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Mittwoch, 10. August 2011

Rocky Mountain Ride - Ein meilenweiter Ritt (2)


Die Coffee-Mug in dem Ort Golden aufgefuellt hat der Diesel nun gut zu tun. Es geht rauf ueber den Kicking Horse Pass, welcher zwischen dem Yoho- und Banff Nationalpark auf 1627 Hoehenmetern liegt. Der Transcontinental Railway fuehrt hier seit 1885 ueber den Pass und der Canadian Pacific hat ebenfalls gut zu tun, denn er zieht mit seinen Lokomotiven viel mehr Gewicht ueber den Pass als wir mit unseren Trucks. Im Jahr 1962 wurde der Trans Canada Highway eroeffnet und fuehrt seitdem so ziemlich an der Bahnlinie vorbei.
Als die Canadian Pacific Rail (CPR) ihre Bauarbeiten um 1884 in den Rocky Mountains vorran trieb, heuerten sie viele Einwanderer aus Europa an. Sehr viele kamen auch aus China und wurden fuer gefaehliche Arbeiten wie bei Umgang mit Dynamit verheizt. Der Verdienst eines Chinesen lag damals bei $0.75 bis $1.25 pro Tag. Seine Auslagen wie Essen, Kleidung, Post, aerztliche Behandlung und den Transport zum Bauplatz musste der Arbeiter auch noch selbst bezahlen. So konnte ein Chinese in zweieinhalb Monaten Schwerstarbeit nie mehr als $16 verdienen und war kaum in der Lage noch Geld an seine Familie nach China zu schicken.
Die Familien der umgekommenen Chinesen erhielten weder eine Entschaedigung, noch ueberhaupt eine Nachricht ueber den Tod ihres Angehoerigen.
Am 30. August 2007 wurde die 405 Meter lange und 90 Meter hoch ueber den Kicking Horse River fuehrende Kicking Horse Canyon Park Bridge fuer den Verkehr freigegeben.
Die Baukosten fuer diese Bruecke, ueber die seither in der Sommerzeit taeglich ca. 9000 Fahrzeuge fahren, beliefen sich auf 130 Millionen can. Dollar.
Von hier nach Calgary sind es nur noch 250 km, so verlasse ich British Columbia am Kicking Horse Pass und fahre in die Provinz Alberta durch die Stadt Banff. Banff liegt ebenfalls genau am Trans Canada Highway 1 und ist immer eine Reise wert. Der Calgary Airport ist ueber ihn in weniger als 2 Stunden erreichbar.
Moraine Lake im Banff-Nationalpark - Photo by Erna
Wer schon einmal die Rocky Mountains mit Alberta in Verbindung gebracht hat, der kommt zwangslaeufig auch nach Banff. Die Kleinstadt ist umgeben von purer Natur, den Bergen der Rocky Mountains, in dem sich auch der Banff National Park befindet. Will man diesen besuchen, entrichtet man an der Einfahrt in den Park, (Zahlstelle auf dem Highway), einen Eintrittspreis von ungefaehr $10 pro Person. Trucker oder andere Fahrzeuge welche im Park nicht anhalten muessen nicht bezahlen. Nicht selten trifft man hier im Park auch auf die einheimische Tierwelt, Besuche von Baeren, Elchen oder Schafen bis an den Stadtrand herran kommen haeufig vor und vermitteln Wildlife der Extraklasse.
Als ich in Calgary eintreffe, ist es bereits dunkel und so begebe ich mich auf einen der Truckstops zum abendlichen Dinner, welches in Canada Supper genannt wird. Dann schnell ins Bett, denn am fruehen Morgen, soweit mein Plan, setze ich die Fahrt nach Winnipeg fort, es liegen nochmal gute 1300 km zwischen Calgary und Winnipeg, das ist in einem Tag machbar.
Das morgentliche Fruehstueck gibt es um 7:00 Uhr, Speck und Eier mit weissem Toast und Kaffee. Bereits um 8:00 starte ich meinen Diesel und beende die taegliche Pre-Trip-Inspection mit einem schwungvollem Einstieg in meine Kabine des Trucks. Ein "Coffee to go" sollte bis zum naechsten Halt in Medicine Hat reichen.
Die Stadt Medicine Hat leitet ihren Namen nicht etwa von der Medizin ab, weit gefehlt, der Name kommt aus der Uebersetzung der Blackfoot Indianer, welche die von den Medizinmaennern am Hut getragene Adlerfeder Saamis nennen. Gegruendet wurde die Stadt 1883, als die CPR bei Bohrungen nach Wasser ein riesiges Erdgasvorkommen entdeckte. Noch heute wird die Innenstadt von Gaslampen beleuchtet. Wahrzeichen der Stadt ist das Samis-Tipi. Die 65 Meter hohe Stahlkonstruktion wurde als Tribut fuer die kanadischen First Nations 1988 zu den Winterspielen in Calgary gebaut und kam 1991 nach Medicine Hat. Meistens reichen mir hier 15 Minuten Pause fuer einen Tire Check und eine neue Fuellung meiner Coffee-Mug.
Bereits 50km weiter oestlich verlasse ich Alberta und fahre in die Provinz Saskatchewan, die mit ihren riesigen Weideland und Ackerflaechen unbeschreiblich oede ist. Zunaechst befinden sich noch einige Huegel auf der Strecke des Highways doch die natuerliche Umgebung erinnert allenfalls an mit Gras bewachsenes Brachland, wie in der sibirischen Tundra.
Mein naechster Stop auf diesem Trip ist der Ort Swift Current. Dort fahre ich oft den Husky Truckstop an, welcher ein reichhaltiges Angebot an Speisen auf der Karte hat. Natuerlich ist das keinesfalls vergleichbar mit Hotelrestaurants in denen die Sternekoeche ein Traumessen zaubern, aber immerhin bekommt das Husky Personal hungrige Trucker satt und es schmeckt. Schon oft habe ich hier Kollegen zum Essen eingeladen.
Nun will ich hier aber auch nicht zum Ausdruck bringen, das ich ueberall zum Essen gehe, waere das der Fall, kaeme ich wohlmoeglich kaum noch zum Arbeiten, und das kann man ja in Kanada genug. 13 Fahrstunden sind hier zulaessig so ist es auch leicht zu errechnen, das ich bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 100 km/h bequem 1300 km am Tag bewaeltigen kann. In Alberta und Saskatchewan sind meistens 110 km/h zulaessig, so trete ich etwas drauf und komme trotzdem innerhalb der erlaubten Zeit am Zielort an. Also ist man trotz 16 Stunden zulaessiger Gesamtarbeitszeit immer in Eile was vielleicht auch der Grund fuer den Spitznamen Swift Currents ist, Speedy Creek.
Weiter geht es nach Regina. Urspruenglich war die Stadt als Knochenhaufen (Pile of Bones) bekannt, da dort viele Bisonknochen gefunden wurden. Mit dem Bau der transkontinentalen Eisenbahn durch die CPR wurde die Hauptstadt Saskatchewans 1882 gegruendet und ihr Name wurde zu Ehren von Koenigin Victoria in Regina (latain Koenigin) umbenannt.
Ich halte hier kurz am Superstore um ein paar Six Packs Pepsi mitzunehmen, laufe noch eine Runde um den Truck und setze meine Fahrt dann fort. Jetzt bleiben mir noch genau 515 km bis zum Flying J Truckstop nach Headingley, in Manitoba, direkt vor Winnipeg gelegen, wo ich meinen Tag beende. Nur noch den Truck tanken, Duschen und das Abendessen halten mich hier vom Bett fern. Treffe ich hier Kollegen, dann kann es auch noch spaeter werden. Na egal, denke ich, morgen frueh noch 20 km zum Kunden in die Stadt und McDonalds bekommt die tiefgefrorenen Broetchen geliefert. Einen Termin hatte ich um 11 Uhr mit der Company vereinbart, so konnte ich morgens noch meine Laundry erledigen (Waesche waschen), entlud dann in Winnipeg am Kuehlhaus der Golden West Bakery den Trailer, stellte den leeren Reefer dann in unseren Yard und fuhr anschliessend Bobtail nach Hause. Doch schon am naechsten Tag stand eine neue Ladung fuer mich bereit. Mein Seecontainer fuer Nova Scotia.

Sonntag, 12. Juni 2011

Rocky Mountain High - Der Trip durch das Kraehen Nest

Einer meiner letzten Trips fuehrte mich mit einer Ladung Getraenke auf dem Trailer von Walla Walla in Washington State nach Edmonton in Alberta. Mein CAT hatte mit einem Ladegewicht von knapp 20 Tonnen oder in Pfund 44.000 lbs harte Arbeit zu leisten, denn auf diesem Trip zog er den schweren Trailer wie geplant ueber den Crowsnest Pass durch British Columbia nach Alberta. Die Grenze nach Canada ueberquerte ich in Kingsgate BC, was in suedliche Richtung der Uebergang nach Eastport in Idaho ist.

Nun ist natuerlich auch dieser Pass nichts gegen die Schweizer Alpen aber ich will euch auch mal etwas Spannung bieten. Doch letztendlich sind auch die Rockys wunderschoene Bergregionen, welche im Vergleich mit den Praerien von Saskatchewan oder Manitoba hoch hinaus ragen.




Der Kraehennest Pass erinnert mich ein wenig an das deutsche Sauerland, was gerade bei diesem regnerischen Wetter der westfaelischen Ausflugsregion sehr aehnlich ist. Auch hier sind immernoch die Zeichen der Zeit vorhanden, eine Bergbau Region eben.





Natuerlich ist das ganze Gebiet in Canada Flaechenmaessig viel groesser und auch die Einwohnerzahlen fallen sehr minimal aus. Entsprechend leer sind deshalb auch die Highways und so verwundert es auch niemanden das man hier trotz der Berge schneller zum Ziel gelangt als bei Fahrten durch das Sauerland.
Sparwood in British Columbia und ihrem Bergbau benutzt, wie es sich fuer ein Land gehoert in dem alles etwas groesser ist, auch die groessten Trucks zum Transport der Gesteinsmassen.
In Edmonton Alberta auf dem Truckstop traf ich ein paar Fahrer aus der franzoesisch sprachigen Provinz Quebec, welche untereinander ueber ihre Autotransporter fachsimpelten. Mir fiel die begrenzte Sicht dieser Fahrer direkt auf als ich sah wie tief die Fahrzeuge oben nach vorne ueber die Haube haengen.
Am nachsten Tag erledigte ich meinen Job und brachte die Ladung zum Empfaenger. Ich war mal wieder viel zu frueh aber wurde dennoch ohne Probleme sofort entladen worauf ich mich zu meiner naechsten Ladestelle bewegte. Dort war die Haelfte der Ladung noch nicht fertig wegen Mitarbeitermangel. Ich fackelte nicht lange und bot der netten Dame vom Office meine Dienste als Verlader an worauf sie mir im Anschluss mit einer Einladung zum Essen im Red Lobster entgegenkam. Dort ging es scheinbar heiss her, denn auf dem Parkplatz stand schon ein anderer Truck. Kein Grund zur Sorge, alles falscher Alarm, das einzige Feuer war in der Kueche des Hauses vorhanden und der Koch zauberte uns ein atemberaubendes Menu.
Hit the Road hiess es dann wieder und der Highway war wie leergefegt.
Die Praerie fordert ihren Preis, da hilf es auch nicht wenn hier die Farmen lachen, wenn der Shop nichts taugt bleiben die Fahrzeuge liegen und fallen oft fuer Stunden aus.
Es wundert mich natuerlich immer wieder das die angeblich besten Flotten mit ihren Breakdowns an erster Stelle stehn aber so ist es nunmal.
Mich hat das Schicksal bisher vor groesseren Pannen verschont. Mal ein Reifenplatzer auf dem Trailer, solche Sachen passieren eben. Das zeigt aber auch wie wichtig in dem Job die Tire Checks sind.
In diesem Sinne, allzeit Pannenfreie und sichere Fahrt.

Mittwoch, 25. Mai 2011

7.500 km around the Big Lake and more


Größere Kartenansicht


Dirk ist inzwischen wieder zu Hause in Deutschland. Er hat mich aber gebeten unseren kleinen gemeinsamen Trip auf einer Karte festzuhalten, damit man auch mal auf den ersten Blick erkennen kann, das 7.000km in North America eigentlich nicht viel sind.
Als Dirk an jenem Samstag am Winnipeg Airport landete, war uns noch nicht klar wo der Trip hingehen sollte, der Ueberraschungsefekt war wohl vorbestimmt. Am Sonntag starteten wir, wie bereits eingangs in einem frueheren Posting erwaehnt, nach Steinbach zum Fruehstuecken. Montag ging es zunaechst zum Office meiner Dienststelle. Ein Trip nach Chicago sollte es also werden und im Anschluss ging es noch nach Toronto und Calgary. Alles in allem war das Arbeit fuer mehr als eine Woche und mit allen Umwegen und privaten gefahrenen Kilometern zeigte der Tacho bei Dirk's Abflug ca. 7.500km mehr an.
Ich bin sicher das es fuer Dirk ein erlebnissreicher Urlaub war in dem er sowohl positive als auch negative Eindruecke gesammelt hat. Ob es ihm das Negative in Canada leichter macht wieder gerne in Schweden zu Arbeiten kann er sicher selbst beantworten. Fragen an ihn ? Bitte die Kommentarfunktion nutzen.

Freitag, 15. April 2011

Pedal to the metal - LTL Fast Freight

So kann man wenigstens ein paar Meilen abspulen und dabei die schoenen Gegenden Canada`s und der USA wie im Flug an sich vorbei fliegen lassen. LTL Freight bedeutet eigentlich nichts anderes als Sammelgut fuer eine Spedition vom Lager A zum Lager B zu transportieren. In Edmonton gab es mal wieder eine Ladung Gefahrgut fuer Los Angeles, wo ich bereits wieder am Tag der Entladung mit "LTL Fast Running Freight" fuer Alberta befrachtet wurde. Dazu gab es dann auch noch Sonnenschein, der die getruebte Stimmung des vorangegangenen Winters taeglich etwas besser aussehen laesst.
Einzig die sonst so warme Kuscheldecke bleibt mit LTL meisstens kalt. Auch wenn so manche Ameise dabei gebueckt geht und den Anschein erweckt als wuerde sie ihren IQ ernorm aufwaerten in dem sie gaehnend alle introvertierten LTL Fahrer versucht im Kriechgang zu ueberholen, (kleiner Insider). Dennoch bleibt die Meise hinter dem grossen A zurueck und verweilt tief in den Slums der Nord-Amerikanischen Ruhrgebietszone weil sie mit ihren kurzen Beinen einfach nicht so weit laufen kann wie ein Postbote.
Da lobe ich mir die Sonne Californiens, auch wenn ich dank schneller Verladung und Tieffluggenehmigung nicht braun wie ein Brathahn nach Canada zurueckkomme, immerhin taut auch dort so langsam das letzte Eis und gibt dem Fruehling das Zeichen zum Anruecken. Ich liefere derweil meine LTL Fracht in Calgary an und staune immer wieder ueber den schnellen Entladevorgang der Lagermitarbeiter welche arbeiten wie die canadischen Waldameisen.

Zuschriften meiner Stammleser machten mich uebrigens darauf aufmerksam mal wieder ein paar der kleinen Meisen ueber die Tastatur springen zu lassen, damit es nicht gar heisst: "Wo ist er denn ?" Busy ist er und das ist auch gut so, habe ich doch erst kuerzlich in ein paar mittelschwere Anschaffungen investiert, das will schliesslich auch bezahlt werden, was natuerlich bei einem inzwischen bekannten Ruhrpott-Driver dank dem IQ nur knapp unterhalb seiner Koerpertemperatur ueberhaupt nicht zu machen ist. Sieht also ganz danach aus als wuerde die voluminoese Expansion seines subterranen Agrarprodukts tatsaechlich in reziproker Relation zur geistigen Kapazitaet seines Erzeugers stehen, welche nach geleisteter Ruhrgebietsgymnastik keinesfalls die Groesse einer knienden Ameise uebersteigt. Nun aber genug mit diesen Feststellungen denn im Grunde ist dieser Mensch wie die untergehende Sonne, guckt man ihn zu lange an, wird es dunkel wie der Humor eines Huhns, welches das Eierlegen mit dem Austreten verwechselt und nicht glauben soll besser wie die Ameisen zu sein, denn es gibt immer jemanden, der die richtige Entscheidung trifft und nicht mit solchem Mist um sich wirft. Mein lieber Schwan !

Whatever, keep on trucking und bleibt in der Spur.

Montag, 4. April 2011

The World is even small - Amperebear meets Erik Boattail

Dieser Post koennte auch heissen Blogger trifft Blogger, was aber viel zu allgemein waere. Wer mein Blog regelmaessig liesst, der kennt natuerlich auch das Blog von Erik. Der aus den Niederlanden kommende Trucker dreht bei H&R aus Lethbridge Alberta am Lenkrad und ist ausserdem bei den deutschen US-Car-Fans kein Unbekannter. Etwas erstaunt war ich allerdings darueber das er gebuertiger Australier ist was aber auch wieder zeigt, das die Welt echt klein ist, wie er selber sagt. Wir haben uns leider nur ganz kurz und rein zufaellig auf dem Flying J in Calgary getroffen. Ich wollte eigentlich nur meine Papiere fuer das Bordercrossing zum Broker faxen als ich Erik in der ersten Reihe stehen sah. Nach einem kurzen Smalltalk und natuerlich den obligatorischen Bildern fuer das Blog wendeten wir uns beide wieder unserer Arbeit zu, Trucking !
Fuer mich ging es mal wieder mit einer Ladung Gefahrgut nach Los Angeles in Californien.

Kurzer Blick auf Vulcans Raumschiff, aha der Fruehling kommt langsam auch zu den Vulcaniern. Kaum noch Schnee unter dem Sternen-Cruiser.


Wird ja auch mal Zeit, der Winter ist schliesslich lang genug. Koennte man Schnee und Kaelte verkaufen waeren die hier alle reich. Nun ja, so sind sie immerhin reich an der winterlichen Erfahrung.

In Idaho lag auch noch jede Menge von dem weissen Zeug. Gerade als ich in Idaho Falls auf der 2Meter Frequenz des nationalen Wetterdienstes der Vorhersage fuer die Region lauschte, meldeten die starke Schneefaelle fuer Montana und Alberta. Na da hatte ich aber Glueck das Erik und ich uns nicht in Calgary festquatschten, der Highway faehrt sich naemlich im trockenen Zustand am Besten.

Das blieb dann auch so, bis ich in Utah meine wohlverdiente Nachtruhe einlegte. Am naechsten Morgen traute ich meinen Augen kaum, es hatte ueber Nacht nassen Pappschnee runtergehauen der dann fast einen halben Meter hoch auf meinem Truck lag.
Die naechste Ueberraschung wartete dann in Las Vegas auf mich. Meine treuen Blogleser erkennen natuerlich sofort was auf dem Bild nicht stimmt. Der Flying J ist verschwunden ! Nun hat den niemand mitgenommen, der Betreiber des Truckstops hoert jetzt aber auf den Namen Morton`s. Geaendert hat sich im Truckstop nichts, ausser das ich meine Frequent Fueler Card beim Tanken nicht mehr nutzen kann. Es ist schon ein Wunder das der Wireless Router fuer das Flying J Internet noch aktiv ist. Schade eigentlich, ich war immer gerne hier aber in Zukunft werde ich meine Fuel Stops wohl anders planen.
Vom alten Personal war niemand mehr da, alle wurden ausgetauscht. Etwas enttaeuscht setzte ich dann meine Fahrt nach Californien fort.

Mein staendiger Begleiter auf dem Beifahrersitz hoert auf den Namen Electronic Logbook und erspart mir das laestige Striche ziehen mit dem Lineal auf dem Papier. Tja Dirk, wenn du dort jetzt gesessen haettest, dir waere bestimmt das gruene Strassenschild aufgefallen. Aber da Stefan auch noch nicht in Califonien ist, muss ich dort mein Steak eben mal wieder allein essen.



Sonntag, 20. Februar 2011

Spock an Bruecke: Kruemelmonster faehrt Benz, Faszinierend !

Beim Kunden in Los Angeles, California, staunte ich nicht schlecht als dieser Peterbilt Cabover vorfuhr. Der ist sicher eine Raritaet und wird von seinem Owner Operator entsprechend gut gepflegt.
Hier in den Industriegebieten gibt es keine Haltemoeglichkeiten am Strassenrand, weshalb hier in der Mitte der Strasse auf dem Streifen geparkt wird, welcher auch zum Abbiegen Verwendung findet.


Das Rote Kreuz wirbt mit allen Mitteln und ruft zum Blutspenden auf. Die 1-800er Nummer ist natuerlich kostenfrei damit der Blutspendedienst auf seiner grossen Runde auch ordendlich was abzapfen kann und das alles im Namen des vermeindlich damit beruehrten Kindes.

Wie heisst eigentlich das Kruemelmonster auf japanisch ? Hier steht so ein Ding und wirbt fuer den neuen 2011er Fourwheeler. Tja Kruemel so gross geworden biste wohl nur weil du so billig bist.
Die Autoanbieter haben ihre Plaetze voll stehen.

Auf dem Truckstop parkte ich dann neben einem schwarzen Freighshaker, welcher ein Herz mit dem deutschen Stern in sich trug. Ihr wisst ja: Ist nicht mein Ding. Dennoch hatte der etwas an sich, was mir sehr gefiel. Think Safety! Ja klar, da bin ich fuer. Ich hoffe nur das der Fahrer dieses ganze Safety Geschwafel in Nord Amerika auch woertlich nimmt und ihm nicht, wie den meissten seiner Kollegen, am Mercedes, ich wollte das A-Wort nicht schreiben, vorbei geht.

Mercedes bietet hier in Californien seine deutschen Luxuskarrossen haufenweise an. Hier leben immerhin eine Menge wohlhabende Buerger mit dem Sinn fuer das Extraordinaere und so darf es auch schonmal ein Stern sein, mit dem dann ganz Statussymbolmaessig ueber die Higways gecruised wird.

Andere Ableger dieses Fahrzeugherstellers wiederum haben sich mit dem grossen Bruder darauf geeinigt das eigene Fahrzeugemblem am Van tragen zu duerfen. Nun weiss ich ja das die deutschen Mitarbeiter bei Mercedes in Ludwigsfelde bei Berlin fuer den Export nach Amerika bestimmte Modelle schon dort mit dem Dodge- oder auch Freightliner-Emblem sowie dem entsprechenden Grill und dem Button auf dem Lenkrad versehen, das aber sollte schon alles sein was an die amerikanischen Hersteller erinnert.

Am Flying J in Barstow war es sehr windig. Verbunden mit den Wolken am Hintergrund zeichnete sich hier eine Wetterveraenderung ab welche mich veranlasste nach einem Coffee Refill diese Location wieder zu verlassen und meinen Weg nach Norden fortzusetzen.

Durch die Mojave Wueste ging es hoch richtung Vegas, den gleichen Weg wo ich hergekommen war.
Geschwindigkeitsbegrenzer gibt es auch in Californien. Dieser Tanker ist auf 55mls begrenzt und sogar die Fahrer der langsamen goldenen Trucks aus Canada haben keine Muehe beim Ueberholen.
An der Stateline nach Nevada befinden sich Spielcasinos und Giftshops. Guenstiges Essen wird auf den zahlreichen Werbetafeln suggestiert und fuer Besucher ist es ein guter Platz fuer eine Rast auf dem langen Weg durch die Mojave Wueste.

Buffalo Bill hat einen eigenen Berg und Whiskey Pete eine eigene Tankstelle.



In der kargen Wueste gibt es allenfalls Kakteen zu bewundern.

Wolken ueber Las Vegas.
Im Flying J ein Refill fuer Fueltank und Kaffeebecher geholt und ab dafuer.

Von Temecula, California nach Calgary, Alberta, macht so ungefaehr 2.700km was in gut zwei Tagen machbar ist.
Eigentlich ist das hier wie beim Bund: Augen geradeaus, ohne Schritt Marsch ! Nur das der Oberfeldwebel nicht nervt, das ist hier viel besser.

Kaum in Canada angekommen sieht man wieder gewohnte Bilder. Das ist es eben was es hier an dem ganzen Safety Geschwafel zu bemaengeln gibt. Auf einer Strecke mit stellenweise auftauchenden Icepatches ueberholten mich 3 Pete`s mit einem hell good speed. Ist ja ok aber der Kollege hinter mir bruellte sofort den hinteren der drei ueber CB an gefolgt von stupid idiot und fucking ashole. Er war der Meinung das man mit 100 sicher faehrt. Jegliche individuelle Sicherheitsvorstellung ? Fehlanzeige.
Aber immerhin hab ich das Sternenschiff der Star Trek Besatzung erwischt. Das steht in Vulcan, Alberta und Mr. Spock war letzes Jahr zu Besuch dort. Ich komme hier regelmaessig vorbei wenn ich von Lethbridge nach Calgary fahre oder eben zurueck. Leider hab ich dieses Dorf meisstens in der Nacht passiert. Ein Schneesturm waere vielleicht mal eine Abwechslung und ich koennte auch das Gebaeude der Vulcanier besichtigen gehen. Nun der meisste Schnee ist weg und im Fruehling steht die Replika des Starship`s FX-1995-A bestimmt noch genauso dort.