Mittwoch, 29. April 2009

Road test passed

Pünktlich um 8 Uhr begann heute früh ein eigentlich ganz normaler Arbeitstag für mich. Naja, so normal war er dann ja auch wieder nicht, für heute war nämlich der Termin für meinen road test festgesetzt worden. Der Volvo war leider schon unterwegs, da ein anderes Team darin mehr Sitzplätze zur Verfügung hatte. Ich war aber nun der einzige, der heute zur Fahrprüfung angemeldet war und so musste dafür der verbeulte Freightshaker herhalten. Na was solls, wenigstens haben wir ihn bei Bison vorher nochmal durch die Waschanlage gezogen, damit er nicht nur verbeult aussah, sondern auch einen sauberen Eindruck beim Prüfer hinterliess. Nach der Wäsche checkte ich das Fahrzeug nochmal, in dem ich einen Pre-trip und eine Airbrake-Inspection durchführte.
Klappte ja soweit alles echt gut und von Nervosität war auch zu diesem Zeitpunkt noch keine Spur. Also nochmal rein in die Kaffeebude und die Becher aufgefüllt, dann gings auch schon los auf die Piste.

Ich fuhr direkt auf den Perimeter-Highway und setzte den Tempomat auf annähernd 100 km/h, während ich noch mal darüber nachdachte, das ich ja eigentlich schon vor 21 Jahren das gleiche Spiel in Deutschland mitgemacht hatte. Nur war der Truck damals ein 2 Achser MAN ohne Anhänger, welcher wesentlich kürzer und mit 60 km/h auf den deutschen Landstrassen auch wesentlich langsamer war als der jetzt hier gerade.

Wir drehten noch ein paar Runden durch die Industriegebiete, in denen auch die Prüfer so gerne testen und begaben uns passend um 11:45 Uhr zum test center um endlich die Prüfung hinter mich zu bringen. Mein In-Cab-Instructor, ohne den ich in Canada ohne die bestandene Fahrprüfung garnicht erst fahren darf, begab sich in die Location auf der anderen Strassenseite, wo er sich erstmal den Bauch vollschlug um mir nachher einen vorzustöhnen, das es mal wieder viel zu viel war. Immerhin kann ich ihn verstehen, es schmeckt ja auch gut.

Als der Prüfer mir nach vollendeter Pre-Trip und Air Brake-Inspection ein "passed" mitteilte, liess er mich ein sauberes "backing" machen. Ich schob den Trailer langsam in der Box aus aufgestellten Pylonen und bestand auch diesen Teil des Tests so das er nun meine Fahrerei unter die Lupe nahm. Wir sind ein wenig Stadtverkehr und durch die Industriegebiete in der Nähe des Stadtteils gefahren, während er mich immer wieder Bahnübergänge und 4way Stopp Kreuzungen passieren liess. Den ein oder anderen Fehler hab ich schon gemacht aber ein paar Punktabzüge waren auch zulässig so das am Ende der Prüfung ein "PASS" auf dem Test angekreuzt wurde.

Im Office der Fahrschule musste ich noch den class 1 unterschreiben und hab seitdem nun meine license für die grossen Trucks in Nord-Amerika.

Mein In-Cab-Instructor fuhr den Truck zurück zu Bison, während ich es mir auf dem Beifahrersitz bequem machte.

Nach unserer Ankunft hinter dem Bison Warehouse, wo wir unseren Trailer stehen liessen, hielt auf einmal ein Truck vor uns, der mir doch echt bekannt vorkam. Als Fan guter Country-Music ist mir der Name Paul Brandt natürlich ein Begriff und spätestens nach dem Song Alberta Bound in meinem Gedächnis abgespeichert. Paul hat ja auch den Titelsong des Films Convoy neu aufgenommen und ein passendes Video dazu gemacht, siehe da: Da tauchte auch einer der Trucks wieder auf.


Tja, die Welt ist eben doch ein Dorf und dieser Tag hatte eben auch was Gutes, was nicht nur das Wetter angeht, denn den ganzen Tag hatte es sich trocken gehalten und erst am Abend begann es aus Kübeln zu giessen was das Zeug hielt.



Zum Ausklang des Tages fuhr ich mit meiner Family zum Superstore zum shoppen und ich spendierte unserem "blackbeast" etwas Diesel. Leider schaltete die Zapfsäule bei $ 130,- automatisch ab aber ich hatte somit bereits 166 Liter im Tank. Nicht das der Diesel hier nur 77,9 cent (entspricht ca. 45 EUR-Cent) kostet, auf der Tankquittung wurden uns auch noch $ 12,24
für den Einkauf gutgeschrieben, was ca. 7,5 cent pro Liter entspricht. Mit einer Debitcard vom Superstore lässt sich das Guthaben pro getanktem Liter auf 15 cent erhöhen. Die werde ich mal als nächstes beantragen.

Morgen gehts um 8:00 Uhr zu Bison, wo ich dann mit meiner Orientation fortfahre. Es gibt noch viel Theorie zu lernen über das Trucking in Nord-Amerika.

Den Bisontrailer hat ein Fahrer von AYR abgelichtet. Faehrt man dort so dicht auf ?
Ich werde natürlich auch weiter berichten, geht ja jetzt schliesslich erst richtig los.

In diesem Sinne, ich wünsche allen Fahrern auf dieser Welt immer eine Schrott- und Ticketfreie Reise und haltet die Räder auf der Strasse.