley.
Closed.
Dieser Wiegestation wird nachgesagt sie sei eine der beruechtigsten im ganzen Land. Einige von der DOT (sprich: Die Oh Tie) nehmen ihren Job scheinbar sehr Ernst, gegenueber den albernenen BAG Kontrollen in Deutschland ist das aber immernoch harmlos.
Der Flying J in Headingley. Den koennte man auch Vorstadt-Truckstop nennen, da er sich direkt vor Winnipeg befindet.
Eigentlich war ich hier immer sehr gerne Gast, auch privat hab ich mich gerne ueber das gute Buffet hergemacht. Alles Schnee von gestern. Seit Pilot die Truckstopkette des Flying J uebernommen hat geht es hier stetig Berg ab. Ich vermisse das gute Buffet oder ein ordentliches Steak, gab es ja damals alles. Heute muss man $15.- fuer einen Hamburger mit Fries ausgeben.
Wenn hier mal was los ist, dann hat es bestimmt geschneit. Dann naemlich rueckt die Raeumkollone an und sei es nur um mit dem Break Dance Versuch eines kettenangetriebenen Minischneeschiebers fuer Aufmerksamkeit zu sorgen.
Schneebeseitigung an den Fuelpumps, das kann er. Alles andere seines Treibens wirkt eher Volksbelustigend.
Bei den derzeitigem Permafrost streiken die Fuelpumps und verzoegern jeglichen Tankvorgang das sich hauptsaechlich in den Abendzeiten der Verkehr teilweise von den Fuel Pumps bis an den Highway staut.
Die besten Bilder kommen wie immer zum Schluss oder auch facts about the worst: Bison hat es nicht mehr bis auf den Truckstop geschafft, sein Day Cab gab noch vor der Einfahrt den Geist auf. Nun kann ja jeder mal unterwegs einen break down haben aber gerade Bison geht da mit guten Beispiel voran und macht das dank dessen ausgezeichneten Shop kurz vor zu Hause waehrend die Kollegen von Winnipeg Motor Express dank zuverlaessiger CAT Power laessig vorbei fahren.

Samstag, 31. Juli 2010

Keep on moving Trucker

Manche Zeit sollte jeder einmal sein eigenes Spielgelbild ansehen und sich fragen ob alles noch wie geplant an der richtigen Stelle ist. Die Veraenderungen im Leben koennen sehr gut sein so lang man die richtigen Entscheidungen trifft. Falsche Entscheidungen koennen den Schuss nach hinten abfeuern. Richtige Entscheidungen ueberwiegen ganz klar im Spiegelbild und sagen Dir das alles in Ordnung ist.
Jeden Tag stehen wir vor neuen Entscheidungen und Herrausforderungen die einem niemand abnehmen kann. Hoert man auf die falschen Freunde kann man auch sein eigenes Spiegelbild vergessen denn dann ist der Blick nicht mehr zu gebrauchen.
Ich habe inzwischen polierte Alu Felgen auf meinen steers und der Truck wirkt shiny und clean. Dieser Eindruck kommt auch von meinen Freunden und so sagt mir auch mein Spiegelbild das der Weg nach vorne frei ist.
I love this Life and there is even somebody out there saying he is a Good Man.
thank you God bless and don`t worry about anything.

Samstag, 26. Juni 2010

Team Drive nach Bremen

Der Auftrag war klar, irgendwo in Indiana steht einer unserer Trucks ohne Fahrer und wartet auf die Rückkehr nach Winnipeg. Klarer Fall von "Ich weiss nicht was ich machen soll" Strategie. Wie es eben so ist, wenn man schonmal in der Stadt ist kann man auch sofort einen extra Job erledigen und Meilen im Team werden gut bezahlt. Günther war auch da, was unserem Chef-Dispatcher sehr gefiel. So wurde der Plan geschmiedet, als Team gemeinsam den US. Bundesstaat Indiana zu besuchen um den frisch reparierten Truck nach Hause zu bekommen, dessen Fahrer nach einem Reifenbrand auf seinen Drive Axles, das Weite gesucht hatte. Zwei neue Reifen und ein schwarz angekohlter Trailer waren das Ueberbleibsel dieses Happenings. Günther ist ebenfalls deutscher und hat fast die gleichen Erfahrungen mit den Firmen in Canada gemacht, wie ich selbst. Mit einem Unterschied: Als ich fuer Bison arbeiten wollte und nach 3 Monaten entlassen wurde, hatte Günther bei TransX einen Job anzutreten aus dem nichts wurde. Er versuchte anschliessend sein Glueck bei Big Freight, hatte aber nur wenig Arbeit mit dem Flat Deck Truck denn es war Winter und die Frachten hielten sich in Grenzen. So beschloss auch er zu Winnipeg Motor Express zu wechseln und lieber ein paar Cent auf die Meile weniger zu erhalten, dafür aber durchschnittlich gute Meilen fahren zu koennen. Günther hatte in Neepawa, Manitoba, bereits einen Reefer mit Frischfleisch vorgeladen als er mich in Winnipeg in seinen Truck einstiegen liess. Somit erledigten wir hinter der Border in Pembina die Meat-Inspection und setzten unsere Fahrt nach Indiana fort. Kurz vor Minneapolis uebernahm ich dann das Steuer waehrend Günther es sich auf dem Beifahrersitz bequem machte. Team fahren kann ja ganz interessant sein, keiner von uns wollte diesen Job aber dauerhaft machen, da waren wir uns einig.
Der beste Beifahrer ist sowieso der, an den man glaubt. Die Firma Risinger haelt auch sehr viel davon und zeigt an ihren Trailern jedem die Antwort, der nach dem eternal life sucht.
Himmlisch sind auch die kleinen Orte an den Nebenstrassen der Interstates. Es lohnt sich wirklich die grossen Higways zu verlassen um weiter im Inneren des Landes durch die vielen Villages zu cruisen. Für uns war es sowieso eine Abkürzung und wir verliessen den Indiana Toll Highway etwas früher, was auch noch Mautgebühren sparte.
Nach Bremen rechts raus.

Das sieht fast aus wie auf der A27 in Schwanewede. Die Landschaft ist fast gleich, dieses Bremen befindet sich allerdings in Indiana.
City Life in Ohio.

Nach Sueden oder nach Sueden ?

Wir blieben auf der 33 und stellten fest: Sueden ist ueberall, wo es warm ist.

Im Dunkeln sehen unsere Trucks doch alle gleich aus. Die Ausstattung dieses Internationals ist dennoch um Laengen besser als bei dem letzten Truck mit dem ich unterwegs war. So entschied ich mich ihn zu behalten und erstmal wieder nach Winnipeg zu fahren waehrend Günther seinen Trip allein weiter fuhr.
Eine Anschlussladung nach Ohio stand schon in Winnipeg fuer mich bereit und ich hatte Mühe meine legalen Stunden einhalten zu koennen, bekam das aber mit einem Reset in den USA in den Griff.
Ein Anruf eines weiteren deutschen Kollegen aus Winnipeg brachte mir ein aufklaerendes Gespraech über die Gerüchte, welche sich zur Zeit im Hause Bison Transport erzaehlt werden. Unweigerlich fielen mir dazu sofort die Worte eines mir bekannten Canadiers ein, der da sagte: "I don't give a shit on this!" So wurde wiedermal klar, wie sehr der bekannteste Entertainer dieses Unternehmes, Holger Menzel, seine eigenen Kollegen belügt. Nicht nur das er damals im Safety office schlecht über mich redete oder anderen deutschen weiss machte ich wuerde boese Gaestebucheintraege im Blog meiner Freunde schreiben, ja Joerg auch du bist auf ihn reingefallen, Holger erfindet die übelsten Geschichten über alle Leute, die er nicht leiden kann. Wer nun nicht so recht weiss welche Geschichte stimmt, der kann mich gerne anrufen und sich mal meine Version anhoeren. Meine Nummer steht in meinem Facebook Profil, (update: stand !)

Donnerstag, 17. Juni 2010

Willy's Old Truck and the Story of Space



Da ich mich heute noch in Winnipeg aufhalte und erst morgen wieder in die USA rausfahre, moechte ich gerne mal von einem unserer Owner-Operator berichten und der heisst Willy.
Seine Familie ist mit ihm vor langer Zeit, als Willy noch ein Kind war, aus Ungarn in dieses wunderschoene Land gekommen. Heute besitzt er einen alten WesternStar Truck der demnaechst seinen 30 jaehrigen Geburtstag feiert. Willy ist mit dem Truck jeden Tag stundenlang im City Trucking unterwegs, beliefert somit unsere Kunden und uebernimmt neue Ladungen in der Stadt Winnipeg fuer Winnipeg Motor Express. Als Daily Driver ist er mit seinem Job zufrieden, hat reichlich Auftraege und ist echt stolz auf seinen Truck.Nun ist hier in Nord Amerika ja alles etwas groesser und das wissen wir ja auch. Da sind die unterschiede teilweise schon gewaltig und wenn man sich mal die Flaechen auf einer Karte ansieht und das mit Deutschland vergleicht dann bekommt man einen leichten Eindruck von der Groesse. So richtig sieht man das, wenn man das ueberhaupt ueberblicken kann, aber nur mit den eigenen Augen. Nun hat Deutschland ja momentan so seine eigenen Probleme, welche ja auch nicht gerade klein sind. In Zahlen ausgedrueckt ist das Problem 80 Billionen EURO schwer welches sich in Form des groessten Schuldenbergs seit des zweiten Weltkriegs bemerkbar macht. Also ich wuesste nicht warum ich soviel Steuern bezahlen sollte wie eure Angela Merkel das gerne haette. Pleite ist Good Old Germany doch sowieso. Was also die Fernfahrer angeht, die schon immer aus Deutschland weg wollten, denen sei gasagt das es nicht schadet sich ueber Immigration zu informieren und einen Job auf eigene Faust zu suchen. Die Labour Market Opinion gibt es nach wie vor fuer Companys die Fahrer suchen und somit ist auch ein Work Permit zu bekommen. Lasst euch also nicht von Mitarbeitern der Companys wie zum Beispiel Buffalo Transport (ja die goldfarbenen) abschrecken das es sowas nicht mehr gibt oder gar das es aussichtslos waere. Alles Quatsch. Moeglichkeiten gibts noch reichlich aber man sollte sich gut vorbereiten.

Im Vergleich zu Canada wuerde Deutschland flaechenmaessig gut in Manitoba reinpassen. Aber auch an kleineren Dingen erkennt man die Groessenunterschiede.

Wieviel Platz war doch gleich in Europa zwischen dem Truck und dem Trailer ? So sieht das bei meinem Truck in Canada aus. Dieser Trailer hat den Kingpin schon ziemlich weit vorne und trotzdem ich muss nicht mal auf den Truck klettern um die Luftschlaeuche und elektrischen Kabel an den Trailer anzuschliessen, da die Anschluesse wie in England an der Seite angebracht sind.

In Europa hingegen war nach dem Einrasten des Kingpins in die Sattelplatte nichtmal Platz genug um ueberhaupt an die Anschluesse fuer Luft und Strom zu gelangen ohne sich selber nicht dabei irgendwo zu verletzen oder mit Fett zu beschmieren. Auf diesem Bild, vor der England Faehre im Hafen Hoek van Holland, sieht man nicht nur keinen Platz zwischen Truck und Trailer, sondern auch die kleine Fahrerkabine meines damaligen SCANIA.

Europaeische Fernfahrer reden gerne von XXL Kabinen und meinen die haben Platz ohne Ende.

Bla bla bla, haettet ihr dort soviel Platz in euren Fahrerhaeusern wie ich hier, dann wuerdet ihr in eurem mickrigen hochverschuldetem Laendern nichtmal mehr nomale Strassen benutzen koennen und an jeder zweiten Kreuzung Probleme beim Abbiegen haben.
(Die Masse meines amerikanischen Trucks mit Trailer: 25,5m lang und 4,15m hoch.)

Hier noch etwas zum Schmunzeln: Stellt euch doch mal die deutsche Autobahn 2 vor, vielleicht irgendwo zwischen Dortmund und Hannover. Jeder deutsche Fernfahrer kennt sie.
Stellt euch vor auf dem Mittelstreifen gibts einen Friedhof mit der dazugehoerigen Kapelle.

Gibts nicht ?
Hier in Manitoba gibts das auf dem Highway zwischen Winnipeg und Morris.
Die Groesse mancher Dinge oder des Kontinents ist nicht so sehr relevant. Vielmehr fasziniert mich hier immer noch wie die Leute hier Groesse zeigen in dem sie sich sehr freundlich verhalten und fuer einander da sind. Wer als deutscher mit dieser Mentalitaet nicht zurechtkommt ist hier eigentlich voellig Fehl am Platz und wird sich immer wieder in einer deutschen Community verkriechen. Ich habe gelernt mit den Vor- und Nachteilen auf diesem Kontinent umzugehen, mich anzupassen und stelle, wenn noetig, meine Bremsen am Trailer ohne automatische Slack Adjuster noch selbst ein, ohne gleich ins office zu rennen weil der Fahrer des letzten trips diesen Trailer einfach mit unjustierten Bremsen abstellte.

Wie auch immer, ich wuensche allen Lesern dieses Blog von Herzen alles Gute, God Bless You.