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Sonntag, 12. Juni 2011

Rocky Mountain High - Der Trip durch das Kraehen Nest

Einer meiner letzten Trips fuehrte mich mit einer Ladung Getraenke auf dem Trailer von Walla Walla in Washington State nach Edmonton in Alberta. Mein CAT hatte mit einem Ladegewicht von knapp 20 Tonnen oder in Pfund 44.000 lbs harte Arbeit zu leisten, denn auf diesem Trip zog er den schweren Trailer wie geplant ueber den Crowsnest Pass durch British Columbia nach Alberta. Die Grenze nach Canada ueberquerte ich in Kingsgate BC, was in suedliche Richtung der Uebergang nach Eastport in Idaho ist.

Nun ist natuerlich auch dieser Pass nichts gegen die Schweizer Alpen aber ich will euch auch mal etwas Spannung bieten. Doch letztendlich sind auch die Rockys wunderschoene Bergregionen, welche im Vergleich mit den Praerien von Saskatchewan oder Manitoba hoch hinaus ragen.




Der Kraehennest Pass erinnert mich ein wenig an das deutsche Sauerland, was gerade bei diesem regnerischen Wetter der westfaelischen Ausflugsregion sehr aehnlich ist. Auch hier sind immernoch die Zeichen der Zeit vorhanden, eine Bergbau Region eben.





Natuerlich ist das ganze Gebiet in Canada Flaechenmaessig viel groesser und auch die Einwohnerzahlen fallen sehr minimal aus. Entsprechend leer sind deshalb auch die Highways und so verwundert es auch niemanden das man hier trotz der Berge schneller zum Ziel gelangt als bei Fahrten durch das Sauerland.
Sparwood in British Columbia und ihrem Bergbau benutzt, wie es sich fuer ein Land gehoert in dem alles etwas groesser ist, auch die groessten Trucks zum Transport der Gesteinsmassen.
In Edmonton Alberta auf dem Truckstop traf ich ein paar Fahrer aus der franzoesisch sprachigen Provinz Quebec, welche untereinander ueber ihre Autotransporter fachsimpelten. Mir fiel die begrenzte Sicht dieser Fahrer direkt auf als ich sah wie tief die Fahrzeuge oben nach vorne ueber die Haube haengen.
Am nachsten Tag erledigte ich meinen Job und brachte die Ladung zum Empfaenger. Ich war mal wieder viel zu frueh aber wurde dennoch ohne Probleme sofort entladen worauf ich mich zu meiner naechsten Ladestelle bewegte. Dort war die Haelfte der Ladung noch nicht fertig wegen Mitarbeitermangel. Ich fackelte nicht lange und bot der netten Dame vom Office meine Dienste als Verlader an worauf sie mir im Anschluss mit einer Einladung zum Essen im Red Lobster entgegenkam. Dort ging es scheinbar heiss her, denn auf dem Parkplatz stand schon ein anderer Truck. Kein Grund zur Sorge, alles falscher Alarm, das einzige Feuer war in der Kueche des Hauses vorhanden und der Koch zauberte uns ein atemberaubendes Menu.
Hit the Road hiess es dann wieder und der Highway war wie leergefegt.
Die Praerie fordert ihren Preis, da hilf es auch nicht wenn hier die Farmen lachen, wenn der Shop nichts taugt bleiben die Fahrzeuge liegen und fallen oft fuer Stunden aus.
Es wundert mich natuerlich immer wieder das die angeblich besten Flotten mit ihren Breakdowns an erster Stelle stehn aber so ist es nunmal.
Mich hat das Schicksal bisher vor groesseren Pannen verschont. Mal ein Reifenplatzer auf dem Trailer, solche Sachen passieren eben. Das zeigt aber auch wie wichtig in dem Job die Tire Checks sind.
In diesem Sinne, allzeit Pannenfreie und sichere Fahrt.

Freitag, 15. April 2011

Pedal to the metal - LTL Fast Freight

So kann man wenigstens ein paar Meilen abspulen und dabei die schoenen Gegenden Canada`s und der USA wie im Flug an sich vorbei fliegen lassen. LTL Freight bedeutet eigentlich nichts anderes als Sammelgut fuer eine Spedition vom Lager A zum Lager B zu transportieren. In Edmonton gab es mal wieder eine Ladung Gefahrgut fuer Los Angeles, wo ich bereits wieder am Tag der Entladung mit "LTL Fast Running Freight" fuer Alberta befrachtet wurde. Dazu gab es dann auch noch Sonnenschein, der die getruebte Stimmung des vorangegangenen Winters taeglich etwas besser aussehen laesst.
Einzig die sonst so warme Kuscheldecke bleibt mit LTL meisstens kalt. Auch wenn so manche Ameise dabei gebueckt geht und den Anschein erweckt als wuerde sie ihren IQ ernorm aufwaerten in dem sie gaehnend alle introvertierten LTL Fahrer versucht im Kriechgang zu ueberholen, (kleiner Insider). Dennoch bleibt die Meise hinter dem grossen A zurueck und verweilt tief in den Slums der Nord-Amerikanischen Ruhrgebietszone weil sie mit ihren kurzen Beinen einfach nicht so weit laufen kann wie ein Postbote.
Da lobe ich mir die Sonne Californiens, auch wenn ich dank schneller Verladung und Tieffluggenehmigung nicht braun wie ein Brathahn nach Canada zurueckkomme, immerhin taut auch dort so langsam das letzte Eis und gibt dem Fruehling das Zeichen zum Anruecken. Ich liefere derweil meine LTL Fracht in Calgary an und staune immer wieder ueber den schnellen Entladevorgang der Lagermitarbeiter welche arbeiten wie die canadischen Waldameisen.

Zuschriften meiner Stammleser machten mich uebrigens darauf aufmerksam mal wieder ein paar der kleinen Meisen ueber die Tastatur springen zu lassen, damit es nicht gar heisst: "Wo ist er denn ?" Busy ist er und das ist auch gut so, habe ich doch erst kuerzlich in ein paar mittelschwere Anschaffungen investiert, das will schliesslich auch bezahlt werden, was natuerlich bei einem inzwischen bekannten Ruhrpott-Driver dank dem IQ nur knapp unterhalb seiner Koerpertemperatur ueberhaupt nicht zu machen ist. Sieht also ganz danach aus als wuerde die voluminoese Expansion seines subterranen Agrarprodukts tatsaechlich in reziproker Relation zur geistigen Kapazitaet seines Erzeugers stehen, welche nach geleisteter Ruhrgebietsgymnastik keinesfalls die Groesse einer knienden Ameise uebersteigt. Nun aber genug mit diesen Feststellungen denn im Grunde ist dieser Mensch wie die untergehende Sonne, guckt man ihn zu lange an, wird es dunkel wie der Humor eines Huhns, welches das Eierlegen mit dem Austreten verwechselt und nicht glauben soll besser wie die Ameisen zu sein, denn es gibt immer jemanden, der die richtige Entscheidung trifft und nicht mit solchem Mist um sich wirft. Mein lieber Schwan !

Whatever, keep on trucking und bleibt in der Spur.

Samstag, 26. März 2011

Havy Haulers on the Run (2) Portland

Wer traeumt denn schon vom Trans Canada Highway mit strahlend blauem Himmel Blick wenn man einen Trip nach Oregon kriegen kann ? Dazu dann noch der passende Wintersturm in North Dakota mit gesperrter Interstate und das Abenteuer ist fast perfekt. Nun bin ich aber weder leichtsinnig noch uebereifrig mit meiner Arbeit wenn es um Safety geht. Also dann kurzentschlossen in Fargo auf den Flying J und dort erstmal in der Nacht schlafend auf Wetterverbesserung gewartet. Der Winter gibt scheinbar nicht nach und schuettet seine weisse Pracht am liebsten dann auf die Highways wenn man das ueberhauptnicht gebrauchen kann. Am naechsten Tag wurde die Sperrung von der Highway Patrol aufgehoben und die Kollegen gaben diese Info am CB Radio durch so das sich der Stau auf dem Truckstop schnell aufloeste. Dennoch war die I94 bis Bismarck noch immer wegen Glatteis mit Vorsicht zu geniessen. Das Wetter wurde besser je weiter ich nach Westen fuhr auch wenn manche Wolkenformationen den Anschein erweckten durch ein Luftloch fallen zu wollen. Nun musste ich meinen Liefertermin nicht unbedingt einhalten, machte aber dennoch das unmoegliche moeglich und holte den verlorenen Tag wieder raus um dem Kunden seine erwartete Lieferung zu bringen. Letztendlich legte ich annaehernd 3.400km zurueck bevor ich dort ankam. Zwar reite ich meinen Diesel nicht wie Little Joe, vielmehr zuegel ich den roten Gaul damit er mir nicht zu viel Durst bekommt. In Oregon kennen sich die Autofahrer mit dem Sparen gut aus und ordern reichlich deutsche Fahrzeuge waehrend das Speedlimit fuer Trucks auf 55 meilen festgesetzt wurde. Die Frage, Gueter auf die Schiene zu verlegen, stellt sich hier nicht, da die Union Pacific als North America`s Railroad franchise sowieso schon 23 US-Staaten im westlichen 2/3 der USA versorgt und gut zu tun hat. Als ich dann den Kunden in Portland erreichte, fiel mein erster Blick auf den Mount Saint Helens, welcher nur ca. 80km entfernt nord-oestlich im Bundesstaat Washington liegt. Als dieser Vulcan am 18. Mai 1980 ausbrach staubte er nach einer gewaltigen Ascheexplosion die Stadt Portland ein. Die pyroplastische Wolke vernichtete damals weite Teile der Vegetation, 57 Menschen und ungefaehr 7000 Grosstiere wie Baeren und Elche fanden in dieser Kathastrophe den Tod. Asche aus dieser Eruption entdeckte man auf Autos und Hausdaechern, sogar noch im ca. 1.500km entfernten Edmonton in Alberta, Canada. Als mein Truck entladen war schickte ich den Staplerfahrer ins Wochenende und fuhr auf den naechsten TA (Truckstop America) um dort auf den naechsten Ladeauftrag zu warten. Auf dem Weg in das Restaurant bemerkte ich einen Trucker in der Spielhalle sitzend, wie er mit der Plasikflinte wahllos auf Baeren und aehnliches Getier schoss und er sass dort noch immer als ich nach fast 2 Stunden ging. Bevor ihr nun denkt das die Amis sowieso verrueckt sind, er stieg am Abend in seinen Truck ein, ein Truck mit License Plates aus Canada.

Mittwoch, 12. Januar 2011

Rocky Mountain Canada

Speziell in der Winterzeit sind die kanadischen Rockys immer wieder voll mit spannenden Erlebnissen und Abenteuern.

Nachdem ich nun in Calgary einen 36 Stunden langen Reset in mein Logbuch schrieb, war ich mit den vollen, mir zur Verfuegung stehenden 70 Stunden Arbeitszeit bis zum naechsten Reset wieder voll Einsatzbereit. Wieso um alles in der Welt sollte ich also in Winnipeg in das neue Jahr reinfeiern, wenn mein Dispatch mit den Worten: "Let`s go West!" einen guten Trip fuer mich auf dem Plan hatte.
Ueber die winterlichen Pass Strassen der Rocky Mountains liess ich meinen roten International Truck ins regnerische Vancouver rollen. Direkt nach meiner Ankuft beim Kunden hatte ich den Eindruck, das der ganze Pacific mit seinem Nass auf einmal ueber die Hauptstadt der Provinz British Columbia niederging. Man sagt das es in dieser Region Canadas am meissten regnet, dafuer ist das Klima dann eher Mild und wenn man Schnee haben will, koenne man ja in die angrenzenden Berge fahren.
Hier war nun mein Problem. Ich war zwar nicht gerade scharf auf Schnee aber um wieder richtung Osten zu gelangen gab es nur zwei Wege. Zum Ersten kann man natuerlich den Weg ueber die USA waehlen, welche aber auch keine Garantie fuer einen Schneefreien Trip ist und ausserdem waere das unsinnig, gerade wenn man den Trailer fuer Canada befrachtet hat. Zum Zweiten bleibt eben nur der Weg ueber den Trans Canada Highway, welcher durch die dicksten aller Berge, die kanadischen Rockys fuehrt und dessen Pass Strassen es in sich haben. Wahlweise ist hier der Coquihalla Higway 5 sehr gut ausgebaut, alternativ ist der Highway 1 vor allem fuer Touristen sehr Empfehlenswert.
Ich berichtete ja schon einmal, wie das hier im Sommer aussieht, und das ist, jedenfalls fuer mich, ein "Easy going".
Im Winter kann man schon echt Spass haben. Von Schneebedeckten Pisten mit Steigungen und Gefaellen bis 8% ist alles dabei. Wenn es ganz dick kommt, kommt man nicht um herum, seine Schneeketten anzulegen, fuer die in British Columbia eine Mitfuehrflicht zwischen Oktober und April besteht. Nun muss man aber sagen, das der Winterdienst hier einen ausgezeichneten Job macht.
Canada verfuegt ueber reichlich Salz Recourcen und setzt diese auch ein um einen reibungslosen Ablauf im Strassenverkehr gewaehrleisten zu koennen. Dennoch waehre die Wirtschaft ohne den Einsatz der Eisenbahn wahrlich eine Lachnummer. Um die schweren Zuege ueber die Rockys wuchten zu koennen, ziehen hier teilweise 4 bis 6 Loks den Zug ueber die Strecke um die Grosskunden mit Massenware zu beliefern.
Ich war nun auf dem Weg nach Edmonton in Alberta. Nach einsetzendem Schneefall auf dem Coquihalla Higway 5, dessen Pass auf 1.244 Hoehenmetern liegt, erreichte ich relativ sicher die Stadt Kamloops.

Hier wechselte ich auf den Southern Yellowhead Highway, ueber den ich northbound immer mehr Schnee bekam.
Immer wieder traf ich auf Snow Plow`s und vor allem Kollegen, die man in ganz Nord Amerika immer wieder trifft.

Dank der geringen Population und mit dem Hinweis, das wir hier in Canada viel weniger Trucks haben als in Deutschland, kommt es eben auch oefter vor das man die gleichen Trucker wieder trifft.

An den kleinen Tankstellen gibt es immer frischen Kaffee. Doch vor allem die Fahrer der Four Wheeler sind auf diese Tankstellen angewiesen da deren Tanks ja nur eine begrenzte Fahrtstrecke zulaesst. Auf Schildern wird der Autofahrer vor den langen Entfernungen gewarnt und daran erinnert nochmal nachzutanken um nicht unterwegs ohne Treibstoff liegen zu bleiben.

Ein weiteres Schild, welches man sehr haeufig in BC sieht, sind die Warnungen vor den Elchen. Besonders Nachts trampelt der Moose gerne ueber den Highway und ist dabei schlecht zu sehen. Ebenso kann man damit rechnen das er nicht allein unterwegs ist, auch wenn er ein Einzelgaenger ist. Das ist keine Garantie dafuer das nicht seine ganze Family aus dem Wald auf den Highway laeuft.

Als ich die Province Border nach Alberta in den Jasper National Park crosste, wurde das Wetter etwas besser und die Landschaft sah teilweise aus wie gemalt.

Am Freitag Abend vor Edmonton auf der Fahrbahn Black Ice, in der Mitte des Highways reihenweise Four Wheeler, die auf der Suche nach Traktion ihr Fahrzeug in den Tiefschnee eintauchen liessen und wieder einsetzender starker Schneefall von oben, der dem ganzen noch eine dicke weisse Krone aufsetzte.

Trotz allen widrigen Wetterverhaeltnissen erreichte ich den Kunden und stellte meinen Trailer, nach Anweisungen der beiden Girls im Office, welche noch aufraeumten bevor auch sie ins Wochenende aufbrachen, in den Tiefschnee vor die letzte freie Rampe des Warehouses.
Am Sonntag Abend sollte mein Trailer entladen sein und bis dahin hatte ich Zeit um mal wieder ein paar alte Bekannte in Edmonton zu besuchen.

Dank geparkter Autos in der Residential Area kommt dort natuerlich kein Snowplow zum aufraeumen aber dank Ford Power mit 4x4 und neuer Reifen ist auch der dickste Schnee ein wahres Vergnuegen. Vergleichbar mit dem was schon meine Oma immer gesagt hat: "Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung", kann ich auch dem Winter nichts schlechtes nachsagen.

Samstag, 24. Juli 2010

Dust in the Wind - Prairie Ride

Mit den zusaetzlichen 24 Stunden konnte ich beim in Saskatoon einen kompletten Reset in mein Logbuch malen. Der Kunde zieht die Trailer dort mit einem ihrer Yard Trecker an die Rampe so das ich bis zum nachsten Morgen durchschlafen konnte.
Der Flying J in Saskatoon ist nicht weit entfernt und so konnte ich da meine Pause machen.

Der folgende Auftrag ging dann im Sattelite ein: Uebernahme einer Ladung Saatgut in Nipawin, Saskatchewan mit der Destinaton Edmonton in Alberta. Dachte ich gerade noch daran endlich wieder richtung Winnipeg fahren zu koennen, so war das mal wieder die andere Richtung. Also gut, nehme ich es wie eine Maus und denke: Ran an den Speck.

Die Grain Muehle in Nipawin liegt etwas ausserhalb der Kleinstadt und der Verlader freute sich schon darauf endlich seine Palletten loszuwerden. Mein Truck war an diesem Tag auch der einzige der dort zum Beladen kam.
Und das ging echt schnell. In unter 3 Minuten waren die Palletten auf dem Trailer.

Eine Loadbar hinter die letzte Pallette geklemmt und die Ladung war ausreichend gesichert.

Viel wichtiger ist es mir das es Krimminelle nicht so einfach haben an meine Ladung zu gelangen. Deshalb wird der Trailer entsprechend gegen Diebe und ungebetene Gaeste gesichert.
Dieses Schloss hat sich bereits auf meinen zahlreichen England Trips bewaehrt und ist auch mit einem Boldcutter nicht zu knacken.
Eigentlich war ich ja gerade in Alberta und wollte nach Hause fahren. In Coutts, Alberta machte ich das Border Crossing und bog dann in Swift Current auf den Highway 4 richtung Rosetown ab. Diese Strecke nach Saskatoon ist kuerzer und man kommt hier am Saskatoon Landing Province Park vorbei.
Was hier aussieht wie eine Gravel Road war nur eine Baustelle. Trotzdem wuerde ich hier nicht gerne hinter einem Truck fahren wollen.

Meine Destination lag in der Nachbarschaft des Flying J in Sherwood Park. Am Horizont kann man hier bereits Edmonton sehen.
Nach vollendeter Entladung konnte ich also wieder auf dem Truckstop parken und sendete sofort die aktuellen Proof of Delivery`s in unser Buero nach Winnipeg.
Dort stand fuer diesen Tag keine weitere Ladung fuer mich auf dem Programm. Deshalb beorderte man mich als Trainer mit meinem Truck in unser Buero nach Edmonton wo bereits ein neuer Fahrer auf seinen Road Test wartete.
Der Mann hatte eine sehr gute Ausbildung bei den Canadian Forces erhalten und war dort 20 Jahre im Dienste ihrer Majestaet der Queen mit allen Fahrzeugen im Einsatz die man dort so antreffen kann. Das Gesetz sieht hier in Canada aber nunmal vor, das jeder neue Fahrer vor seiner Einstellung einen Road Test absolviert. Also hab ich mir mal angeschaut wie er im Stadtverkehr von Edmonton mit einem 53 Fuss Trailer auf dem Truck zurecht kommt. Ungefaehr eine Stunde spaeter gab es dann die Entscheidung: Road Test passed.

Er hat dann noch am gleichen Tag in Edmonton einen unserer Trucks uebernommen und konnte damit seinen ersten Trip starten. Das mit den Trainern macht vielleicht Sinn, fuer mich ist es aber Unsinn. Denn seit der Sache mit Bison Transport ist voellig klar: Ist der Trainer ein Luegner, dann faellt der Trainee durch den Test !

Ich bekam dann am naechsten Morgen auch endlich meine neue Ladung.
Die Fracht bestand aus Auto-Batterien die hier als Gefahrgut (HAZ MAT) mit der UN Nummer 2794 auf den Placards auf allen vier Seiten am Trailer gekennzeichnet werden. Beim Kunden sollte man auf jeden Fall mindestens ein extra Placard mitnehmen. Es sieht eben auch dumm aus, wenn man auf einer Scale steht und die die Healfte der Placards fehlt. Ich bin schon einmal in einen Thunderstorm geraten, der mir gleich zwei Placards aus den Halterungen riss. Wenn dann kein Ersatz da ist, kann das eine Violation bedeuten. Auch auf den Truckstops gibt es nicht immer alle Placards auf Vorrat und orange farbene Warntafeln wie in Europa haben wir hier sowieso nicht.
Letztendlich war dieser Trip durch die Prairien mehr oder weniger mal wieder eine Erholungsfahrt die mich am Ende auf dem Trans Canada Highway 1 sicher nach Winnipeg zurueck fuehrte und mir weitere schoene Erlebnisse und Erfahrungen bescherte.
Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Ruecken; sie beleuchtet stets nur das Stueck Weg, das wir bereits hinter uns haben.
(Konfuzius)

Mittwoch, 11. November 2009

Schattenspiele

Manchmal habe ich das Gefuehl, das mich mein eigener Schatten ueberholt. Das ist meistens dann so, wenn mir z.B. ein Motiv vor die Linse kommt, der Schatten aber dann wieder die Haelfte verdeckt. Der Fernsehsender Kabel 1 war nun auch endlich bereit, etwas Licht in sein Schattendasein zu bringen und uns die Auskunft zu erteilen, auf die ihr alle wartet. Am 17. Dezember 2009 gibts die Sendung nun doch zu sehen, die Vorschau, in der wir auftauchten, war wohl mehr fuer die komplette Staffel gedacht, als fuer die Sendung in der wir auswandern. Man bat uns das zu entschuldigen, weil das nicht so ruebergebracht wurde.
Scheinbar ist das wohl nicht gerade die Staerke des Senders, aber immerhin steht jetzt der Termin fuer die Sendung fest.
Ich bin inzwischen in Edmonton, Alberta. Um das mal in Zahlen zu fassen, von zu Hause nach Texas und ueber New Mexico nach Alberta, bis jetzt ergeben sich daraus 6.905 km und der Trip ist noch nichtmal zu Ende. Allein der heutige Tag war mit 8 Stunden Fahrzeit fuer mich kurz und trotzdem habe ich 820 km zurueckgelegt was weiter ist als von Hamburg nach Muenchen.
Dazu geht es beinah immer geradeaus. Manchmal denke ich dann, warum uberholt mich mein Schatten rechts, wenn er doch eben noch links an mir vorbei wollte.

Das ist hier eben Entspannung pur und man merkt fast garnicht wie die Zeit vergeht.
In Europa moechte ich das auf keinen Fall mehr machen, dort sieht man doch kaum seinen eigenen Schatten, vielmehr die der vielen Anderen.
Das ist fuer mich jetzt Schee von gestern. Schnee ? Den ersten gabs hier ja bereits, ich berichtete. Zur Zeit sind hier draussen schattige 0 Grad C und die gefuehlte Temperatur (windchill) liegt bei etwa -3 Grad C.

Schattig oder nicht, ich hau mich jetzt in die Koje, hier ist es 23:30 Uhr und morgen frueh steht mein Truck mit dem Gefahrgut hinten drauf puenktlich beim Kunden auf dem Hof. Genau wie ich arbeiten die trotz Feiertag morgen auch und gedenken puenktlich um 11 Uhr 11 den gefallenen canadischen Soldaten aus dem 1. Weltkrieg. Support our soldiers heisst es hier, wo die anderen Pappnasen an dem Tag rumlaufen, das wisst ihr ja.

Sonntag, 30. August 2009

Besuch aus Germany

Urlaub in Canada ist wunderschön. Das dachten sich auch Barbara und Daniel, als sie in Calgary, Alberta, einen Camper mieteten und eine Rundreise durch dieses sehenswerte Land planten.
Auf ihrer Reise lagen bisher einige Punkte in Saskatchewan und auch hier in Winnipeg, wo sie es sich nicht nehmen liessen uns zu besuchen. Daniel, der in Deutschland auch als Trucker arbeitet, schmiedet bereits mit seiner Frau Barbara Pläne, auch nach Canada auszuwandern. Hierfür wollen sie sich aber noch etwas Zeit lassen. Erstmal Urlaub machen und sich alles ansehen ist ja auch schon recht informativ und ausserdem ist es ihre Hochzeitsreise, welche nicht nur schön sondern auch nützlich sein soll.
Das Reisemobil, was mit einem in den Ford verbauten Triton V10 Motor für einen guten Vortrieb sorgt, wurde bei uns vorm Haus geparkt und wir fachsimpelten nach einem guten Essen über das Pro und Contra des Auswanderns. Über die Nachteile Deutschlands waren wir uns, wie sollte es anders sein, sofort einig. Am nächsten Morgen, nach Einnahme eines canadischen Frühstücks, beschlossen wir gemeinsam den Winnipeg Zoo zu besuchen. Wie immer sagen Bilder mehr als Worte.
Nach einem guten Mittagsbuffet in Winnipeg setzten die beiden ihre Flitterwochen mit dem Zwischenziel Grand Beach am Lake Winnipeg fort. In den nächsten Tagen wollen sie über Edmonton in die Rocky Mountains nach British Columbia fahren und nach Ende ihrer Rundreise und den drei Wochen Urlaub wieder von Calgary wieder nach Hause fliegen. Wir wünschen eine gute Reise.