Dienstag, 22. Dezember 2009

ON AXLE

Montag, 7. Dezember 2009

let it snow, let it snow, let it snow ...

Ueberraschend kam der Wintereinbruch hier nicht. Es hatte ja bereits im Oktober geschneit und eigentlich waren alle auf den Winter vorbereitet, mal abgesehen von einigen Autofahrern, die es ja ueberall fertig bringen bei dem kleinsten Anzeichen von Strassenglaette ihr Fahrzeug zu schrotten.
Nach einer ganzen Woche off Duty zu Hause in Winnipeg ging es auch fuer mich wieder on the Road. Im 80km entfernten Portage la Prairie uebernahm ich eine Ladung fuer Michigan, welche ich nach 2 Tagen Fahrt anliefern konnte. Bereits zwischen Morris, Manitoba und Fargo, North Dakota schneite es so heftig das der Highway in Canada, sowie die Interstate 29 in den USA schneebedeckt waren. In Minnesota machte den Autofahrern dagegen Black Ice zu schaffen.
Beim Kunden in Michigan angekommen gabs gleich nach der Entladung eine Anschlussfracht, welche ich nach Quebec brachte. Die franzoesische Sprache, welche dort gesprochen wird, erinnerte mich sofort an meine Trips nach Frankreich, so das ich tatsaechlich noch ein paar Brocken Franzoesisch herraus bekam. Auch hier in Fermont, QC gabs eine Rueckladung, welche ich nach Grand Rapids, MI transportieren sollte. Die Wetterverhaeltnisse waren allerdings alles andere als gut. Ich hatte jedoch Glueck und kam ohne groessere Verzoegerungen wieder in Michigan an.
Als mein Trailer noch am Abend leer war, war hier keine Spur vom Schnee.
Das aenderte sich aber dann schlagartig, als ich am naechsten Morgen auf einem Truckstop in der Naehe meine Nachtruhe beendete.




Auf meinem Qualcomm-Satellite ging dann die Nachricht fuer eine neue Ladung ein. Die sollte diesmal aber nicht in Michigan, sondern in Wisconsin geladen werden. Fuer mich hiess das nun ca. 450km Leerfahrt bis zur Ladestelle hinter mich zu bringen.
Bei teilweise glatter Fahrbahn ist es ohne Gewicht auf den Drives natuerlich nicht so angenehm. Trotzdem ging es, wie man auf dem Bild erkennen kann, bei 55mph mit cruisecontroll (Tempomat) ganz gut. Ich hatte ja auch Zeit, der Ladetermin sollte ja erst am Montag um 18:00 Uhr sein.
In Indiana war dann der Schnee verschwunden und die Sonne kam raus. Auch in Illinois lief alles prima. Waehrend ich nun diese Zeilen schreibe, mache ich einen Reset (grosse Pause) in South Beloit, IL auf dem Flying J Truckstop und habe fast das Gefuehl, das hier der einzige Ort in Nord-Amerika ist, an dem noch kein Schnee liegt. Canada ist ja mittlerweile unter einer weissen Decke verschwunden, da bin ich gespannt wie es weiter geht. Meine Ladung geht naemlich nach Alberta und andere Kollegen berichteten bereits vom Schneechaos. Ich wette die uebertreiben mal wieder.
Hier noch ein wichtiger Tip fuer die Reise durch Winter-Wonder-Land-Canada: Sollte trotz guten Gewicht auf den Antriebsachsen euer Truck mal den winterlichen Wetterverhaeltnissen zum Opfer fallen, ich sorge immer dafuer das die Dieseltanks und mein Kuehlschrank gut gefuellt sind. Man sollte eben auch auf das Unvorstellbare vorbereitet sein. Ansonsten hoffe ich auf nen guten Rutsch und wenn das Wetter mitspielt, driving home for christmas .....

Donnerstag, 26. November 2009

friends of the north

Mein letzter Roundtrip von Winnipeg nach Ohio und durch Ontario zurück nach Hause war eigentlich nichts besonderes.

Die trips "around the big lakes" sind ja eigentlich völlig normal für die meisten Fahrer aus Winnipeg, weshalb ich auch lieber in den Süden fahre. Michigan ist aber dennoch eine Reise wert. Ein Kollege, welcher seit geraumer Zeit in Deutschland lebt, hat mir schon damals von seiner ehemaligen Heimat berichtet. Dave war in den USA auch ein "Over the Road Driver" und hat während seiner Zeit bei SWIFT alle 48 Staaten durchfahren.
Er hat diesen Beruf gegen die Liebe und die Fahrerei in Europa eingetauscht.
so long David, have a good vacation in your homestaate Michigan. maybe see you again buddy.

Samstag, 14. November 2009

Weihnachtliches Winnipeg

Man glaubt es kaum, jedoch ist in Winnipeg bereits heute am 14. November das Weihnachtsfieber ausgebrochen und Santa Claus persönlich hat seine alljährliche "Winnipeg Jaycees Santa Claus Parade" durch die Stadt geschickt.




Bei -2°C und gefühlten -6°C (windchill) hielten wir unseren Kaffee von Tim Hourtons fest und staunten über die tollen Ideen der Veranstalter.





















































Na dann, frohes Fest.








Mittwoch, 11. November 2009

Schattenspiele

Manchmal habe ich das Gefuehl, das mich mein eigener Schatten ueberholt. Das ist meistens dann so, wenn mir z.B. ein Motiv vor die Linse kommt, der Schatten aber dann wieder die Haelfte verdeckt. Der Fernsehsender Kabel 1 war nun auch endlich bereit, etwas Licht in sein Schattendasein zu bringen und uns die Auskunft zu erteilen, auf die ihr alle wartet. Am 17. Dezember 2009 gibts die Sendung nun doch zu sehen, die Vorschau, in der wir auftauchten, war wohl mehr fuer die komplette Staffel gedacht, als fuer die Sendung in der wir auswandern. Man bat uns das zu entschuldigen, weil das nicht so ruebergebracht wurde.
Scheinbar ist das wohl nicht gerade die Staerke des Senders, aber immerhin steht jetzt der Termin fuer die Sendung fest.
Ich bin inzwischen in Edmonton, Alberta. Um das mal in Zahlen zu fassen, von zu Hause nach Texas und ueber New Mexico nach Alberta, bis jetzt ergeben sich daraus 6.905 km und der Trip ist noch nichtmal zu Ende. Allein der heutige Tag war mit 8 Stunden Fahrzeit fuer mich kurz und trotzdem habe ich 820 km zurueckgelegt was weiter ist als von Hamburg nach Muenchen.
Dazu geht es beinah immer geradeaus. Manchmal denke ich dann, warum uberholt mich mein Schatten rechts, wenn er doch eben noch links an mir vorbei wollte.

Das ist hier eben Entspannung pur und man merkt fast garnicht wie die Zeit vergeht.
In Europa moechte ich das auf keinen Fall mehr machen, dort sieht man doch kaum seinen eigenen Schatten, vielmehr die der vielen Anderen.
Das ist fuer mich jetzt Schee von gestern. Schnee ? Den ersten gabs hier ja bereits, ich berichtete. Zur Zeit sind hier draussen schattige 0 Grad C und die gefuehlte Temperatur (windchill) liegt bei etwa -3 Grad C.

Schattig oder nicht, ich hau mich jetzt in die Koje, hier ist es 23:30 Uhr und morgen frueh steht mein Truck mit dem Gefahrgut hinten drauf puenktlich beim Kunden auf dem Hof. Genau wie ich arbeiten die trotz Feiertag morgen auch und gedenken puenktlich um 11 Uhr 11 den gefallenen canadischen Soldaten aus dem 1. Weltkrieg. Support our soldiers heisst es hier, wo die anderen Pappnasen an dem Tag rumlaufen, das wisst ihr ja.

Sonntag, 8. November 2009

Schleichweg nach New Mexico ....


Mein letzter Trip fuehrte mich, wie sollte es anders sein, mal wieder nach Texas. Bei der Gelegenheit besuchte ich auch wieder meinen Kumpel Bernd in Oklahoma. Wie unschwer zu erkennen ist, der Junge steht auf Dodge. Da er sturmfreie Bude hatte, genossen wir den Abend in der Stadt und gingen Essen.

Bernd hat aber auch ein paar ziemlich alte Sachen in seiner Sammlung, der hintere laeuft sogar noch.


Texas rolling westbound.
80mph (ca. 130 km/h) ist so ziemlich das schnellste was man hier fahren darf. Trucks aber nur 70 mph.



Ein neuer Staat reiht sich in meine Liste der besuchten Bundesstaaten ein.


Hier ist immernoch Sommer !




New Mexico auf der US 285 richtung Roswell.






Las Vegas in Nevada ?
Nein, in New Mexico.








Russland ?
Nein, New Mexico.







Der Kollege in der Lok reisst auch fleissig seine Meilen auf den tracks.
Der Beruf des Lokfuehrers geniesst in America genau wie bei den Truckdrivern eine hohe Anerkennung.








Denver, Colorado.
they are proud to be americans, man sieht es an den Flaggen.










In Colorado gibts gutes Wasser, dann muss da ja auch das Bier ........











Die Werbung wirkt und der Kuchen schmeckt.












Ich hab es aber vorgezogen hier in Cheyenne, Wyoming, erstmal einen Overnight-Stop einzulegen. Morgen frueh fahre ich nach einem guten Fruehstueck mit Ham and Eggs richtung Montana weiter.
Destination Canada.








Donnerstag, 5. November 2009

Keine Info von Kabel 1


Ein paar deutsche Fernsehzuschauer hatten bereits von der Vorschau fuer die Sendung "Mein neues Leben" berichtet, in der man uns eindeutig identifiziert hatte. Kabel 1 hat es, auch nach einigen Anfragen per e mail von uns, leider bis heute nicht fuer noetig gehalten irgend eine Info rauszuruecken, geschweige denn sich ueberhaupt bei uns zu melden und nachdem auch am 05. November nichts als die Vorschau von uns zu sehen war, denke ich wir koennen nun bekanntgeben das wir im Besitz einer Original-DVD sind, welche uns von einem edlen Spender aus Deutschland zugestellt wurde. Ich warte noch ein paar Tage ab und sollte kein Statement seitens Kabel 1 kommen, stelle ich die Sendung bei YouTube ein. Seit euch also sicher: Ihr bekommt uns noch zu sehen, vielleicht wachen die beim Sender noch auf bevor ihre Einschaltquoten auf den Nullpunkt sinken. Bei YouTube gibt's das garantiert ohne Rücksicht auf voellig überbewertete Sendezeiten oder Werbung bis der Arzt kommt, wie auf der homepage von Kabel 1 !

Samstag, 31. Oktober 2009

Truckertraum in Canada

Nach dem die Serie "Mein neues Leben" vom Sender Kabel 1 abgesetzt wurde, wusste niemand mehr darüber Bescheid, was mit den bereits abgedrehten Folgen wie unserer weiterhin passiert.
Nun ist es doch bekannt geworden, einige werden es bereits in der Vorschau gesehen haben, trotz anderer Vorhersagen in den Fernsehprogrammzeitschriften wird unser Film nun doch endlich ausgestrahlt.

Am 05. November 2009 um 20:15 Uhr ist er bei Kabel 1 zu sehen.
Wir durften uns den Film übrigens schon vorab anschauen und bedanken uns nochmals bei unserem Autor Moritz Kilian für die gute Arbeit.
Unser Dank aber auch an Nicki (Kamera) und Conni (Ton), für die 10 lustigen Tage im März 2009 hier in Canada.


In Deutschland besuchte uns "König Mo" mit einem Team aus Hannover, welches kurzfristig für uns geordert wurde. Auch den beiden nochmal besten Dank.




Probleme bei der Autoverladung wurden kurzfristig geklärt.


Ebenfalls besten Dank an den Abschleppunternehmer Peter Goller aus Bielefeld für die schnelle Hilfe.




Mittwoch, 21. Oktober 2009

Alle Wetter !

Sonnenschein, Thunderstorm Warnungen und plötzliche Wintereinbrüche gehören hier in Nord-America um diese Jahreszeit zum Standartprogramm. Ich bin mittendrin statt nur dabei, während ich mit meinem roten Truck durchschnittlich 3.300 Meilen in der Woche hinter mir lasse. Der letzte Trip war auch wieder so ein Kracher, runter nach Texas, dann über Arkansas und Missouri rauf nach Saskatchewan und weiter an die Küste von British Columbia. Allein auf dieser Tour fuhr ich 7021 km und habe incl. Mountaindriving und overnightidling ca. 2900 Liter Diesel verbraucht, was einen Verbrauch von 41,30 l/100km ergibt. Mehr Diesel spart hier übrigens, wer entweder die entsprechende Zusatzheizung im Truck hat, oder wer Nachts friert. Bei einem Idle-Speed von 850 bis 900 U/min schläft es sich aber ganz gut und ausserdem stellt die leicht erhöhte Motordrehzahl den Öldruck sicher. In der Werkstatt war ich auch und habe meine bestellte Frontscheibe bekommen. Jetzt gibts endlich wieder Bilder ohne den hässlichen Riss in der Scheibe.


Starke Regenfälle in Little Rock, Arkansas, und es hörte einfach nicht auf zu regnen. "tons of water" nannten die U.S. truckers das, was hier auf dem Bild noch harmlos aussieht.

Ab Kansas City fielen die Temperaturen dann unter den Gefrierpunkt und was Streckenweise zu Black Ice führte und somit einige Unvorsichtige Autofahrer in the Ditch verfrachtete.
Auch in Fargo, Nord Dakota, war es am Abend noch etwas weiss, am nächsten Morgen war auch der Rest Schnee geschmolzen.
Ich fuhr dann über Regina, Saskatchewan richtung Westen weiter. Dort auf dem TransCanada Highway sah es genauso aus. Auf der Strasse war vom Schnee nichts übergeblieben, lediglich der Rest auf den Feldern verwiess auf den kommenden Winter.

In Calgary, Alberta war es dann morgens wieder weiss und ich freute mich schon auf die verschneiten Berge.

Auf dem Weg in die Rocky-Mountains kam es dann aber auch wieder anders, Schneefrei bis an die Westküste.




Die Berge waren schon schneebedeckt, auf der Strasse hörte es aber bereits hinter Calgary wieder auf mit der Schlittenfahrerei.


In Delta, (Vancouver) B.C. am Autohafen. British Columbia ist ja bekannt für sein mildes Klima. Der Pacific bringt nicht nur die Buckelwale, sondern auch erträgliche Temperaturen an die Küste.


Autofähre im Hafen von Delta, BC



Langsam ist es nun also Zeit für die Natur und seine Bewohner, sich auf den kommenden Winter einzustellen.

Ich denke aber, alles halb so wild. Wir haben hier bei weitem nicht den Verkehr auf der Strasse, wie wir das aus Europa kennen, ausgenommen in den grossen Städten.

Das Land ist hier die Ruhe selbst und mir gefällts.














Ricarda hat inzwischen erfolgreich dem ersten Teil des Manitoba Entry Program beigewohnt und auch den anschliessenden Benchmarktest bestanden. Mit diesem wird sie bald die University of Manitoba besuchen. Die Kosten dieser Ausbildung übernimmt die Provinz Manitoba in voller Höhe.
Auch Nathalie kommt in der Schule absolut gut klar. Die englische Sprache spricht sie bereits fliessend und sie hat eine Menge Spass dabei. Das einzig auffällige an ihr seien ihre blonden Haare, so ihre Klassenlehrerin.
Nathalie freut sich jedenfalls schon auf den nächsten Schnee. Dann, so sagt sie, kann sie mit ihren Freunden wieder Schneemänner bauen.

Montag, 5. Oktober 2009

Die Wahrheit über Winnie the Pooh





Wie ich in meinem Eingangsposting dieses Blogs schon mal berichtete, stammt der kleine gelbe Bär, welcher ursprünglich ja braun war, aus White River in Ontario und war das Maskottchen der canadischen Army.

Lieutenant Harry Colebourn vom 34. Fort Garry Pferderegiment in Manitoba beschaffte sich jedenfalls bereits zu Zeiten des ersten Weltkrieges in White River, Ontario einen kleinen Braunbären. Er verpasste der Bärendame den Namen Winnie, nach der Stadt Winnipeg, was Colebourns Heimatstadt war. Nach seinem Einsatz in Frankreich war der Bär nun das Markenzeichen der Army und kam dann in den Londoner Zoo nach England, wo Winnie am 12. Mai 1934 verstarb.
Heute steht dieses Wissen im Winnipeg Assiniboine Zoo als Statue und daneben niedergeschrieben. Die Kinder dieser Welt haben den Namen ihres gelben Kuschelbären jedenfalls der Stadt Winnipeg, und nicht zuletzt Captain H. Colebourn zu verdanken.
Wer übrigens gern anderen Bloggern glauben schenkt, auch gut. Trotz Wikipedia und Indianern ist es nach wie vor ratsam, selbst rauszugehen und sich eine eigene Meinung zu bilden. Wer das hier in Winnipeg mal machen will, es lohnt sich wirklich. Nathalie hat es jedenfalls gut gefallen.
Hier mal ein paar Links.