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Samstag, 18. Juni 2011

Northern Minnesota and Wisconsin


Heute moechte ich gerne ein wenig ueber den Teil zwischen den Bundesstaaten Minnesota und Wisconsin berichten, deren Staedte Duluth und Superior durch eine Bruecke getrennt liegen. Insgesamt bieteten bekanntermassen beide Staaten paradisische Zustaende fuer Angler und Wassersportler an.
Durch den Lake Superior, welcher nach dem Baikalsee in Sibirien nicht nur das zweitgroesste Suesswasser-Reservoir der Erde ist, sondern auch der groesste See Nord Amerikas, ergeben sich fuer uns Trucker unbeschreiblich weite See-Umrundungen zwischen Canada und den USA welche als Big Lake Rounder bekannt sind.
Ich benutze die auf der I 535 gelegene Blatnik Bridge zwischen Duluth und Superior hauptsaechlich auf unseren Trips vom kanadischen Fort Frances in Ontario, welches direkt an der Grenze zu International Falls, MN/USA liegt. Von hier bis zur Bruecke an der Stateborder zu Wisconsin trennen den Motoristen nur 265 km.



Sicherlich ist Duluth auch fuer Urlauber ein Erlebnis in dem es einige Sehenswuerdigkeiten zu bestaunen gibt. Von der grossen Hebebruecke, welche in einer Minute 40 Meter angehoben werden kann, ueber zahlreiche Museen, ein besonderes mit Classic Cars fiel mir bei meinem letzen Stadtbummel direkt auf, bis hin zum im Hafen gelegenen Leuchtturm von 1910 gibt es in der Stadt viel zu bestaunen. Nun werden die meissten Trucker natuerlich nicht in die Downtown abbiegen und koennen deshalb, so wie ich, nur von den Dingen rechts und links der Hauptverkehrsroute berichten.
Die Firma Halvor Lines nennt gleich beide Staedte als Firmensitz. Ich hatte das Glueck, einen von ihnen gleich unterhalb der Bruecke zu erwischen. Das Firmenzeichen der Fleet mit den Lettern HL erinnert mich stark an eine Spedition aus Luebeck in Deutschland.
Wisconsin ist der Staat der Milchkuehe, entsprechend hoch ist hier die Kaeseproduktion. Den Holland Truck fing ich nur zufaellig ein, der kommt eigentlich aus Michigan und hat mit dem Kaese aus Holland rein garnichts gemeinsam.
Deutsche Urlauber scheinen auch in Wisconsin auf der I94 die reinsten Verkehrshindernisse zu sein. Kaum sieht man ein deutsches Kennzeichen muss man auf die Bremse steigen weil sich hinter dem alten deutschen Polizeifahrzeug schon ein Stau gebildet hat. Der Urlauber hingegen, faehrt ganz gemaechlich mit 50mph/80km/h seinen Turn waehrend so manch Semi Truck mit 70mph/112km/h an ihm vorbei rauscht. Hier ist der Autofahrer ja auch tolerant und freut sich ueber den deutschen Gast. Ich wette das er das auf der A7 in seiner Heimat Soltau-Fallingbostel genauso macht und dank des Ueberholverbots fuer LKW schon viele Fans unter den ihm nachfolgenden Truckern fand.

Freitag, 6. Mai 2011

Alberta Bound - Long Gone Saskatchewan

Wieder einmal war ich northbound unterwegs um die Border in Coutts nach Alberta zu crossen. Es war mal wieder einer der California Trips, welche planmaessig abliefen und nicht, wie das auch oft vorkommt, voellig planlos daneben gehen
weil der Dispatch das tut was er am besten kann, naemlich nichts.

Die Madonna in Butte, Montana, hat mich von ihrem Berg herab schonmal mit boesen Blicken vor irgendwas gewarnt. Das macht die immer so wenn sich irgendwas anbahnt, und sei es nur eine Wetterveraenderung. Mit jedem Sonnenstrahl veraendert sich ihre Ausdrucksweise was sie, wie ich finde, so faszinierend macht.

Aber sie behielt auch dieses Mal Recht denn in den Bergen von Montana fing es ploetzlich an zu schneien, als wenn ich nicht schon genug davon haette, schliesslich ist bereits Mai und der Fruehling macht wohl gerade Fruehstueck.




Wie auch immer, ich lasse mich doch nicht von etwas Schnee beeindrucken, solange der Highway nicht gesperrt wird ist das "not a big deal".










Ich hatte mein Fruehstueck bereits in Butte auf dem Flying J und fuer das schnelle Haeppchen zwischendurch gibt es hier echtes Rindfleisch in getrockneter Form. Das Original kommt seit 1885 aus Wisconsin und ich muss sagen: "I love it !"
Nationalgetraenke der USA zeigen ihren Stolz nicht nur auf den Dosen am Strassenrand sondern auch bei einigen Farmern als Silo verkleidet.
Andere Getraenke wiederum verscheuchen damit ihre Pferde.
Als ich in Alberta beim Kunden eintraf ging alles ganz schnell, man hat mir einen leeren Trailer gegeben und ich konnte zum Laden fahren. Nicht so schnell ging es dagegen bei den eiligen Containerkutschern. Aber wie heisst es doch so schoen im Fach Chinesisch ? Kannst du nicht Lesen oder Schreiben, musst du Container Kutscher bleiben.
Ich hab dann mal eben angedockt und wurde promt mit einer neuen Ladung befrachtet. Destination Saskatchewan mit vier Entladestellen.
Hat da etwa jemand mein Blog ueber den LTL Freight Run verfolgt ? Nun wenn der Amperebear sagt er uebernimmt die Ladung, dann erledigt er diese auch fachgerecht. Und wie immer war ich schon vor den eigentlichen Fahrplan beladen und konnte noch einen weiteren Trailer in Calgary zustellen. Das macht deshalb Sinn, da bei uns die City Work im Stundenlohn bezahlt wird und mit dem Entladevorgang hab ich sowieso nichts zu schaffen.
Am Abend habe ich den zuvor geladenen Trailer fuer Saskatchewan wieder aufgenommen und ab ging es ueber die Pisten der Alberta Highways.
Somit bin ich dann durch die Nacht gefahren und konnte am Morgen des naechsten Tages gleich mit dem Entladen beginnen, oder besser gesagt, ich liess abladen. Und das geht hier ohne Wartezeiten, da sind die Leute wirklich fix.
Aber nach einer durchgemachten Nacht und vier Zustellungen faellt auch der beste Bear kaputt ins Bett.
So hab ich mich dann erstmal beim letzen Kunden ausgeschlafen waehrend schon die Message meiner Anschlussladung im Sattelite eintraf.
Also nochmal eine eilige Aktion, ein wenig ueber die Highways der Provinz Saskatchewan gebraust, ein paar regionale Ladungen geliefert und am Freitag frueh in Winnipeg das Wochenende eingelaeutet.
Mein Dispatch begruesste mich im Office mit den Worten: "How come you're made it so fast ?"
Ich wollte gerade antworten er solle mal seine canadischen Fahrer fragen warum die das nicht koennen, da wuenschte er mir: "have a nice weekend" und setzte mich auf die Liste der am Montag rausfahrenden Trucker. Dann wird auch Kollege Dirk dabei sein, denn der landet hier am Samstag als Tourist und Mitfahrtrucker.

Sonntag, 13. Juni 2010

Trip to Ohio and back

Als ich meine letzte Ladung aus Detroit, Michigan in Saskatoon, Saskatchewan, anlieferte ahnte ich noch nichts von meinem naechsten Trip. Alles sah ganz danach aus das ich nach Winnipeg beordert wurde. Nach einem Kaffee auf dem benachbarten Flying J kam dann die Nachricht, in dem mein Dispatch mir eine sofortige Anschlussladung mitteilte. In Saskatoon ? Nein weit gefehlt.
Ich also mit meinem leeren Dryvan Trailer nach Winnipeg und dort einen leeren Reefer
(Kuehltrailer) aufgenommen. Damit ging es nach Neepawa um eine Ladung frisches Fleisch abzuholen. Fleisch laden dauert bei denen immer etwas, darum stellte ich meinen Trailer an die Rampe und fuhr mit dem roten International in die Stadt. Ich wollte ja eigentlich in Winnipeg meinen Fuehrerschein verlaengern aber bei diesen Touren hier klappt das wohl nicht. So ging ich in Neepawa zum oertlichen Autopac office und liess das gleich da erledigen. $60,- und der Lappen war gedruckt.
Puenktlich nach der Mittagspause war dann auch mein Trailer fertig und ich setzte meine Fahrt fort ueber die Grenze in Pembina wo ich dann zur US.amerikanischen FDA Fleisch kontrolle raus fuhr. Noch ein anschliessender Gratis-Kaffee im dortigen Truckstop und weiter ueber Fargo (tanken und Kaffee) zum Tagesziel nach Black River Falls in Wisconsin.
Ich hab am naechsten Morgen dann mal etwas laenger geschlafen und dafuer den morgendlichen Berufsverkehr in Wisconsin Dells mitgenommen. Es war ordendlich was los auf den Highways. Die Ferien hatten soeben begonnen und ausserdem war ja Freitag und alle fuhren ins Wochenende. In Illinois also erstmal raus auf den Flying J in South Beloit und Kaffee nachgetankt. Da man dort ja immer Bekannte trifft, hab ich mich da auch noch festgequatscht. Eine bekannte Canadierin von unserer Nachbarfirma Paramount, (blauer Volvo) war gerade wieder unterwegs zurueck nach Winnipeg und fand es schade das ich sie nicht ein Stueck begleiten konnte. Auch hier in Nord Amerika kommunizieren die Kollegen noch immer ueber CB Radio miteinander und es haette sicherlich gefunkt aber ich musste leider in die andere Richtung. Die Kollegin hatte sich total ueber mein Schild in der Scheibe gefreut und es auch gleich erkannt, da ihr Freund ein gebuertiger Tunesier ist.

Ach erwaehnte ich eigentlich schon das ich dieses Land liebe ? Es gibt doch nichts schoeneres als eine Corvette C4 mit entsprechendem Inhalt. Gesehen hab ich die zwei heissen Fahrgestelle bei Chicago.
Das waere jetzt wieder was fuer meinen Kumpel Martin aus Osnabrueck gewesen, aber der kommt ja unter seiner Corvette nicht weg.




In Chicago setzte sich der Stau dann auch fort und Baustellen sind ja sowieso ein weltweites Verkehrshindernis mit der Ausnahme, in den USA kann ich mit meinem Truck in der Baustelle auch auf die linke Spur. Man beachte das Plate des roten Ford, ganz wie fuer die Fahrerin gemacht.


In Chicago Downtown, (ja ich hab Zeit genug fuer eine Stadtrundfahrt), fuhr ich dann aber rechts ab auf die I94 richtung Indiana.
Dort gings dann auf den Indiana Toll Way, welcher nun auch ganz bequem, aehnlich wie bei den Mautgeraeten fuer Frankreich oder Italien, mit dem E-Z Pass Transponder bezahlt wird.
So ein Ding hab ich ja jetzt auch.
Nach meiner Anlieferung in Salem, Ohio, hatte ich sofort eine Anschlussfracht im 412 Meilen entfernten Terre Haut in Indiana und mir wurde an der Staatsgrenze (wie man auf dem Bild sieht) vom Gouverneur fuer den Besuch seines Staates Ohio gedankt.



Ueber Columbus und Indianapolis erreichte ich schliesslich am Samstag Abend mein Ziel an der Ladestelle.
Irgendwas war allerdings faul an diesem Samstag Abend. Na klar, es war Wochenende und niemand arbeitete in dieser Firma. Also nichts mit live load sondern den Trailer switchen, ein beladener DryVan stand bereits seit Freitag auf dem Firmengelaende, und ab ins 1.700km entfernte Winnipeg. Waehrend ich dieses hier schreibe, lege ich noch einen 36 Stunden Reset ein um mein Logbuch sauber zu halten. Denn wer weiss, in Winnipeg koennte schon die naechste Ladung auf mich warten.
Ich hab uebrigens mal mein Gaestebuch ueberarbeitet und wuerde mich auch weiterhin ueber Gruesse von euch freuen. In diesem Sinne mal wieder ein herzliches Danke Schoen an die Leser dieses Blog.