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Sonntag, 14. Februar 2010

Im Norden nichts Neues, im Sueden warm !

Es gibt in der Tat nicht viel Neues aus dem Norden zu berichten. Der Winter hat Canada noch immer fest im Griff und auch das Problem mit einigen deutschen Landsleuten hier ist weder neu noch schoen. Also warum ueber die schlechten Dinge berichten wenn es doch auch was Gutes zu erzaehlen gibt. Dazu gehoert zwangslaeufig auch, das meine Familie und ich die negativen Ereignisse zu ignorieren wissen und uns an den passenden Stellen richtig verhalten.

Seit Weihnachten hab ich inzwischen so einige Trips in Canada und nach Texas sowie Ohio oder Illinois gedreht. Mein Truck stand leider wegen einer Motorueberholung fuer knapp 3 Monate im Shop so das ich in dieser Zeit einen Ersatztruck fuhr. Das Ding hatte ein Eaton-Fuller 10 speed Automatic Getriebe und war dementsprechend langweilig weil es genauso langsam schaltet. Ich war also wirklich froh als ich meinen Truck und damit auch endlich die guten Touren zurueck bekam. Obwohl ich wirklich kein Schwarzmaler bin muss ich eingestehen das es ohne viel Meilen zu fahren kaum moeglich ist mit der Kohle auszukommen, in dieser Firma schonmal garnicht. Aber ich schweife schon wieder ab, manche Trips sind hier ja wirklich schoen.
Ich berichte einfach mal von meinem letzten:

Nachdem sich auf unserem Yard ein ein beladener Reefer Trailer fuer Californien fand, war ich natuerlich der letzte der diese Ladung nicht haben wollte und hatte Glueck. Zur richtigen Zeit an richtiger Stelle bekam ich ihn und faxte sofort meine Papiere zum Broker. Dann die uebliche Procedure, tanken auf den Flying J, coffee to go und los. Naja, bis kurz vor die Border bin ich ja schonmal gekommen, sicherheitshalber hab ich in Emerson noch die DOT-Scale angesteuert um noch mal nachzuwiegen und auf mein ACE zu warten. Meine neue Disponentin scheint es irgendwie nicht zu raffen aber dann 3 Stunden spaeter kam endlich die Nachricht ueber den eingegebenen Trip. Wow !
Na egal, Stau vor der Border kostete mich eine weitere Stunde and last but not least wollten die US. Customs auch noch eine Probe von der Ladung nehmen. Na klasse, noch 2 Stunden weniger vom Tag, dafuer aber wieder ein paar freundliche US Customs mehr kennengelernt.
Macht nichts, dachte ich, und beendete meinen ersten Tag dieser Tour bereits im von Winnipeg aus 360 km entfernten Fargo.
Am naechsten Tag hiess es fuer mich straight ahead east bound bis nach Montana, wo ich in Billings wieder Diesel und Kaffee nachtankte.

Auch in Idaho noch immer etwas Schnee.
Auf dieser Strecke ist das Speedlimit auf 75 mls ausgeschildert. Also Pedal to the Metal, viel schneller laeuft die Muehle sowieso nicht.


Im Bundesstaat Utah gibts die roten Felsen, welche nicht nur Gaby gefallen. Genauso ungewoehnlich ist die Wohnlage da oben.
Flying J in Las Vegas.

Was fuer viele das Zockerparadies ist, ist fuer mich nichts weiter als Arbeit.
Ok, ich bekomme schon was zu sehen, halte es damit aber wie Henk Wijngard. Der hollaendische Schlagersaenger machte mal einen Song darueber in dem es hiess: “So ist mein Leben und so wird es immer bleiben, ich kann die Welt nur durch verstaubte Scheiben sehn.“

Urlaub ist eben doch was anderes.

Eine riesengrosse Stadt mitten in der Mojave Wueste lockt die Leute aus aller Welt in ihre Casinos.

Ich spiel erst garnicht dann kann ich zwar nichts gewinnen, aber auch nichts verlieren.
Stateline nach Arizona.

Der Canyon ist auch gleichzeitig eine Wetterscheide. Als ich den hinter mir hatte war auch der Sommer wieder da.
So hab ich mir Amerika immer vorgestellt.
Weites Land und dicke Trucks.
Das sind dann auch Momente die ich trotz verstaubter Scheiben schaetze.
Hier gibts ein Speedlimit mit 80 mls pro Stunde in der Testphase.

Das erinnert mich an den Kult-Movie “Convoy“ wo es hiess: “und ich kenne keine Stelle in der heiligen Schrift wo es heisst du sollst nicht voll aufs Gas treten.“
Selbst mit drei Trailern bekommen die Kollegen hier noch Fluegel.
Regelmaessige Fahrzeugchecks sind wichtig.
Palmenklima
Long Beach, Californien
Als mein Trailer entladen war hab ich mal nen Abstecher zum Strand gemacht.
Downtown Long Beach, CA

Ist doch echt schoen hier. Im Hafen von Long Beach gibts sogar eine Sehenswuerdigkeit, die Queen Mary liegt hier.
Meine neue Ladung, 14 Palletten mexicanische Erdbeeren, sollte ich bei San Diego bekommen, ganz nah an der mexikanischen Border.
Wer hier zu schnell unterwegs ist muss sich nicht wundern wenn er ein Ticket bekommt. Da ist der California-Bear ganz schnell.
An der Mexico Border gings dann entlang bis nach Yuma in Arizona.
Die haben hier schon eine Menge Angst vor illegalen Einwanderern. An manchen Stellen wimelte es nur so von der Borderpatrol.
In Yuma gabs eine zweite Ladestelle.
Dank meiner neuen Disponentin war auch hier wieder warten auf die Beladung angesagt.
Sie hatte vergessen ein Appointment zu machen. Ich sags ja, wenn man nicht alles selber macht.
Am naechsten Abend konnte das frische Gemuese dann aber verladen werden.
Flying J in Yuma / Arizona.
Wegen schlechten Wetters in der Nacht entschloss ich mich das hier eine weitere Uebernachtung faellig war.


Phoenix / Arizona.

Arizona northbound.
Auch hier wieder Kakteen ohne Ende.

Hier gibts richtig lange Steigungen und Gefaelle. slow down ist hier ratsam.
Von Flagstaff in Arizona ging es dann straight east ueber New Mexico, Texas, Oklahoma nach Missouri.
Irgendeine DOT-Scale ist ja immer offen und Winnipeg Motor Express ist der passende Kandidat fuer eine level 2 Inspection. Das ist zwar nur ein walkaround, der wird aber dank unseres schlechten Rankings immer wieder gerne gemacht.
St. Louis im Sued-Westen von Illinois.
Der Staat Illinois hat jetzt auf den meissten Interstates das alte speedlimit von 55mph auf 65mph erhoeht.
Um die Tollroads in Illinois zu umfahren hab ich den Weg ueber Indiana gewaehlt. Da ich kein Mautgeraet im Truck habe muesste ich die Kohle zuerst aus eigener Tasche vorlegen, ich bin doch nicht die Bank fuer die Company.
In Indiana hab ich dann auch meinen Kuehlschrank wieder mit Lebensmitteln aufgefuellt, von den grossen Supermaerkten gibts hier schliesslich genug und aus irgend einem Grund war mir gerade danach.
In Indianapolis bin ich dann richtung Michigan weitergefahren von wo aus ich dann die Grenze in Sarnia ueber die Blue Water Bridge nach Ontario in Canada ueberquert habe. Die Brueckenmaut ist seit diesem Jahr auch schon wieder teurer geworden. Noch im letzen Jahr hatte ich $ 8.75 bezahlt. Jetzt verlangen die schon $ 12.50. Ich will doch nicht gleich die ganze Buecke kaufen. Bilder gibts davon leider nicht, habe die Border in der Nacht passiert da ich bereits frueh am Morgen einen Liefertermin in Toronto hatte. Vom Start des trips in Winnipeg bis hier nach Toronto habe ich 8.492 km zurueckgelegt.
Jetzt stehe ich in Mississauga (Ontario) und warte auf meine naechste Ladung. Meiner schlauen Disponentin habe ich bereits den Wunsch geaeussert fuer Winnipeg laden zu wollen, wo meine Family auf mich wartet. Anschliessend moechte ich gerne wieder mal ein paar Trips durch Canada fahren, wofuer es auch einen Grund gibt. Dazu aber mehr in einem naechten Posting.

Montag, 7. Dezember 2009

let it snow, let it snow, let it snow ...

Ueberraschend kam der Wintereinbruch hier nicht. Es hatte ja bereits im Oktober geschneit und eigentlich waren alle auf den Winter vorbereitet, mal abgesehen von einigen Autofahrern, die es ja ueberall fertig bringen bei dem kleinsten Anzeichen von Strassenglaette ihr Fahrzeug zu schrotten.
Nach einer ganzen Woche off Duty zu Hause in Winnipeg ging es auch fuer mich wieder on the Road. Im 80km entfernten Portage la Prairie uebernahm ich eine Ladung fuer Michigan, welche ich nach 2 Tagen Fahrt anliefern konnte. Bereits zwischen Morris, Manitoba und Fargo, North Dakota schneite es so heftig das der Highway in Canada, sowie die Interstate 29 in den USA schneebedeckt waren. In Minnesota machte den Autofahrern dagegen Black Ice zu schaffen.
Beim Kunden in Michigan angekommen gabs gleich nach der Entladung eine Anschlussfracht, welche ich nach Quebec brachte. Die franzoesische Sprache, welche dort gesprochen wird, erinnerte mich sofort an meine Trips nach Frankreich, so das ich tatsaechlich noch ein paar Brocken Franzoesisch herraus bekam. Auch hier in Fermont, QC gabs eine Rueckladung, welche ich nach Grand Rapids, MI transportieren sollte. Die Wetterverhaeltnisse waren allerdings alles andere als gut. Ich hatte jedoch Glueck und kam ohne groessere Verzoegerungen wieder in Michigan an.
Als mein Trailer noch am Abend leer war, war hier keine Spur vom Schnee.
Das aenderte sich aber dann schlagartig, als ich am naechsten Morgen auf einem Truckstop in der Naehe meine Nachtruhe beendete.




Auf meinem Qualcomm-Satellite ging dann die Nachricht fuer eine neue Ladung ein. Die sollte diesmal aber nicht in Michigan, sondern in Wisconsin geladen werden. Fuer mich hiess das nun ca. 450km Leerfahrt bis zur Ladestelle hinter mich zu bringen.
Bei teilweise glatter Fahrbahn ist es ohne Gewicht auf den Drives natuerlich nicht so angenehm. Trotzdem ging es, wie man auf dem Bild erkennen kann, bei 55mph mit cruisecontroll (Tempomat) ganz gut. Ich hatte ja auch Zeit, der Ladetermin sollte ja erst am Montag um 18:00 Uhr sein.
In Indiana war dann der Schnee verschwunden und die Sonne kam raus. Auch in Illinois lief alles prima. Waehrend ich nun diese Zeilen schreibe, mache ich einen Reset (grosse Pause) in South Beloit, IL auf dem Flying J Truckstop und habe fast das Gefuehl, das hier der einzige Ort in Nord-Amerika ist, an dem noch kein Schnee liegt. Canada ist ja mittlerweile unter einer weissen Decke verschwunden, da bin ich gespannt wie es weiter geht. Meine Ladung geht naemlich nach Alberta und andere Kollegen berichteten bereits vom Schneechaos. Ich wette die uebertreiben mal wieder.
Hier noch ein wichtiger Tip fuer die Reise durch Winter-Wonder-Land-Canada: Sollte trotz guten Gewicht auf den Antriebsachsen euer Truck mal den winterlichen Wetterverhaeltnissen zum Opfer fallen, ich sorge immer dafuer das die Dieseltanks und mein Kuehlschrank gut gefuellt sind. Man sollte eben auch auf das Unvorstellbare vorbereitet sein. Ansonsten hoffe ich auf nen guten Rutsch und wenn das Wetter mitspielt, driving home for christmas .....

Donnerstag, 26. November 2009

friends of the north

Mein letzter Roundtrip von Winnipeg nach Ohio und durch Ontario zurück nach Hause war eigentlich nichts besonderes.

Die trips "around the big lakes" sind ja eigentlich völlig normal für die meisten Fahrer aus Winnipeg, weshalb ich auch lieber in den Süden fahre. Michigan ist aber dennoch eine Reise wert. Ein Kollege, welcher seit geraumer Zeit in Deutschland lebt, hat mir schon damals von seiner ehemaligen Heimat berichtet. Dave war in den USA auch ein "Over the Road Driver" und hat während seiner Zeit bei SWIFT alle 48 Staaten durchfahren.
Er hat diesen Beruf gegen die Liebe und die Fahrerei in Europa eingetauscht.
so long David, have a good vacation in your homestaate Michigan. maybe see you again buddy.

Samstag, 3. Oktober 2009

Nice Trip in 15 Days

Am 18. September habe ich einen bereits beladenen Trailer in Winnipeg übernommen, welcher nach Texas gehen sollte. Nachdem ich meine Dieseltanks auf dem naheliegenden Flying J Truckstop in Headingley gefüllt hatte, faxte ich von dort aus auch sofort meine Ladepapiere an den zuständigen Broker, welcher mir meine Grenzabfertigung in die USA erledigte. Dank Internet sehe ich sofort ob mein PAPS "good to go" ist, und brauche den Broker nicht mehr anrufen um nochmal nachzufragen ob die Ladung endlich beim Zoll im System steht.
Den Kunden in Texas kannte ich ja schon und der Termin liess mir alle Zeit der Welt. Da ich mich entschloss über Dallas zu fahren, führte mich mein Weg bei einem mir seit langem bekannten US-Car Spezialisten in Oklahoma vorbei. Bernd ist im Amiforum auch als Wingfox oder VIN Entschlüssler bekannt. Ein kurzes Telefonat mit Bernd, und ich war auch gleich zum Essen eingeladen. Den Truck parkte ich auf der Wiese am Berg seines riesengrossen Anwesens und setzte meine Fahrt erst am nächsten Morgen fort.
Der V8 Mike, welcher damals bei AYR Motors fuhr, war auch schon mal da. Leider ist der nicht mehr in Canada und lebt heute wieder in Bayern.





Als ich mich bei WME von Texas leer meldete, bekam ich eine neue Ladung in Oklahoma City, was mich wieder direkt bei Bernd und seiner Frau vorbeiführte, ihr selbstgebackener Kuchen ist einfach himmlisch.
Meine neue Ladung stand schon auf dem nächsten Trailer zur Abholung bereit, so das ich lediglich die Trailer tauschen musste, er hatte die Destination Ontario.
Für mich hiess das jetzt, ich hatte die freie Wahl des Grenzübergangs. Detroit wäre schon eine gute Lösung gewesen, allerdings nicht im Berufsverkehr. Ich hatte ja sowieso in Lansing, Michigan auf dem Flying J meine Pause geplant und crosste deshalb am nächsten Morgen in Sarnia nach Ontario.


Die Brücke nach Sarnia, ON
(Mautpflichtig)

Kurz vor Toronto,
also ich bekomme da echt Hunger.


Nachdem ich in Belleville im Osten von Ontario entladen hatte, kämpfte ich mich erneut durch Toronto um wieder südlich der Metropole eine neue Ladung aufzunehmen. Ich staunte nicht schlecht als der Dispatch mir die Abladeadresse via Sattelite übermittelte, die Fuhre ging nach Vancouver in British Columbia. Vor mir lagen jetzt 4.524 km, die in 4 Tagen gut zu schaffen waren. In Canada darf man schliesslich 13 Stunden am Tag fahren, wenn man denn will.


Auf dem Highway 17 gilt überwiegend ein Speedlimit von 90 km/h.



Heinz hat nach Bildern meines Trucks gefragt, hier sind sie Heinz.













Der Indiansummer hat Canada bereits fest im Griff. Hier ein Ausblick auf den Lake Superior am Highway 17.






In Saskatchewan sind 110 km/h erlaubt. Manche treten da gerne aufs Gas.
anyway: Nice Trailer Mr. Thiessen. thank you for like my blog.
(Mr. Thiessen arbeitet fuer ERB)








Der Husky in Swift Current, SK
Man erkennt diese Truckstops schon von weiten an der riesengrossen Canadaflagge.









Mountains in BC, das hatten wir ja schon mal. Dann mal wieder eine andere Perspektive.














In Vancouver gabs noch am gleichen Tag eine neue Ladung, die sollte nach Edmonton in Alberta.
So konnte ich auch mal die Route durch den Jasper Nationalpark wählen was mir klarmachte, das es auch im Herbst noch echt schön da oben ist.



Kurzer Halt vor der Provinzborder nach Alberta.






































In Edmonton lieferte ich bereits früh morgens um 4 Uhr und tauschte den leeren Trailer anschliessend gegen einen beladenen, der ebenfalls noch in Edmonton geliefert werden musste. Auch das war ruckzuck erledigt und ich konnte meinen nächsten Ladeauftrag annehmen.
Eine Ladung Gefahrgut für Indiana, USA. Ich brauchte damit aber nur noch schlappe 1.300 km nach Winnipeg fahren, wo erstmal Wochenende ist. Dadurch hatte ich noch die Zeit, in Edmonton ein paar alte Bekannte zu besuchen.
Viele werden sicherlich die Familie Grefer kennen. Sandra hatte uns ja vor unserer Auswanderung noch in Deutschland besucht, als sie in DE Urlaub machte.
Mittlerweile sind auch die Grefers in Canada Permanent Residents, ein neues Haus ist gekauft und Mike ist in seinen alten Beruf bei der Müllabfuhr zurückgekehrt. Auch er will nie wieder nach Deutschland zurück.

Hier nochmal die 5 Teile des ersten Videos von Kabel 1.
















Ich war jetzt 15 Tage unterwegs, habe in dieser Zeit 10.937 km (6.793 Meilen) zurückgelegt und würde am liebsten sofort wieder losfahren. Gute Meilen bringen hier auch gutes Geld, da fällt die kürzlich von unserer Firma ausgesprochene, rezessionsbedingte Kürzung der Meilenrate garnicht ins Gewicht. In vielen Firmen wird zwar noch immer gemeckert, aber manche sind eben auch selber Schuld. Aktuell wurde übrigens gerade bei Bison Transport in Winnipeg ein Mitarbeiter des Büros gefeuert, welcher mir meine Kündigung überreichte. Nimms nicht persönlich David, das ist rein geschäftlich. So waren doch damals auch deine Worte als du mich gefeuert hast, oder ?