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Montag, 14. Februar 2011

Power On - Hammer Down - Stay Safe !

Irgendwie faellt mir nicht wirklich ein passender Kommentar zu diesem Bild ein. Truck ohne APU, Generator aus dem Baumarkt ? Rechnet sich das ? Jedenfalls scheint es dieser Fahrer nicht sehr eilig zu haben.
Ich gehe mal davon aus das er sich schon etwas dabei gedacht haben muss, wenn er so eine tragbare Power-Unit einsetzt.
Ich hatte an diesem Tag sowieso keine Zeit um weiter darueber nachzudenken.


In Edmonton uebernahm ich eine HazMat Load (Gefahrgut), welche ich mit schwarz-weissen UN2794 Placards (Aetzend) an allen 4 Trailerwaenden kennzeichnete und machte mich auf den Weg in das sonnige Los Angeles nach California.
Eine Weile hinter Salt Lake City tauchten dann die Schilder der Versuchsstrecke auf, auf der es erlaubt ist 80 zu fahren. 80 Meilen ist schon schnell fuer einen Truck mit einer Windangriffsflaeche wie eine Wand.

Aber auch hier halte ich mich strikt an das Speed Limit. Strafen fuer Speeding koennen hier recht teuer werden. Smokey-Bear lauert hier hinter jeder Ecke und hat die Rennfahrer auch gleich am Wickel.
Mein CAT laeuft zwar bei 1.700 Umdrehungen in der Minute wie ein Reisebus aber ich selber waere nach 11 Stunden mit diesem Speed wohl gleich doppelt muede als mit 60mls.
Dazu kommt natuerlich das auch die Geschwindigkeit-begrenzten Trucks ein erhoehtes Sicherheitsrisiko fuer 80 fahrende darstellen. Die Teststrecke ist hier in Utah in drei Abschnitten aufgeteilt. Die DOT will herrausfinden in wie weit sich die Erhoehung der Geschwindigkeit positiv auf den Verkehr auswirkt und wird im Fall einer Verbesserung die gesamte Strecke zwischen den drei Abschnitten auf 80 freigeben. Dessen Erlaubnis dazu gab der Staat Utah bereits im Jahr 2009.
Nun sollte man annehmen, mit 80 sei ein Truck schnell. Weit gefehlt, andere Trucker lassen einen trotz 8o mph aussehen als ob man steht.
Dank moderner Technik europaeischer oder asiatischer Fahrzeuge, deutsche Autobahn-Richtgeschwindigkeitsliebhaber kennen das, verfuegen die natuerlich ueber mehr Recourcen als das man bei einer Geschwindikeit von 130 km/h schon am Limit waere.
Was bleibt ist der Faktor Mensch, der sich haeufig selbst ueberschaetzt und dann in der Ditch endet oder gar schlimmere Unfaelle verursacht.
Aber genug davon berichtet, schliesslich nehme ich den ganzen Tag am Strassenverkehr teil, weshalb auch das letzte Bild einen ganz anderen Hintergrund hat. Das naemlich ist fuer meine Freundin Gaby in Germany, die hier in Utah die roten Steine so sehr liebt. Ich wuerde dir ja gerne diese Felswand nach Stuttgart schicken aber Berge versetzt man doch sowieso ganz anders und du kommst besser mal wieder in die USA .



Sonntag, 9. Januar 2011

California Christmas Run

Ein frohes Neues und gesundes Jahr euch lieben Leserinnen und Lesern da draussen in der Welt. Inzwischen ist ja die Lesegemeinde dieses Blogs auch Weltweit groesser geworden und somit gehen meine Gruesse nicht nur nach Europa oder Nord Amerika, sondern auch nach Sued Amerika und sogar Asien.
Herzlichen Dank euch allen fuer das rege Interesse. Ich werde natuerlich auch dieses Jahr wieder von meinen Trips durch Nord Amerika berichten.

Die Frage eines jeden Dispatchers, wer sich denn nun ueber Weihnachten zum Arbeiten bereit erklaert, war fuer mich voellig problemlos zu beantworten. Die Frachtraten fuer Florida waren wohl derartig im Keller, das dieser Trip fuer uns gestorben war. Allerdings gab es da ja noch Kalifornien, und dort kenne ich mich inzwischen ganz gut aus.

Ich uebernahm sogleich einen vorgeladenen Trailer in Winnipeg mit zwei Drops (Entladestellen) fuer Sacramento und Merced im sonnigen California. Der Trip startete, wie soll es auch im Winter anders sein, bei Schnee und Eis in ganz Nord Amerika. Das wirklich gefaehrliche am Winter driving ist nicht das Wetter, sondern die Freaks mit ihren Four-wheelern (PKW Fahrer), welche teilweise fuer echte Probleme im Strassenverkehr sorgen. Sind die nicht da, dann klappt es auch mit dem Trucking. Die echten Trucker unter euch, nein nicht der Bison Clan ist hier gemeint, kennen das: Pedal to the Metal und den traktionsfreudigen Hevy Hauler auch ueber die glatten Pisten sicher und schnell ans Ziel gebracht. Speziell unsere Schweden Experten wissen was ich meine.
Nun gut, California ist ja bekannt fuer Sommerwetter und auch auf diesem Trip hatte ich damit Glueck.

Meine Ladung stand in der Region um Fresno auf einer der dortigen vielen Orangen Plantagen im Lagerhaus der Sonnenfrucht Vertriebsstelle.
Da nun Weihnachten war blieb der Andrang bei der Verladung aus. Ausser mir wurde aber noch ein zweiter kanadischer Truck mit der gleichen Destination verladen. Auch dieser Trucker dachte sich fuer ein paar bucks mehr: Keep the Money and run.
Die Orangen waren fuer einen grossen Discounter in Calgary/Alberta bestimmt, was glatte 2.500 km von Fresno entfernt lag, und sollten so zwischen 39°F und 42°F temperiert werden was etwa 3.8°C bis 5,5°C entspricht.
Die Temperaturanweisungen der Kunden haben mich ja schon manchmal nachdenklich gemacht. Hatte ich doch in Europa des oefteren Obst Ladungen transportiert, es gab aber immer einheitliche Temperaturvorschriften fuer die jeweilig verladene Ware. Dafuer gibt es ja auch wieder eine Regelung die genau besagt was wie sein soll um die Frische des Produktes zu gewaehrleisten.
Fuer Navels aus Spanien sollten es in Europa 3°C sein, waehrend dort die kalifornischen Navels bei 7,2°C gelagert werden sollten. Wir transportieren hier in Nord Amerika auch frisches Fleisch, welches laut Absender auf 28°F gekuehlt werden soll was -2,2°C entpricht. In Europa wuerden Kunden bei derartig tiefen Temperaturen wohl wenigstens den Preis druecken, wenn nicht gar wegen Frostansatz am Fleisch die Annahme verweigern.

Aber so ist es nun mal, andere Laender, andere Sitten. Ich hab dann meinen Reefer auf 41°F im Cycle Centry Mode (Auto Start/Stop) eingestellt und bin sicher, dem Endverbraucher ist das Wurst solange die Navels orange ausehen und nicht gruen.

Die Hammer Lane hat mir dann ein grosses Grinsen in mein Gesicht gesetzt. Nicht das die Jungs hier in Stockton/California wuessten wo der Hammer haengt, weit gefehlt. In der Sprache der Trucker hat dieser Ausdruck keine andere Bedeutung als die linke Fahrspur des Highways, auf der man Pedal to the Metal gibt oder auch einfach nur Hammer down. Also ein Hinweisschild auf die Ueberholspur ? Na wer weiss wie die Strasse zu ihrem Namen kam, wir mit unseren Big Trucks haben uns jedenfalls an das in California vorhandene Speedlimit von 55 mph zu halten. Nichts mit Hammer Down.
Der Donner Pass war dank des schoenen Wetters Schnee- und Eisfrei, auch wenn die Warnhinweisschilder was anderes aussagten. Das es aber auch wirklich anders kommen kann sieht man nicht zuletzt am Rand des Highways.

Der Donner Pass mit seinen 2.200 Hoehen Metern. 8 Meilen downhill bedeutet Slow Down Truckers !

Dieses Werbeschild des Nevada Goverments sollten sich so manche Fahrer eines Four-Wheelers besser gut auf ihre Festplatte brennen. Doch gerade in Laendern wie Deutschland, wo doch der Trucker als Erster ein Ticket bekommt, bleibt das wohl ein ewiger Wunsch.

Wo wir schon bei Werbetafeln sind, hier gleich noch eins vom etwas anderen Gewerbe. Die Maedels sind uebrigens echt freundlich, auch wenn man nur Smalltalk am CB Radio mit ihnen haelt.

Reno in Nevada ist nach Las Vegas noch immer eines der bekanntesten Spielerparadiese unseres Planeten.

Ab Wells, Nevada wurde es dann weiss und auch der Bundesstaat Utah sah nicht anders aus.
Winterwonderland, mal mit blauen Himmel ....

.... bis die naechste Wolkenfront neuen Schnee ankuendigt.

Gerade die Border nach Canada gecrossed, habe ich ein ganz besonderes Exemplar der Dinosaurier entdeckt. Naja, entdeckt hatte ich den ja schon beim ersten Mal als ich aus Montana nach Alberta fuhr, nur jetzt kam ich endlich einmal dazu diesen Tyranno Lokus Rex zusammen mit meinem Truck abzulichten. Ein menschlicher Drang nach einigen Litern Kaffee verweigerte mir die Weiterfahrt und so kam mir dieses Alberta Welcome Center in Milk River gerade Recht, zumal sich schon auf den Hinweisschildern der Vermerk auf einen Washroom fand. Zu allem Ueberfluss dann ein weiteres Schild hinter der verschlossenen Glasstuer des Gebaeudes: Closed for the Season ! Was nun ? Sollte man hier als Besucher gar dazu genoetigt werden dem Dino ans Bein zu pinkeln ? Das wuerde wenigstens beantworten warum dieser Uebriggebliebene einer ausgestorbenen Rasse auf den Highway schaut und nicht auf das Visitor Center. Einer Sage nach sollen Dinosaurier auch an Einsamkeit gestorben sein. Ich hab dann doch lieber den Washroom des naechsten Roadside Turnout bevorzugt und anschliessend meine Reise nach Calgary fortgesetzt.