Freitag, 28. Januar 2011

Sunshine State Florida

Da hat mir doch mal so ein Moechtegerntrucker ein Bild aus Florida geschickt auf dem ein Truck vor einer Rakete parkt. Dieser Geschichtenerzaehler musste damals erst seine Frau fragen ob das Foto wirklich in Florida gemacht wurde und sie bestaetigte das natuerlich. Also wenn man noch niemals dort war klingt das ja ganz plausibel. Der hat aber diesen Trip gemacht, denn es war ja sein Truck auf dem Bild. Vielleicht ist das nur ein Fruehstadium von Alzheimer ? who know`s ?

Schau mir in die Augen Baby ! Hier steht geschrieben in welchem Bundesstaat sich dieses Welcome Center befindet auf dem die Rakete steht. Es ist eine 68,3m hohe Saturn 1B, welche als Vorreiter der Saturn 5 Rakete unbemannte Apollo Module in das Weltall transportierte und so einige Male in den unendlichen Weiten unterwegs war. Wer hier die Interstate 65 southbound faehrt, der wird die seit 1979 auf der Rest Area abgeparkte Rakete, ungefaehr 1 Meile suedlich der Tennessee/Alabama Stateline, nicht uebersehen koennen.
Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter in den Sueden. In Montgomery habe ich die I65 verlassen um eine kuerzere Strecke ueber die Landstrassen fortzusetzen jedoch nicht ohne vorher in den Truckstop America einzukehren, welcher direkt an der Abfahrt auf die Landstrasse in Montgomery liegt. Es war sowieso Zeit fuer eine Pause und ein ordendliches Dinner. Dazu orderte ich ein Steak mit Salat und Waffeln mit Blaubeersahne zum Nachtisch.
Je weiter ich nach Sueden fuhr, je besser und vor allem waermer wurde das Wetter.

Ueberall in den USA gibt es diese Wassertuerme, welche dazu dienen, die Bevoelkerung einer Kommune bei einem etwahigen Ausfall der Pumpen in der Wasserversorgung mindestens einen Tag lang mit Wassser weitervorsorgen zu koennen. Das funktioniert ganz einfach mit dem Eigendruck welcher durch die Hoehe des Wassertanks zustande kommt.
I have Georgia in my mind. Abstecher zum ersten Live Unload nach Thomasville in das suedliche Georgia.
Dieser US-Bundesstaat ist einer der typischen Suedstaaten in dem man auch heute noch zahlreich Suedstaaten Flaggen sehen kann.
Georgia' s moderne Wirtschaft ist so verschieden wie seine Bevölkerung. Die schnelle Industrialisierung seit 1940 hat Georgia geholfen national zu folgen. Viel von Georgia' s Wirtschaft basiert auf Agrarartikeln. Dies heißt aber nicht, dass die meisten Einwohner auf Farmen arbeiten, viele von ihnen haben Jobs, die von den Farm- und Waldprodukten abhängig sind.
Automobil- und Flugzeugfabriken machen ein Hauptgeschaeft des Buisinisses aus. Viehbestand- und Geflügelbetriebe produzieren Millionen Dollar Einkommen jedes Jahr. Fabriken produzieren Textilien und elektronische Transportausrüstung. Georgia' s Waren werden ueber Straße, Schiene und durch den Hafen in der Savanne transportiert. Auch Atlanta's internationaler Flughafen Hartsfield ist einer von den groessten in der Welt.
Schnellabfertigung beim Entladen. Dazu gibt es reichlich Sonnenschein gratis.
Georgia hat natuerlich auch einen favorite Trucker und die ist eine Frau. Leider hat es auf diesem Trip nicht mit Kaffee trinken geklappt, naechstes Mal sollte das was werden.

Wer mein Blog schon oft durchforstet hat, der weiss sicherlich wer dieser Trucker ist. Terry schreibt ein eigenes Blog was auf den Namen Road Rage hoert und ist auch in meiner Blogliste zu finden.
Das typisch amerikanische Strassenbild des Bundesstaates Georgia bedarf eigentlich keinerlei Kommentare.






Fuer den Buchstaben A hat es leider nicht mehr gereicht, mein Finger war nicht schnell genug auf dem Ausloeser aber man kann wohl erkennen in welchen Staat ich hier einreise. Endlich habe ich mal einen Trip in den Sunshine State Florida bekommen, auch wenn ich nur im Norden dieses Staates unterwegs war.





Palmen und Sonnenschein ueberall in Florida. Da fehlt doch nur noch der Aligator auf der Strasse aber die Krokodil Allee ist im Sueden Florida`s zu finden.






Auch hier wird der Motorist dazu aufgefordert im Fall von Pannenfahrzeugen die Spur zu wechseln.












Wildwuchs im Mangrovenwald gleich an der Haupverkehrsstrasse.












Noch so ein Watertower der aussieht wie ein Ufo auf Stelzen.

Ich hab in Tallahassee meinen zweiten Kunden zum Abladen aufgesucht und mich dann auf den Flying J begeben.
Auch hier wieder Denny`s Food, nee danke. Nach dem Steak auf dem TA bin ich hier auch mit Pizza und Borritos vom Fueldesk bedient.

Eine Anschlussladung liess nicht lange auf sich warten und somit fuellen sich die roten Felder auf meiner Karte der besuchten US-Staaten.





Donnerstag, 27. Januar 2011

Tennesee Road Signs

Hier mal ein schneller Post fuer zwischendurch. Kuehe auf der Plakatwand ? So etwas gibt es in Nashville, Tennesee zu sehen. Weit ab von der ernsten Realitaet der Country Music, welche diese Stadt beruehmt machte, auch mal was witziges.
Jack Daniels Whiskey sollte wohl eigentlich jeder kennen. Auch der ist eine Big History in Amerika und aus den Gedaechnissen der Leute nicht mehr wegzudenken.
Den Hinweis auf die Abfahrt zu Lynchburg`s Whiskeybrennerei gibt es natuerlich gleich doppelt.
Als Truckdriver eines kommerziellen Fahrzeuges ist das Mitfuehren von alkoholischen Getraenken in den USA sowieso verboten. Also vergesst eure Plaene Bestellungen bei mir aufzugeben.
Das Anschauen der Distillery ist aber sicherlich interessant.
Na dann Prost.

Donnerstag, 20. Januar 2011

Winter Wonder Land

Genauso extrem wie das Wetter hier in Canada sein kann, so schoen ist es auch. Natuerlich hat dazu jeder eine verschiedene Meinung. Der Eine findet es grausam bei Temperaturen um -30 Grad ueberhaupt vor die Tuer zu gehen, dem anderen macht es Spass im Extrem-Winter unterwegs sein zu duerfen. Zu den letztgenannten Personen zaehle ich mich selbst und so kommt es auch, das kanadische Truckdriver die Trips nach Nord Manitoba wegen den extremen Wetterverhaeltnissen wie Glatteis ablehnen, welche ich dann gerne mit der Begruendung uebernehme, das sei doch Spass pur.
So weit so gut, Trailer Trucking im Manitoba-Winter bedeutet dann doch warm anziehen weil man ja oefter aussteigen muss. Dann gibt es aber immernoch die Rush Hour in Winnipeg wo es sowieso etwas laenger dauert das nutze ich auch gerne als Aufwaermphase bis zum naechsten Switch (Trailertausch).
Meine Lieblingsflaggen am Inkster Boulevard in der Stadt wehen im kalten Wind bei blauem Himmel ....

.... waehrend es weiter noerdlich in Manitoba, den Himmel grau gefaerbt, immer wieder schneit.


Die Kundschaft in dieser Region besteht hauptsaechlich aus Peat Moss Plants. Dieser Torf oder ich denke man kann auch Blumenerde dazu sagen, die Kenner der Branche sagen auch Dirt (Dreck), wird hauptsaechlich in die USA transportiert.
Die Sicherheit darf natuerlich trotz Spass am Winter nicht auf der Strecke bleiben und so ist bei Eis und Schnee eben doch slowdown angesagt, vorallem wenn der Trailer leer und kein Gewicht auf den Achsen ist. Schliesslich will ich ja am Ziel ankommen und nicht etwa in der Ditch enden. Richtig gefaehrlich wird es aber eigentlich erst dann, wenn in den groesseren Gaengen beim Gas geben noch immer die Raeder durchdrehen.
Pures Eis unter dem Schnee und Kilometerweit geradeaus.
Hier oben in der Provinz ist es echt einsam. So hab ich den Highway meisstens fuer mich allein und ich konnte auch mal ganz ausfuehrlich das Bremsverhalten meines Ami Trucks bei glatter Fahrbahn testen. Am erstaunlichsten war eigentlich, das sich gerade die Bremse, welche in allen Fahrschulen und Safety Managements als am gefaehrlichsten gilt, am effektifsten erwies und das ist meine Jake Brake !
Waehrend das nord amerikansche ABS System meines Internationals gaenzlich ungeeignet fuer diese Wetterverhaeltnisse ist und den Truck unbeladen bei durchtreten des Bremspedals uber das Eis gleiten laesst wie ein Boot ueber das Wasser, haelt die Jake Brake (Motorbremse) den Truck mit viel mehr Traktion gerade in der Spur. Natuerlich muss man immer darauf achten das hier die Traktion nicht verloren geht. Deshalb schalte ich die JB immer manuell und nicht mit dem Gaspedal. Was auch immer die Gelehrten hier von sich geben, es ist wie ueberall auf der Welt: Sesselpuper bleiben eben Sesselpuper.
Zwischenzeitlich erhielt ich dann eine Order ueber den Highway 16 nach Neepawa zu trucken. Dort wartete ein mit Frischfleisch beladener Reefer Trailer auf die Abholung und Weiterfahrt nach Saskatchewan.
Viele Meilen sind mit solch einem Trip sicherlich nicht zu machen. Dazu kommt, das ich bereits am Sonntag in Neepawa den Trailer abholte um ihn Termingerecht am Montag frueh um 6 Uhr zustellen zu koennen. Die Nacht ist schliesslich zum schlafen da.
In Yorkton halte ich meisstens am Superstore um meine woechentlichen Einkaeufe zu erledigen. Dank des grossen Parkplatzes kann man hier immer gut stehenbleiben und bekommt alles zu kaufen was man gebrauchen kann. Bislang habe ich in den kanadischen Supermaerkten generell nichts vermisst und doch muss ich zugeben das allein wegen dem Preisunterschied der Einkauf in den USA mehr Fun bedeutet.
Auch die Kollegen mit ihren Super-B`s nutzen den grossen Parkplatz.
Direkt nebenan gibts dann ja auch noch diverse Lokalitaeten um auch das abendliche Dinner zu geniessen. Ich hatte mich dieses Mal fuer Boston Pizza entschieden und sowas auflaufmaessiges mit Tortellini bestellt wonach ich mich richtig vollgefuttert zur Ruhe begab.
Gaehnende Leere dagegen am naechsten Tag auf dem Highway 16. Die Zeit scheint hier stehengeblieben zu sein. Es ist Montag Leute aufwachen - nichts zu machen, kaum jemand da. Aber eigentlich war das ja auch ein Grund Deutschland den Ruecken zu kehren. Ich fuehlte mich dort der vielen Menschen wegen einfach nicht mehr wohl.

Damit sich die Autofahrer auf dem Trans Canada Highway wohlfuehlen raeumt ein Snowplow noch die Ueberreste des letzten Schneefalls auf. Die ziehen ja manchmal weisse Wolken hinter sich her, das kann gefaehrlich werden. In Montana ist es mir schonmal passiert das ich ploetzlich eine weisse Wand aus Schnee vor mir hatte in der wirklich nichts anderes mehr zu sehen war. Da konnte ich tatsaechlich erst ueberholen als der Fahrer des Snowplows kurz stoppte um mich und ein paar Andere vorbeizulassen.
Kurz vor der Rueckkehr nach Winnipeg noch schnell einen Blick auf die Scale in Headingley.
Closed.
Dieser Wiegestation wird nachgesagt sie sei eine der beruechtigsten im ganzen Land. Einige von der DOT (sprich: Die Oh Tie) nehmen ihren Job scheinbar sehr Ernst, gegenueber den albernenen BAG Kontrollen in Deutschland ist das aber immernoch harmlos.
Der Flying J in Headingley. Den koennte man auch Vorstadt-Truckstop nennen, da er sich direkt vor Winnipeg befindet.
Eigentlich war ich hier immer sehr gerne Gast, auch privat hab ich mich gerne ueber das gute Buffet hergemacht. Alles Schnee von gestern. Seit Pilot die Truckstopkette des Flying J uebernommen hat geht es hier stetig Berg ab. Ich vermisse das gute Buffet oder ein ordentliches Steak, gab es ja damals alles. Heute muss man $15.- fuer einen Hamburger mit Fries ausgeben.
Wenn hier mal was los ist, dann hat es bestimmt geschneit. Dann naemlich rueckt die Raeumkollone an und sei es nur um mit dem Break Dance Versuch eines kettenangetriebenen Minischneeschiebers fuer Aufmerksamkeit zu sorgen.
Schneebeseitigung an den Fuelpumps, das kann er. Alles andere seines Treibens wirkt eher Volksbelustigend.
Bei den derzeitigem Permafrost streiken die Fuelpumps und verzoegern jeglichen Tankvorgang das sich hauptsaechlich in den Abendzeiten der Verkehr teilweise von den Fuel Pumps bis an den Highway staut.
Die besten Bilder kommen wie immer zum Schluss oder auch facts about the worst: Bison hat es nicht mehr bis auf den Truckstop geschafft, sein Day Cab gab noch vor der Einfahrt den Geist auf. Nun kann ja jeder mal unterwegs einen break down haben aber gerade Bison geht da mit guten Beispiel voran und macht das dank dessen ausgezeichneten Shop kurz vor zu Hause waehrend die Kollegen von Winnipeg Motor Express dank zuverlaessiger CAT Power laessig vorbei fahren.

Mittwoch, 12. Januar 2011

Rocky Mountain Canada

Speziell in der Winterzeit sind die kanadischen Rockys immer wieder voll mit spannenden Erlebnissen und Abenteuern.

Nachdem ich nun in Calgary einen 36 Stunden langen Reset in mein Logbuch schrieb, war ich mit den vollen, mir zur Verfuegung stehenden 70 Stunden Arbeitszeit bis zum naechsten Reset wieder voll Einsatzbereit. Wieso um alles in der Welt sollte ich also in Winnipeg in das neue Jahr reinfeiern, wenn mein Dispatch mit den Worten: "Let`s go West!" einen guten Trip fuer mich auf dem Plan hatte.
Ueber die winterlichen Pass Strassen der Rocky Mountains liess ich meinen roten International Truck ins regnerische Vancouver rollen. Direkt nach meiner Ankuft beim Kunden hatte ich den Eindruck, das der ganze Pacific mit seinem Nass auf einmal ueber die Hauptstadt der Provinz British Columbia niederging. Man sagt das es in dieser Region Canadas am meissten regnet, dafuer ist das Klima dann eher Mild und wenn man Schnee haben will, koenne man ja in die angrenzenden Berge fahren.
Hier war nun mein Problem. Ich war zwar nicht gerade scharf auf Schnee aber um wieder richtung Osten zu gelangen gab es nur zwei Wege. Zum Ersten kann man natuerlich den Weg ueber die USA waehlen, welche aber auch keine Garantie fuer einen Schneefreien Trip ist und ausserdem waere das unsinnig, gerade wenn man den Trailer fuer Canada befrachtet hat. Zum Zweiten bleibt eben nur der Weg ueber den Trans Canada Highway, welcher durch die dicksten aller Berge, die kanadischen Rockys fuehrt und dessen Pass Strassen es in sich haben. Wahlweise ist hier der Coquihalla Higway 5 sehr gut ausgebaut, alternativ ist der Highway 1 vor allem fuer Touristen sehr Empfehlenswert.
Ich berichtete ja schon einmal, wie das hier im Sommer aussieht, und das ist, jedenfalls fuer mich, ein "Easy going".
Im Winter kann man schon echt Spass haben. Von Schneebedeckten Pisten mit Steigungen und Gefaellen bis 8% ist alles dabei. Wenn es ganz dick kommt, kommt man nicht um herum, seine Schneeketten anzulegen, fuer die in British Columbia eine Mitfuehrflicht zwischen Oktober und April besteht. Nun muss man aber sagen, das der Winterdienst hier einen ausgezeichneten Job macht.
Canada verfuegt ueber reichlich Salz Recourcen und setzt diese auch ein um einen reibungslosen Ablauf im Strassenverkehr gewaehrleisten zu koennen. Dennoch waehre die Wirtschaft ohne den Einsatz der Eisenbahn wahrlich eine Lachnummer. Um die schweren Zuege ueber die Rockys wuchten zu koennen, ziehen hier teilweise 4 bis 6 Loks den Zug ueber die Strecke um die Grosskunden mit Massenware zu beliefern.
Ich war nun auf dem Weg nach Edmonton in Alberta. Nach einsetzendem Schneefall auf dem Coquihalla Higway 5, dessen Pass auf 1.244 Hoehenmetern liegt, erreichte ich relativ sicher die Stadt Kamloops.

Hier wechselte ich auf den Southern Yellowhead Highway, ueber den ich northbound immer mehr Schnee bekam.
Immer wieder traf ich auf Snow Plow`s und vor allem Kollegen, die man in ganz Nord Amerika immer wieder trifft.

Dank der geringen Population und mit dem Hinweis, das wir hier in Canada viel weniger Trucks haben als in Deutschland, kommt es eben auch oefter vor das man die gleichen Trucker wieder trifft.

An den kleinen Tankstellen gibt es immer frischen Kaffee. Doch vor allem die Fahrer der Four Wheeler sind auf diese Tankstellen angewiesen da deren Tanks ja nur eine begrenzte Fahrtstrecke zulaesst. Auf Schildern wird der Autofahrer vor den langen Entfernungen gewarnt und daran erinnert nochmal nachzutanken um nicht unterwegs ohne Treibstoff liegen zu bleiben.

Ein weiteres Schild, welches man sehr haeufig in BC sieht, sind die Warnungen vor den Elchen. Besonders Nachts trampelt der Moose gerne ueber den Highway und ist dabei schlecht zu sehen. Ebenso kann man damit rechnen das er nicht allein unterwegs ist, auch wenn er ein Einzelgaenger ist. Das ist keine Garantie dafuer das nicht seine ganze Family aus dem Wald auf den Highway laeuft.

Als ich die Province Border nach Alberta in den Jasper National Park crosste, wurde das Wetter etwas besser und die Landschaft sah teilweise aus wie gemalt.

Am Freitag Abend vor Edmonton auf der Fahrbahn Black Ice, in der Mitte des Highways reihenweise Four Wheeler, die auf der Suche nach Traktion ihr Fahrzeug in den Tiefschnee eintauchen liessen und wieder einsetzender starker Schneefall von oben, der dem ganzen noch eine dicke weisse Krone aufsetzte.

Trotz allen widrigen Wetterverhaeltnissen erreichte ich den Kunden und stellte meinen Trailer, nach Anweisungen der beiden Girls im Office, welche noch aufraeumten bevor auch sie ins Wochenende aufbrachen, in den Tiefschnee vor die letzte freie Rampe des Warehouses.
Am Sonntag Abend sollte mein Trailer entladen sein und bis dahin hatte ich Zeit um mal wieder ein paar alte Bekannte in Edmonton zu besuchen.

Dank geparkter Autos in der Residential Area kommt dort natuerlich kein Snowplow zum aufraeumen aber dank Ford Power mit 4x4 und neuer Reifen ist auch der dickste Schnee ein wahres Vergnuegen. Vergleichbar mit dem was schon meine Oma immer gesagt hat: "Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung", kann ich auch dem Winter nichts schlechtes nachsagen.

Sonntag, 9. Januar 2011

Winter Video

Hier ein Video zu meinem letzten Eintrag aufgezeichnet mit einer meiner neuen Ueberwachungs Web Cams.


California Christmas Run

Ein frohes Neues und gesundes Jahr euch lieben Leserinnen und Lesern da draussen in der Welt. Inzwischen ist ja die Lesegemeinde dieses Blogs auch Weltweit groesser geworden und somit gehen meine Gruesse nicht nur nach Europa oder Nord Amerika, sondern auch nach Sued Amerika und sogar Asien.
Herzlichen Dank euch allen fuer das rege Interesse. Ich werde natuerlich auch dieses Jahr wieder von meinen Trips durch Nord Amerika berichten.

Die Frage eines jeden Dispatchers, wer sich denn nun ueber Weihnachten zum Arbeiten bereit erklaert, war fuer mich voellig problemlos zu beantworten. Die Frachtraten fuer Florida waren wohl derartig im Keller, das dieser Trip fuer uns gestorben war. Allerdings gab es da ja noch Kalifornien, und dort kenne ich mich inzwischen ganz gut aus.

Ich uebernahm sogleich einen vorgeladenen Trailer in Winnipeg mit zwei Drops (Entladestellen) fuer Sacramento und Merced im sonnigen California. Der Trip startete, wie soll es auch im Winter anders sein, bei Schnee und Eis in ganz Nord Amerika. Das wirklich gefaehrliche am Winter driving ist nicht das Wetter, sondern die Freaks mit ihren Four-wheelern (PKW Fahrer), welche teilweise fuer echte Probleme im Strassenverkehr sorgen. Sind die nicht da, dann klappt es auch mit dem Trucking. Die echten Trucker unter euch, nein nicht der Bison Clan ist hier gemeint, kennen das: Pedal to the Metal und den traktionsfreudigen Hevy Hauler auch ueber die glatten Pisten sicher und schnell ans Ziel gebracht. Speziell unsere Schweden Experten wissen was ich meine.
Nun gut, California ist ja bekannt fuer Sommerwetter und auch auf diesem Trip hatte ich damit Glueck.

Meine Ladung stand in der Region um Fresno auf einer der dortigen vielen Orangen Plantagen im Lagerhaus der Sonnenfrucht Vertriebsstelle.
Da nun Weihnachten war blieb der Andrang bei der Verladung aus. Ausser mir wurde aber noch ein zweiter kanadischer Truck mit der gleichen Destination verladen. Auch dieser Trucker dachte sich fuer ein paar bucks mehr: Keep the Money and run.
Die Orangen waren fuer einen grossen Discounter in Calgary/Alberta bestimmt, was glatte 2.500 km von Fresno entfernt lag, und sollten so zwischen 39°F und 42°F temperiert werden was etwa 3.8°C bis 5,5°C entspricht.
Die Temperaturanweisungen der Kunden haben mich ja schon manchmal nachdenklich gemacht. Hatte ich doch in Europa des oefteren Obst Ladungen transportiert, es gab aber immer einheitliche Temperaturvorschriften fuer die jeweilig verladene Ware. Dafuer gibt es ja auch wieder eine Regelung die genau besagt was wie sein soll um die Frische des Produktes zu gewaehrleisten.
Fuer Navels aus Spanien sollten es in Europa 3°C sein, waehrend dort die kalifornischen Navels bei 7,2°C gelagert werden sollten. Wir transportieren hier in Nord Amerika auch frisches Fleisch, welches laut Absender auf 28°F gekuehlt werden soll was -2,2°C entpricht. In Europa wuerden Kunden bei derartig tiefen Temperaturen wohl wenigstens den Preis druecken, wenn nicht gar wegen Frostansatz am Fleisch die Annahme verweigern.

Aber so ist es nun mal, andere Laender, andere Sitten. Ich hab dann meinen Reefer auf 41°F im Cycle Centry Mode (Auto Start/Stop) eingestellt und bin sicher, dem Endverbraucher ist das Wurst solange die Navels orange ausehen und nicht gruen.

Die Hammer Lane hat mir dann ein grosses Grinsen in mein Gesicht gesetzt. Nicht das die Jungs hier in Stockton/California wuessten wo der Hammer haengt, weit gefehlt. In der Sprache der Trucker hat dieser Ausdruck keine andere Bedeutung als die linke Fahrspur des Highways, auf der man Pedal to the Metal gibt oder auch einfach nur Hammer down. Also ein Hinweisschild auf die Ueberholspur ? Na wer weiss wie die Strasse zu ihrem Namen kam, wir mit unseren Big Trucks haben uns jedenfalls an das in California vorhandene Speedlimit von 55 mph zu halten. Nichts mit Hammer Down.
Der Donner Pass war dank des schoenen Wetters Schnee- und Eisfrei, auch wenn die Warnhinweisschilder was anderes aussagten. Das es aber auch wirklich anders kommen kann sieht man nicht zuletzt am Rand des Highways.

Der Donner Pass mit seinen 2.200 Hoehen Metern. 8 Meilen downhill bedeutet Slow Down Truckers !

Dieses Werbeschild des Nevada Goverments sollten sich so manche Fahrer eines Four-Wheelers besser gut auf ihre Festplatte brennen. Doch gerade in Laendern wie Deutschland, wo doch der Trucker als Erster ein Ticket bekommt, bleibt das wohl ein ewiger Wunsch.

Wo wir schon bei Werbetafeln sind, hier gleich noch eins vom etwas anderen Gewerbe. Die Maedels sind uebrigens echt freundlich, auch wenn man nur Smalltalk am CB Radio mit ihnen haelt.

Reno in Nevada ist nach Las Vegas noch immer eines der bekanntesten Spielerparadiese unseres Planeten.

Ab Wells, Nevada wurde es dann weiss und auch der Bundesstaat Utah sah nicht anders aus.
Winterwonderland, mal mit blauen Himmel ....

.... bis die naechste Wolkenfront neuen Schnee ankuendigt.

Gerade die Border nach Canada gecrossed, habe ich ein ganz besonderes Exemplar der Dinosaurier entdeckt. Naja, entdeckt hatte ich den ja schon beim ersten Mal als ich aus Montana nach Alberta fuhr, nur jetzt kam ich endlich einmal dazu diesen Tyranno Lokus Rex zusammen mit meinem Truck abzulichten. Ein menschlicher Drang nach einigen Litern Kaffee verweigerte mir die Weiterfahrt und so kam mir dieses Alberta Welcome Center in Milk River gerade Recht, zumal sich schon auf den Hinweisschildern der Vermerk auf einen Washroom fand. Zu allem Ueberfluss dann ein weiteres Schild hinter der verschlossenen Glasstuer des Gebaeudes: Closed for the Season ! Was nun ? Sollte man hier als Besucher gar dazu genoetigt werden dem Dino ans Bein zu pinkeln ? Das wuerde wenigstens beantworten warum dieser Uebriggebliebene einer ausgestorbenen Rasse auf den Highway schaut und nicht auf das Visitor Center. Einer Sage nach sollen Dinosaurier auch an Einsamkeit gestorben sein. Ich hab dann doch lieber den Washroom des naechsten Roadside Turnout bevorzugt und anschliessend meine Reise nach Calgary fortgesetzt.