Samstag, 30. Juli 2011

Rocky Mountain Ride - Ein meilenweiter Ritt (1)

Wer schonmal von Vancouver nach Calgary gefahren ist, der kennt sicher die Strecke ueber den Trans Canada Highway 1, der sich von Vancouver bis hinter Chilliwack auf einer eher flachen Strecke befindet. Hinter Chilliwack jedoch zieht sich der Highway langsam an den Eastern Hillsides entlang und das Alpine Flair der Rockies mit seinen Waeldern und Bergen vermittelt mit dem nun kurvigen Verlauf des Highways und dem links nebenherfuehrenden Fraser River, der sich zu Zeiten der Schneeschmelze zu einem reissendem Strom verwandelt, einen Eindruck von der gewaltigen Natur. Vorbei an der Stadt Hope, von hier ab geht es rauf, teilt sich die Nummerierung der Highways und laesst den Hwy 1 am Fraser River entlang nach Norden abzweigen. Geradeaus bleibt man zunaechst auf dem Crowsnest Highway 3, welcher aber schon kurze Zeit spaeter seinen Verlauf in den Coquihalla Highway 5 uebergehen laesst. Diese frueher mautpflichtige Trasse ist bereits vor mehr als 2 Jahren fuer die unentgeldliche Nutzung freigegeben worden nachdem das Bauprojekt Coquihalla Highway und dessen Finanzierung mit den Mauteinnahmen bezahlt war.
Die naechst groessere Stadt am Coquihalla Highway ist Merritt. Sie ist nicht nur durch ihre Countrymusic bekannt, sondern auch durch die Merritt Equipment Co, welche Cattle Trailer und Truck Parts herstellt und in Nord Amerika ein weit verbreitetes Vertriebsnetzwerk hat.
Folgen wir nun dem Verlauf des Hwy5 weiter richtung Norden weiter bis nach Kamloops ueberwinden wir noch 1445 Hoehenmeter. Gleich nach dem passieren der Kamloops-Wiegestation geht es langsam und unter Einsatz der Jake Brake den Berg runter, denn die Gefaellestrecke hat es in sich und endet vor einigen Ampeln.
Die am Thompson River gelegene Stadt Kamloops wurde im Jahr 1812 durch die Hudson's Bay AG als Handelsposten gegruendet. Hier befindet sich ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt mit dem Highways 1, 5 und 97. In frueheren Blogeintraegen hatte ich bereits ueber den Hwy 5 berichtet, welcher in noerdliche Richtung fuehrt. Der Hwy 1 muendet vor Kamloops als Hwy 97 auf die Main Route. Eine weitere markante Abfahrt befindet sich in Monte Creek. Hier fuehrt der Hwy 97 nach Sueden in die Stadt Kelowna und endet als 97C wieder in Merritt.
Geradeaus weiter, ab Monte Creek traegt die Road wieder den Namen Trans Canada Highway 1, faehrt es sich ganz gut durch ein Tal mit sanften Kurven. Markant an dieser Strecke ist auch wieder der Verlauf des Rivers und vorallem der Eisenbahnlinie mit ihrem Gueterzuegen, welche bis zum Little Shuswap Lake neben dem Highway her fuehren.
Nun nehmen auch die Kurven wieder zu und ploetzlich andert sich mit der Streckenfuehrung auch die Himmelsrichtung nach Sueden. Grund dafuer ist wieder der Shuswap Lake welcher mit seiner suedlichen Verzweigung den Hwy 1 durch Salmon Arm fuehrt so das man suedlich um den See herum geleitet wird. Die Stadt Salmon Arm nennt sich selbst "Herz des Shuswap" und liegt in einer traumhaften Gegend mit atemberaubenden Blick auf See und Berge was in etwa mit der Kulisse des Koenigsee in Bayern vergleichbar waere. Das gleiche gilt auch fuer die kanadische Hauptstadt der Hausboote, Sicamous. Vor Sicamous ueberquert man die RW Bruhn Bridge und laesst damit den Shuswap Lake hinter sich. Da man als Trucker nicht unbedingt soviel Zeit hat an den sportlichen aktivitaeten der Stadt Sicamous teilzunehmen, Hiking, Biking oder gar ein Tretboot oder im Winter ein Snowmobil zu mieten, ist die Stadt auch fuer mich nur ein Durchfahrtspunkt auf der Route durch die Canadian Rockys. Allenfalls der gute Kaffee von Tim Hortons zwingt auch den Trucker zu einem kurzem Halt auf den Seitenstreifen, fuer eine etwas laengere Pause wuerde ich den Husky Truckstop am oestlichen Ende der Stadt anfahren.
70 Kilometer weiter gelangt man nach Revelstoke. Benannt nach Lord Revelstoke, welcher ein Investor der 1885 fertiggestellten Eisenbahnlinie war, ist die Stadt heute ein Magnet vieler Touristen. Ein vielfaeltiges Angebot an Sport und Freizeitmoeglichkeiten erstreckt sich ueber die gesamte Gegend um den Mount Revelstoke Nationalpark, welcher noerdlich der Ortschaft liegt. Sogar Hubschrauberfluege gehoeren zum Angebot und das Heli-Skiing soll ein Highlight fuer Skifahrer sein.
Das Highlight eines jeden Truckers ist es wahrscheinlich, den Trans Canada Highway durch die Rockys einmal gefahren zu sein. Wenn man das aber schon ein paar mal gemacht hat, ist es auch nicht anders als von Innsbruck zum Brenner durch die Oesterreichischen Alpen zu fahren, man bekommt schnell Routine mit den Bergen, so auch mit dem Rogers Pass, die naechste Station auf meinem Trip.
Auf 1330 Metern Hoehe gelegen ist der Rogers Pass ein Hochgebirge der Selkirk Mountains. Bekannt ist der Rogers Pass durch seine vielen Schneefaelle bei denen jaehrlich bis zu 10 Meter Schnee fallen und Lawinen wegen der steilen Haenge nicht selten sind. Die kanadische Armee schuetzt den Trans Canada Highway mit dem Abfeuern von 105mm-Geschossen aus Haubitzen und haelt ihn damit durch Ausloesen von Lawinen auch im Winter fuer den Verkehr geoeffnet. Wenn es dann ganz dicke kommt muss man schonmal Schneeketten anlegen, mir ist das bislang aber meistens erspart geblieben. Aber auch im Sommer ist es immer wieder ein Erlebnis, die Paesse der Rockies mit dem Truck zu erklimmen. So kommt es nicht selten vor, das man die Artenvielfalt dieser Region life zu sehen bekommt. Deshalb sollte man auch auf der Hut und immer bremsbereit sein, denn allzu haeufig werden wilde Tiere von ruecksichtslosen Verkehrsteilnehmern einfach ueber den Haufen gefahren.
Nun geht es vom Rogers Pass runter bis nach Golden. In der Einflugschneise von Golden gibt es wieder eine Scale, die aber nicht immer geoeffnet ist. So stehen die Chancen auf diese Waage fahren zu muessen bei 50% und die Chancen fuer eine Inspection richtet sich nach dem Befinden des DOT Officers, dem Wetter und dem Zustand der Trucks. In Golden gibt es auch ein paar Locations zum Rasten, Grund genug fuer einen Kaffee, denn gleich nach Golden geht es rauf auf den Kicking Horse Pass.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Hamburgers, White Bred and Big Trucks

Bis auf sein eher mildes Klima ist die kanadische Provinz British Columbia auch nichts anderes als nur eine Provinz von Canada. Auch hier hat der Ami, wie ueberall auf der Welt, seinen Krieg gewonnen. Nein, natuerlich nicht mit Waffengewalt, sondern mit seiner groessten Waffe, dem Hamburger. Kein Land kann sich denen entziehen und so gibt es die Filialen der Burgerbuden bereits in fast jeder kleineren Stadt.


Hier im kanadischen Vancouver wirbt man typisch nach Fastfood-Art mit der Eggspress Lane, welche sinnbildlich die Express-Spur der Fruehstuecksei Experten und Burgerverkaufskette mit dem grossen gelben M repraesentiert. Da braucht der Grossteil ihrer Kundschaft keine deutsche Schnitzelstube, die rennen dem Schotten freiwillig die Bude ein weil es preiswert ist, schnell geht und ausserdem allen Unkenrufen zum trotz Nahrhaft ist wenn man es nicht mit der Menge uebertreibt.


Nun kann man so eine Mahlzeit natuerlich nicht mit einem Menu von der Karte eines Restaurants vergleichen, in dem einem zum T-Bone-Steak ein spanischer Rioja oder argentinischer Malbec Wein gereicht wird. Selbst ein Schnitzelstuben Imbiss Lokal ist im Vergleich mit den Burger Schuppen qualitativ hochwertiger und doch bekennt sich die Masse des hungrigen Volkes zu Fastfood und stuermt deren Filialen.
Bei der Golden West Bakery gab es fuer mich eine Ladung der begehrten Burgerbroetchen, tiefgefroren, fuer Winnipeg. Auf diese Weise kann man natuerlich auch den Trans Canada Highway zur Eggspresslane machen.
Der Burger Schotte bereist mit diesem Werbegag uebrigens alle Provinzen Canadas und seine Trailer fallen auf.
Obwohl Big-M nicht ueber die meisten Filialen in diesem Buisiness verfuegt, ist es dennoch die umsatzstaerkste Fastfoodkette der Welt.
Mein Kollege mit seinem Peterbilt liess kurzerhand die Katze aus dem Sack und wartete nach der Verladung schon mal an der naechsten Filiale des Schotten auf mich. Da gabs zur Abwechslung mal wieder ein very Big Mac Meal. Die Amis nennen das Menu.
Wir diskutierten ein wenig ueber die Vor- und Nachteile der Waschmaschinen in Canada, hauptsaechlich werden hier noch immer Toplader benutzt, und ich erwaehnte das meine Laundry in Winnipeg faellig fuer die naechste Trommel sei als wir bei der Abfahrt vom Schotten an der deutschen Miele Niederlassung vorbeifuhren. Waschmaschinen zu vergleichen ist leider nicht mein Ding, ich finde die Laundry wird durch beide Varianten sauber und schnell geht es auch.
Also Gang rein und ab durch die Rocky's, 2.300 km eastbound, rolling home.

Mittwoch, 13. Juli 2011

Oregon to Washington and Way Up North

Der Bundesstaat Oregon ist mit seinen Waeldern der neunt groesste Staat der USA und irgendwie mag ich ihn. Habt ihr gewusst das im Jahr 2006 eine Anzahl von 832.445 Einwohnern Oregons angab, deutsche Vorfahren zu haben ? Mit einem Anteil von 22,5 % stellen die deutschstaemmigen Einwohner die mit weitem Abstand stärkste Bevölkerungsgruppe dieses Bundesstaates and der Gesamtbevoelkerung dar.


Mein Trip lief ganz gut, auch wenn die Wiegestation geoeffnet hatte, das aergerte mich nicht grossartig denn mein Gewicht war legal und auch sonst hatte ich nichts zu befuerchten was nicht zuletzt an unserem immer besser werdenden Safety Rating lag.
Sollte doch einmal einem DOT Officer einfallen eine Inspection durchfuehren zu wollen, wird es allenfalls ein Walkaround bei der er nur Maengel sucht welche von aussen sichtbar sind. An meinem Truck sind aber gerade die dank meiner regelmaessigen Vehicle Checks nicht vorhanden.
Eine Weile spaeter hab ich dann einen Fuel Stop beim Pilot Truckstop eingelegt. Da ich nun nicht mehr in Californien war und somit die 40 Fuss Bestimmung nicht mehr galt, verschob ich meine Trailerachsen weiter nach hinten um mein Ladegewicht etwas mehr auf die Antriebsachsen des Tractors zu verlagern. Somit waren nun die Achslasten ziemlich gleichmaessig verteilt, was sich auch beim Fahren etwas bemerkbar machte.
Ich nutzte die Pause ausserdem um mir einen dieser doppelten Whopper aus dem Burger Schuppen einzuschmeissen und spuelte die Geschichte mit einem dicken Becher Doctor Pepper runter.
Apropos Doctor, natuerlich hab ich meine Zoe noch angerufen, schliesslich sorgt sie sich um mein Wohlbefinden waehrend sie im Hospital ihre Arbeit erledigt.

Arbeit haben beispielsweise auch die Muellsammler an der Interstate 5 weil ihnen eben immer wieder irgendwelche Pappnasen diese Arbeit machen und einfach, wie ueberall auf der Welt, den Muell aus dem Fenster werfen.
Das ist aehnlich wie auf der deutschen Autobahn, wo die Autofahrer den Sicherheitsabstand zum Hintermann beim Wiedereinscheren masslos unterschreiten. In vielen Staaten der USA werden fuer solche Faelle Tickets vergeben. Ich finde, das ist gut so.


Der Bundesstaat Washington hielt noch ein paar Ueberraschungen fuer mich bereit. Zunaechst sorgten immer wieder Regenschauer fuer nasse Strassen, doch bereits nach kurzer Zeit loeste die Sonne den Regen wieder ab. Die naechste Ueberraschung fuhr mir vor der Nase her als ich bereits auf dem naechsten Pilot eine Ruhepause einlegte. Es war einer der gruenen Kenworth Trucks aus Steinbach, Manitoba, mit einem Skateboard Trailer auf seinem Fifth-Wheel und der Computertastatur auf dem Lenkrad.
Der Trucker Volker, bekannt aus frueheren Blogpostings, hatte noch eine Ladung in Washington abzugreifen und wir hielten noch ein kleines Schwaetzchen bevor der Tankwagen des Flying J fuer Nachschub des Treibstoffs an den Fuel Pumps sorgte.
Am naechsten Morgen wickelte ich das Bordercrossing nach Vancouver ab, hier an der Grenze Pacific Highway befindet sich meiner Meinung nach das freundlichste aller Dienststellen des CBSA in Canada, hier gab es noch nie Probleme.

Freitag, 8. Juli 2011

The California Fruit Race (3) - Northbound

Wenn man sich ueberlegt das wir 1.400 km Leerfahrt von Oregon nach Californien auf uns nehmen, nur um eine Ladung Orangen nach Canada zu bringen, dann klingt das schon ziemlich unglaublich, vorallem, wenn man diesen Trip mal mit einer Tour von Spanien nach Deutschland vergleicht. Letztendlich kommt man aber zu dem Schluss, das dieses Transportgeschaeft in Europa so ziemlich am Ende zu sein scheint, denn bei meiner Ladung bleibt noch immer etwas vom Verdienst uebrig.
Wenn die California Highway Patrol (CHP) im Einsatz ist, sollte man ihnen besser nicht im Weg stehen. Die bringen es fertig und stellen ahnungslose Fahrer unter Arrest, nur weil der Cop das so entscheidet. Die Frage ob sie das denn laut Gesetz duerfen stellt sich hier erst garnicht. Sie sind das Gesetz.



In Sacramento fuhr ich an den Reisfeldern des Sonnenstaates vorbei waehrend Bello auf der Ladeflaeche des Pick Up's seines Herrchens Platz nehmen durfte was in Nord Amerika so Standart ist.
In Nord Californien kamen mir dann die zwei von der Tankstelle entgegen. Nicht das die beiden auf einer professionellen Ebene Auftraege suchten, weit gefehlt, deren Masche ist es nach ein paar Dollar fuer Benzin zu fragen. Und ja, der amerikanische Truckdriver ist im Allgemeinen sehr zuvorkommend und haelt den Maedels gerne einen Schein aus dem Fenster, wer arm ist dem wird gegeben. Ist doch suess oder ?
Ich nutzte meinen Halt auf dem TA Truckstop fuer einen Check in der ansaessigen Werkstatt. Bei meinem letzten Vehicle Check stellte ich leichten Luftverlust an einem meiner Federspeicher des Trucks fest. Das ist eine Sache fuer den Fachmann, zumal die Berge am Mount Shasta noch vor mir lagen und da wollte ich weder einen Breakdown riskieren, noch mit Maengeln an der Bremsanage fahren. Der Fehler war aber schnell behoben, denn es stellte sich herraus, das es nur ein Luftschlauch am Brakechamber war, welcher etwas zu lang war und deshalb am Rahmen leicht durchgescheuert war. Da zeigt sich mal wieder die typisch canadische Professionalitaet im Schrauber-Business.
Zum Mittagessen zog ich derweil das Iron Skillet Restaurant des gegenueberliegenden Petro Truckstops vor. Nach einem kleinem Rib Eye Steak mit Fries und Salat verliess ich die Location und konzentrierte mich wieder auf das Trucking und die Interstate.
Ich hatte zwar gehofft das nun alles glatt geht, doch wenn einer eine Schraube locker hat, welche dann auf dem Highway liegt, dann passieren solche Sachen nunmal: Flat Tire !
Ein Platten auf den Drives kostete mich extra 3 Stunden Zeit bis der Reifenheini endlich kam und meinem International Eagle einen neuen Schlappen angezogen hatte. Danach war ich endlich "good to go" um meinen Diesel ueber den Pass zu bringen. Good bye California.



Sonntag, 3. Juli 2011

The California Fruit Race (2)

Wer das mexicanische Essen mag, der wird sich in Santa Maria, California, so richtig wohl fuehlen. Hier gibt es reichlich mexicanische Restaurants, sogenannte Casa Manana. Dort sollte man sich keinesfalls die Spezialitaet der Stadt, das Santa Maria Style Barbeque oder ganz speziell das Tri-Tip-Steak entgehen lassen. Seit den spaeten 50er Jahren grillen die Hombres dieses ausgezeichnete Steak aus duennem Muskelfleisch ueber rotem Eichenholz und servieren es mit Garlic Bread, Pinquito Bohnen und Salat.
Nach einer angenehmen Nacht setzte ich also meinen Trip fort und steuerte den International Truck auf den bereits von der Sonne aufgewaermten Asphalt des Highways um den zweiten Teil meiner Ladung in Lindsay aufzunehmen. Waehrend mir mein GPS eine Route durch die etwas noerdlicher gelegenen Berge vorbei an Paso Robles offerierte, waehlte ich die etwas laengere Strecke ueber die US166, welche ueber die Sierra Madre Mountains nach Bakersfield fuehrt.
Fuer mich machte das deshalb Sinn, da der Fuellstand meiner beiden Dieseltanks bereits drastisch abgenommen hatte und der Truckstop in Bakersfield demnach der naechste Fuelstop fuer mich war.





In den Bergen der Sierra Madre ging es stetig rauf und runter. Beides stellte fuer mich kein grosses Prolem dar, ich war ja nur mit einer halben Ladung unterwegs.
Beim Brakecheck Platz am Highway checkte ich nochmal ordnungsgemaess meine Bremsen und rollte dann unter Einsatz meiner Jake Brake ins Tal.
Auf einer dieser Runaway Ramps moechte wohl niemand gerne enden, weshalb hier auch die Kontrolle der Bremsen so wichtig ist.


In Bakersfield hab ich meinen Tanks dann wie geplant eine Fuellung gegoennt und mir selbst ein kuhles Getraenk mit Eis, was bei der Aussentemperatur um 33 Grad Celsius auch sehr angenehm war. Anschliessend gab es einen Burger mit Fries "to go" von einer bekannten Fastfoodkette und ich liess meinen Diesel mit einem sanften Druck auf den Cruise Control ueber die Interstate 99 fliegen.
Der Verlader war sehr nett und errechnete sofort das Gewicht aus meiner Wiegekarte und seinen Paletten. Es passte aber alles drauf und mein Gesamtgewicht einschliesslich dem aller Achsen war in Ordnung. Auf den Trailerachsen drueckten nun 33.900 lbs auf den Highway waehrend es auf den Drives der Zugmaschine nur 32.450 lbs waren. Eigentlich habe ich das groessere Gewicht lieber auf dem Tractor aber hinsichtlich der in Californien geltenden Bestimmung, die Trailerachsen nicht weiter als 40 Fuss, gemessen vom Kingpin bis zur Mitte der hinteren Trailerachse, nach hinten zu schieben, war das soweit ok und ich konnte mich auf den Weg machen. Destination Vancouver in British Columbia, Canada.

Freitag, 1. Juli 2011

The California Fruit Race (1)

Von Portland, Oregon hiess es nun fuer mich 1.400 km Leerfahrt und ein "hammer down" oder "Pedal to the metal" war in keinster Weise machbar fuer einen geraden southbound "hit'n run" bei sowohl in Oregon als auch in Californien erlaubten 55mph.

Das Wetter war wirklich hervorragend schoen und je weiter ich den Sueden enterte, je waermer wurde es.


Die Agrarprodukte-Kontrollstelle in Californien liegt direkt auf der Interstate. Hier muss man zwangslaeufig durch und im Normalfall die Papiere der Ladung als Beweis dafuer vorlegen, das man keine unerlaubten Inhaltsstoffe ueber die Staatsgrenze nach Californien bringt. Fuer mich reichte es aus der blonden Schoenheit mitteilen zu koennen das mein Trailer leer sei.







Das Wetter wurde immer besser und dank guter A/C, Countrymusic aus dem Radio und manchmal auch ein kurzes Gespraech mit anderen Truckern auf Kanal 19 meines CB Radios, fuehlte ich mich Pudelwohl in meinem Truck. Nachmittags wurde dann der leere Inhalt meiner 34oz grossen Coffee-Mug gegen einen eiskalten Foutain Drink vom Truckstop eingetauscht, was je nach Geschmack von Cola ueber Sprite zum Fruchtgetraenk sein kann. Der sogenannte Supertanker Becher fasst 52oz des kuehlen Nass was 1,5 Litern entspricht. Somit ist man nach einem Stop wieder gut bis zum naechsten Tirecheck versorgt.
Ueber die Interstate 5 kam ich nach Sacramento und fuhr dann oestlich an San Francisco vorbei. Dann ging es so ziemlich an der Pacific Kueste entlang nach Santa Maria wo sich meine erste der beiden Ladestellen befand.
Das Lagerhaus fuer Kuehlware oeffnete morgens um 8 seine Tore so das von dem Zeitpunkt an nicht nur das Verladepersonal, sondern auch die Trucker schwer beschaeftigt waren, zumindest hatte ich so bei einigen den Eindruck.
Abends um 8 verliess dann auch die letzte Angestellte ihren Buerostuhl und fuhr nach Hause. Ich blieb dank dessen, das es schon spaet war, in Santa Maria stehen, und brach am naechsten Morgen zum 325 km entfernten zweiten Kunden auf, sogesehen lag der ja gleich um die Hausecke.