Samstag, 3. Oktober 2009

Nice Trip in 15 Days

Am 18. September habe ich einen bereits beladenen Trailer in Winnipeg übernommen, welcher nach Texas gehen sollte. Nachdem ich meine Dieseltanks auf dem naheliegenden Flying J Truckstop in Headingley gefüllt hatte, faxte ich von dort aus auch sofort meine Ladepapiere an den zuständigen Broker, welcher mir meine Grenzabfertigung in die USA erledigte. Dank Internet sehe ich sofort ob mein PAPS "good to go" ist, und brauche den Broker nicht mehr anrufen um nochmal nachzufragen ob die Ladung endlich beim Zoll im System steht.
Den Kunden in Texas kannte ich ja schon und der Termin liess mir alle Zeit der Welt. Da ich mich entschloss über Dallas zu fahren, führte mich mein Weg bei einem mir seit langem bekannten US-Car Spezialisten in Oklahoma vorbei. Bernd ist im Amiforum auch als Wingfox oder VIN Entschlüssler bekannt. Ein kurzes Telefonat mit Bernd, und ich war auch gleich zum Essen eingeladen. Den Truck parkte ich auf der Wiese am Berg seines riesengrossen Anwesens und setzte meine Fahrt erst am nächsten Morgen fort.
Der V8 Mike, welcher damals bei AYR Motors fuhr, war auch schon mal da. Leider ist der nicht mehr in Canada und lebt heute wieder in Bayern.





Als ich mich bei WME von Texas leer meldete, bekam ich eine neue Ladung in Oklahoma City, was mich wieder direkt bei Bernd und seiner Frau vorbeiführte, ihr selbstgebackener Kuchen ist einfach himmlisch.
Meine neue Ladung stand schon auf dem nächsten Trailer zur Abholung bereit, so das ich lediglich die Trailer tauschen musste, er hatte die Destination Ontario.
Für mich hiess das jetzt, ich hatte die freie Wahl des Grenzübergangs. Detroit wäre schon eine gute Lösung gewesen, allerdings nicht im Berufsverkehr. Ich hatte ja sowieso in Lansing, Michigan auf dem Flying J meine Pause geplant und crosste deshalb am nächsten Morgen in Sarnia nach Ontario.


Die Brücke nach Sarnia, ON
(Mautpflichtig)

Kurz vor Toronto,
also ich bekomme da echt Hunger.


Nachdem ich in Belleville im Osten von Ontario entladen hatte, kämpfte ich mich erneut durch Toronto um wieder südlich der Metropole eine neue Ladung aufzunehmen. Ich staunte nicht schlecht als der Dispatch mir die Abladeadresse via Sattelite übermittelte, die Fuhre ging nach Vancouver in British Columbia. Vor mir lagen jetzt 4.524 km, die in 4 Tagen gut zu schaffen waren. In Canada darf man schliesslich 13 Stunden am Tag fahren, wenn man denn will.


Auf dem Highway 17 gilt überwiegend ein Speedlimit von 90 km/h.



Heinz hat nach Bildern meines Trucks gefragt, hier sind sie Heinz.













Der Indiansummer hat Canada bereits fest im Griff. Hier ein Ausblick auf den Lake Superior am Highway 17.






In Saskatchewan sind 110 km/h erlaubt. Manche treten da gerne aufs Gas.
anyway: Nice Trailer Mr. Thiessen. thank you for like my blog.
(Mr. Thiessen arbeitet fuer ERB)








Der Husky in Swift Current, SK
Man erkennt diese Truckstops schon von weiten an der riesengrossen Canadaflagge.









Mountains in BC, das hatten wir ja schon mal. Dann mal wieder eine andere Perspektive.














In Vancouver gabs noch am gleichen Tag eine neue Ladung, die sollte nach Edmonton in Alberta.
So konnte ich auch mal die Route durch den Jasper Nationalpark wählen was mir klarmachte, das es auch im Herbst noch echt schön da oben ist.



Kurzer Halt vor der Provinzborder nach Alberta.






































In Edmonton lieferte ich bereits früh morgens um 4 Uhr und tauschte den leeren Trailer anschliessend gegen einen beladenen, der ebenfalls noch in Edmonton geliefert werden musste. Auch das war ruckzuck erledigt und ich konnte meinen nächsten Ladeauftrag annehmen.
Eine Ladung Gefahrgut für Indiana, USA. Ich brauchte damit aber nur noch schlappe 1.300 km nach Winnipeg fahren, wo erstmal Wochenende ist. Dadurch hatte ich noch die Zeit, in Edmonton ein paar alte Bekannte zu besuchen.
Viele werden sicherlich die Familie Grefer kennen. Sandra hatte uns ja vor unserer Auswanderung noch in Deutschland besucht, als sie in DE Urlaub machte.
Mittlerweile sind auch die Grefers in Canada Permanent Residents, ein neues Haus ist gekauft und Mike ist in seinen alten Beruf bei der Müllabfuhr zurückgekehrt. Auch er will nie wieder nach Deutschland zurück.

Hier nochmal die 5 Teile des ersten Videos von Kabel 1.
















Ich war jetzt 15 Tage unterwegs, habe in dieser Zeit 10.937 km (6.793 Meilen) zurückgelegt und würde am liebsten sofort wieder losfahren. Gute Meilen bringen hier auch gutes Geld, da fällt die kürzlich von unserer Firma ausgesprochene, rezessionsbedingte Kürzung der Meilenrate garnicht ins Gewicht. In vielen Firmen wird zwar noch immer gemeckert, aber manche sind eben auch selber Schuld. Aktuell wurde übrigens gerade bei Bison Transport in Winnipeg ein Mitarbeiter des Büros gefeuert, welcher mir meine Kündigung überreichte. Nimms nicht persönlich David, das ist rein geschäftlich. So waren doch damals auch deine Worte als du mich gefeuert hast, oder ?